Auswertungen aus der Bilanzdatenbank der KMU Forschung Austria von knapp 66.000 Jahresabschlüssen
heimischer KMU zeigen eine gute Ausstattung der Unternehmen mit Eigenkapital.
Wien (kmuforschung) - Eigenkapital stärkt die Krisensicherheit von Unternehmen, da etwa in konjunkturell
schwierigen Zeiten Verluste damit abgedeckt werden können. Je höher der Eigenmittelanteil, desto kreditwürdiger
ist ein Unternehmen.
Im aktuellen Betrachtungsjahr 2016/17 wiesen die österreichischen KMU eine durchschnittliche Eigenkapitalquote
von knapp 32% aus. Damit konnte der aus betriebswirtschaftlicher Sicht anzustrebende Mindestrichtwert in Höhe
von 30% im Durchschnitt überschritten werden. Eine differenzierte Betrachtung nach Größenklassen
zeigt jedoch, dass insbesondere die Kleinstbetriebe den Richtwert mit einer durchschnittlichen Quote von knapp
25% (noch) nicht erreichen konnten.
Insgesamt zeigt sich eine große Bandbreite bei der Eigenkapitalausstattung in Österreich: 78% der KMU
konnten positives Eigenkapital verbuchen. Demgegenüber standen allerdings die restlichen 22% der Betriebe,
die somit überschuldet waren (d. h., dass das Eigenkapital durch Verluste aufgebraucht wurde und sich rechnerisch
in der Bilanz ein negatives Eigenkapital ergibt).
Im Zeitablauf hat sich die Finanzierungsstruktur der heimischen KMU verbessert: die durchschnittliche Eigenkapitalquote
ist gestiegen (und zwar im Zeitraum 2010/11 bis 2016/17 um knapp 4%-Punkte), während die Bankverschuldung
(als Kennzahl für die Abhängigkeit von Kreditinstituten) etwa im selben Ausmaß gesunken ist. Die
tendenzielle Verbesserung zeigt sich gleichermaßen in allen Unternehmensgrößenklassen.
Anmerkung/Methodik:
Für das Basisjahr 2016/17 wurden rd. 65.700 Jahresabschlüsse von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU)
ausgewertet. Sämtliche Auswertungen beziehen sich auf die marktorientierte Wirtschaft (d.s. die Abschnitt
B – N sowie die Abteilung 95 der ÖNACE 2008).
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