Noch nie so viele Bundesmittel wie 2018 - Bund investiert über 22 Mio. Euro in Schutzprojekte
- LR Fellner: Heuer werden in Kärnten 34,5 Millionen Euro in den Schutz vor Naturgefahren und davon 18,5 Millionen
Euro in den Hochwasserschutz investiert
Klagenfurt (lpd) - „Der Schutz vor Hochwasser hat eine große Bedeutung für den Schutz der Menschen,
ihren Lebensraum und die sichere Siedlungsentwicklung. Der Schutz vor Naturgefahren zählt zu den Kernaufgaben
des Bundesministeriums Nachhaltigkeit und Tourismus (BMNT). So wurden alleine für das Bundesland Kärnten
in den letzten 5 Jahren rund 42 Mio. Euro an Bundesmittel für Schutzmaßnahmen der Bundeswasserbauverwaltung
zur Verfügung gestellt.
Die Finanzierung der beiden Projekte, die am 16. Oktober heute im Rampenlicht stehen, trägt zum überwiegenden
Anteil das BMNT. "Für die Projekte in Lavamünd und Glan/Zollfeld investiert das Ressort insgesamt
mehr als 22 Millionen Euro in den Schutz von wertvollen Lebens- und Siedlungsräumen und wertet die Flüsse
Glan, Drau und Lavant in diesen Regionen ökologisch deutlich auf“, stellte Bundesministerin Elisabeth Köstinger
zu den beiden Terminen in Kärnten fest.
„Die Hochwasserkatastrophe in Lavamünd im Jahr 2012 ist uns allen in trauriger Erinnerung geblieben“, so Wasserwirtschaftsreferent
Landesrat Daniel Fellner. Damals kam es zu großflächigen Überflutungen, die auch das Zentrum der
Gemeinde erreichten und deutlich die Grenzen des damals bestehenden geringen Schutzes aufzeigten. „Umso erfreulicher
ist es, dass nun mit dem Bau umfassender Schutzmaßnahmen begonnen wird. Die Ausarbeitung eines nachhaltigen
Hochwasserschutzkonzeptes erfolgte in den vergangenen Jahren mit aktiver Bürgerbeteiligung. Es werden Hochwasserschutzmauern
auf einer Länge von etwa 1.500 Metern mit ortsbildverträglicher Gestaltung errichtet, wobei abschnittsweise
Glaselemente, Abgänge zum Fluss und höher liegende Geh- und Radwege den freien Blick auf Lavant und Drau
ermöglichen. Momentan ist dies das umfangreichste Hochwasserschutzprojekt in Kärnten“, fasst Fellner
zusammen. Die Fertigstellung soll Ende des Jahres 2023 erfolgen, die Gesamtkosten werden sich auf 17,5 Millionen
Euro belaufen, finanziert wird es vom Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus (zu 80,4%), dem Land
Kärnten (zu 3,6%), und Interessentenbeiträgen (zu 16,0%).
Heute bereits fertiggestellt wurde der Rückhalteraum im Zollfeld. Zur Verbesserung des Hochwasserschutzes
für die Gemeinde Maria Saal und von Stadtteilen der Landeshauptstadt Klagenfurt wurden Schutzmaßnahmen
umgesetzt. Fellner: „Der Rückhalteraum Zollfeld ist Teil des Hochwasserschutzkonzeptes an der Glan zwischen
Maria Saal und der Mündung in die Gurk. Damit werden künftig 4.600 Menschen und 745 Gebäude geschützt“.
Insgesamt wurden 1,8 Kilometer Dämme, ein Wehrbauwerk aus Stahlbeton und eine Flussaufweitung von über
2,5 Kilometern zur ökologischen Verbesserung errichtet. Weiter flussab liegende Schutzmaßnahmen in Form
von Mauern und Dämmen in den betroffenen Gemeinden sind in Planung, beziehungsweise wurden bereits umgesetzt.
Dieses 16,5 Millionen Euro schwere Projekt wurde vom Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus (zu
45%), dem Land Kärnten (zu 37,5%) und dem Wasserverband Glan (zu 17,5%) finanziert.
„Die renommierte Internationale Forschungs-gesellschaft „Interpraevent“ mit Sitz in Kärnten hat erst kürzlich
einen Leitfaden für die Erstellung von Hochwassereinsatzplänen publiziert, der in unsere künftigen
Maßnahmen mit einbezogen wird“, so Fellner, dem der Schutz vor Hochwasser ein großes Anliegen ist.
„Wir haben im Rahmen der Budgeterstellung für 2018 die Landesmittel für den Hochwasserschutz um 700.000
Euro aufgestockt, um das Maximum an Bundesmitteln zu diesem Zwecke für Kärnten abzuholen“, betont der
Landesrat.
In Kärnten wurden/werden im Jahr 2018 insgesamt rund 18,5 Mio. Euro in den Hochwasserschutz an Bächen
und Flüssen im Zuständigkeitsbereich der BWV (Bundeswasserbauverwaltung) investiert. Dazu wurden 10,23
Mio. Euro Bundesmittel und 4,55 Mio. Euro Landemittel zur Verfügung gestellt, der Rest kommt von Gemeinden
und Verbänden.
In die Maßnahmen zum vor Schutz vor Wildbächen, Lawinen, Muren und Steinschlag (WLV – Wildbach- und
Lawinenverbauung) werden 2018 rund 16 Mio. Euro investiert. Das Land Kärnten fördert diese mit rund drei
Mio. Euro.
„Wir setzen alles daran, die Menschen im Land bestmöglich vor Naturgefahren wie Hochwasser zu schützen“,
betont Fellner. Darüber hinaus haben die Investitionen in den Hochwasserschutz auch wirtschaftlich höchst
erfreuliche Nebenwirkungen: Für einen vom Land Kärnten investierten Euro wird eine 7-fache Bruttowertschöpfung
ausgelöst.
„Grundsätzlich ist festzuhalten, dass Kärnten noch nie so viele Bundesmittel für den Hochwasserschutz
erhalten hat wie im Jahr 2018. Für 2019 gehen wir in etwa von der gleichen Größenordnung aus“,
schließt Fellner.
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