Land Burgenland hat Ausgaben für den Öffentlichen Verkehr seit 2010 um 50% auf rund
21 Millionen gesteigert
Eisenstadt (blms) - „Das Land Burgenland investiert so viel Geld wie noch nie in das Angebot und in Verbesserungen
im Öffentlichen Verkehr“, so Landeshauptmann Hans Niessl am 16. Oktober. In Summe gebe das Land heuer mehr
als 21 Millionen Euro für diesen Bereich aus, was einer Steigerung von 50% im Vergleich zum Jahr 2010 gleichkommt.
„Wir wollen damit die Pendlerinnen und Pendler entlasten und ein möglichst attraktives Angebot schaffen. Das
gilt ganz besonders auch für den Süden des Landes“, betont Niessl.
„Erfolgsgeschichte“ G1
Als Beispiel dafür und als „Erfolgsgeschichte“ nennt er die Buslinie G1, die heute als Busverbindung von
Güssing über Oberwart nach Wien zu den attraktivsten Regionalbuslinien Österreichs zähle. Ziel
sei es, Tages- und Wochenpendlern aus dem Südburgenland ein optimales Angebot für den Weg zu ihrer Arbeitsstätte
in Wien anzubieten. Niessl: „Die aktuellen Fahrgastzahlen zeigen, dass dieses Angebot auch sehr gut angenommen
wird.“ So sei die Zahl der G1-Fahrgäste von 315.144 im Jahr 2004 auf 463.769 im Jahr 2017 gestiegen – ein
Plus von 47% (siehe Grafik). Mehr als 1.300 Fahrgäste täglich seinen „ein Beweis für ein hochstehendes
Angebot, das ohne Mitfinanzierung des Landes in dieser Form nicht möglich wäre“. Das Land wendet jährlich
über 2,5 Millionen Euro alleine für die Tarifstützung des G1-Busverkehrs aus dem Südburgenland
nach Wien auf. Die Fahrgäste würden damit 50% der tatsächlichen Kosten selbst tragen – die anderen
50% finanziere die öffentliche Hand. Seit dem Jahr 2015 sei das Angebot um die Aktion „Pendlermehrfahrtenkarten“
ergänzt worden – südburgenländische Fahrgäste erhalten damit ein um 33% vergünstigtes
Tarifangebot. Bisher seien rund 1.000 „Pendlermehrfahrtenkarten“ verkauft worden.
Sammeltaxi Bezirk Jennersdorf – Anbindung nach Güssing geplant
Als weiteres erfolgreiches Projekt, das ebenfalls seitens des Landes unterstützt werde, nennt Niessl das
flächendeckende Sammeltaxi im Bezirk Jennersdorf. Das Land Burgenland trage einen Finanzierunganteil in der
Höhe von 50.000 Euro pro Jahr. Aufgrund des Erfolges dieses Projektes sei eine zusätzliche Anbindung
nach Güssing geplant.
Bahnstrecke Oberwart-Friedberg
Das Land Burgenland sei bereit gewesen, die Strecke anzukaufen, damit der Güterverkehr auf dieser Strecke
weiter aufrechterhalten werden kann. In den letzten Wochen habe es allerdings einen Strategiewechsel des BMVIT
dahingehend gegeben, dass der Ankauf durch das Land Burgenland nicht notwendig ist und der Güterverkehr trotzdem
aufrecht bleibt. Es werden in Zukunft Gespräche mit dem BMVIT geführt, inwieweit notwendige Verbesserungsarbeiten
bzw. Modernisierungsarbeiten auf der Strecke durchgeführt werden müssen, um die Sicherheit und die Geschwindigkeit
entsprechend erhöhen zu können. Weiters laufen derzeit die Planungen zwischen der ÖBB Infrastruktur
AG, der Rail Cargo Austria AG und der Straßenbauabteilung des Landes Burgenland darüber, wohin der Holzverladeplatz
in Oberwart verlegt werden soll.
Verkehrsdienstevertrag
Der Verkehrsdienstevertrag des Landes Burgenland mit den ÖBB, womit über das vom Bund bestellte Grundangebot
hinausgehende Eisenbahnverkehre bestellt werden, läuft 2020 aus. Daher laufen derzeit dazu Gespräche
zwischen den Bundesländern Wien, Niederösterreich und Burgenland und dem BMVIT. Die Verkehre im Burgenland
werden derzeit zu 80 Prozent vom Bund und zu 20 Prozent vom Land finanziert.
Neuvergabe der Busverkehre - Pendlerbefragung
In den Bezirken Mattersburg und Oberpullendorf erfolgt im Jahr 2019 die Neuvergabe der Busverkehre – die aktuellen
Linienführungen und Fahrpläne wurden dafür bereits vom Verkehrsverbund Ost-Region (VOR) evaluiert.
Jährlich werden derzeit rund 12,5 Mio. Euro für die Busverkehre in diesen beiden Bezirken verwendet.
Niessl: „Bei der Neuvergabe sollen die Anregungen und Wünsche der Pendlerinnen und Pendler berücksichtigt
werden. Daher wurde heuer eine Pendlerbefragung in diesen beiden Bezirken durchgeführt.“ Auch in den südlichen
Bezirken werde es eine Pendlerbefragung geben.
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