Inflation sinkt im September 2018 auf 2,0%

 

erstellt am
17. 10. 18
13:00 MEZ

Wien (statistik austria) - Die Inflationsrate für September 2018 lag nach Berechnungen von Statistik Austria bei 2,0%, nachdem sie im August 2,2% betragen hatte. Verantwortlich für diesen Rückgang war ein schwächerer Preisauftrieb in vielen Ausgabenbereichen, insbesondere bei Einrichtungsgegenständen, Zeitungen und Heizöl. Die Ausgaben für Verkehr erwiesen sich nach wie vor als stärkster Preistreiber, gefolgt von jenen für Wohnung, Wasser und Energie.

Der Indexstand des Verbraucherpreisindex 2015 (VPI 2015) lag für den Monat September 2018 bei 105,7. Gegenüber dem Vormonat August stieg das durchschnittliche Preisniveau um 0,8%.

Höhere Treibstoffpreise für ein Fünftel der Inflation verantwortlich
Die Ausgaben für Verkehr erwiesen sich als wichtigster Preistreiber im Jahresabstand (durchschnittlich +3,8%; Einfluss: +0,48 Prozentpunkte). Dazu trugen fast gänzlich höhere Treibstoffpreise bei (insgesamt +13,9%; Einfluss: +0,40 Prozentpunkte; August +14,0%; Einfluss: +0,42 Prozentpunkte). Reparaturen privater Verkehrsmittel kosteten um 2,9% mehr (Einfluss: +0,05 Prozentpunkte), Flugtickets um 6,1% weniger (Einfluss: -0,03 Prozentpunkte).

Die Kosten für Wohnung, Wasser, Energie stiegen um durchschnittlich 2,1% (Einfluss: +0,43 Prozentpunkte). Ausschlaggebend dafür waren höhere Mieten (insgesamt +3,6%, Einfluss: +0,18 Prozentpunkte). Die Preisentwicklung der Haushaltsenergie (durchschnittlich +2,9%; Einfluss: +0,12 Prozentpunkte) wurde im September weniger stark durch höhere Heizölpreise beeinflusst (+19,6%; Einfluss: +0,09 Prozentpunkte) als im August (+24,3%; Einfluss: +0,11 Prozentpunkte). Die Ausgaben für feste Brennstoffe stiegen im September um 9,4%, jene für Fernwärme um 2,4% sowie jene für Strom um 0,1%. Gas verbilligte sich hingegen um 5,7%. Die Instandhaltung von Wohnungen verteuerte sich durchschnittlich um 1,6% (Einfluss: +0,11 Prozentpunkte).

Ausgaben für Restaurants und Hotels stiegen durchschnittlich um 3,1% (Einfluss: +0,34 Prozentpunkte). Hauptverantwortlich dafür waren fast ausschließlich höhere Preise für Bewirtungsdienstleistungen (insgesamt +3,0%; Einfluss: +0,30 Prozentpunkte). Beherbergungsdienstleistungen verteuerten sich um 3,5%.

Im Bereich Hausrat und laufende Instandhaltung des Hauses stiegen die Preise durchschnittlich um 2,2% (Einfluss: +0,15 Prozentpunkte). Dazu trugen vor allem Einrichtungsgegenstände und Bodenbeläge bei, die sich um 2,5% verteuerten (Einfluss: +0,08 Prozentpunkte), weniger stark als noch im August (+3,8%; Einfluss +0,12 Prozentpunkte).

Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke kosteten durchschnittlich um 1,3% mehr (Einfluss: +0,14 Prozentpunkte). Als beinahe allein verantwortlich dafür erwiesen sich die Nahrungsmittelpreise, die um 1,3% stiegen (Einfluss: +0,12 Prozentpunkte). Die Preise für Brot und Getreideerzeugnisse erhöhten sich um 1,8%, jene für Gemüse um 3,5% und für Fleisch um 1,5%. Ebenso verteuerten sich Öle und Fette insgesamt um 1,8% sowie Milch, Käse und Eier insgesamt um 0,4%. Obst verbilligte sich um 0,3%. Alkoholfreie Getränke kosteten um 1,4% mehr.

Die Preise der Gruppe Freizeit und Kultur stiegen kaum (durchschnittlich +0,2%; Einfluss: +0,03 Prozentpunkte), da billigere Pauschalreisen sich als kräftiger Preisdämpfer zeigten (insgesamt -5,4%; Einfluss: -0,12 Prozentpunkte). Freizeit- und Kulturdienstleistungen kosteten hingegen insgesamt um 2,8% mehr (Einfluss: +0,12 Prozentpunkte). Die Preise für Zeitungen und Zeitschriften stiegen im September um 1,9% (Einfluss: +0,01 Prozentpunkte), im August hatten sie sich noch um 7,4% verteuert (Einfluss +0,04 Prozentpunkte).

Die Ausgaben für Nachrichtenübermittlung gingen durchschnittlich um 1,8% zurück (Einfluss: -0,04 Prozentpunkte). Dazu trugen vor allem billigere Mobiltelefone bei (insgesamt -8,3%).

Bekleidung und Schuhe kosteten durchschnittlich um 0,5% weniger (Einfluss: -0,03 Prozentpunkte), wobei die Preise für Bekleidungsartikel um 0,4% und jene für Schuhe um 0,8% sanken.

Inflation September 2018 gegenüber August 2018: +0,8%
Als Hauptpreistreiber im Monatsabstand erwiesen sich die Ausgaben für Bekleidung und Schuhe (durchschnittlich +21,7%; Einfluss: +0,87 Prozentpunkte). Hauptverantwortlich dafür waren das Ende der Sommerschlussverkäufe und das Eintreffen der Herbst/Winterkollektion. Insgesamt verteuerten sich Bekleidungsartikel durch diese Effekte gegenüber August 2018 um 25,7% und Schuhe um 13,7%.

Als Hauptpreisdämpfer im Monatsabstand erwiesen sich die Ausgaben für Freizeit und Kultur (durchschnittlich -1,7%; Einfluss: -0,18 Prozentpunkte). Ausschlaggebend dafür waren saisonbedingt billigere Pauschalreisen (insgesamt -9,2%) .

Teuerung laut harmonisiertem Verbraucherpreisindex liegt im September 2018 bei 2,1%
Der Indexstand des auf europäischer Ebene harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI 2015) lag im September 2018 bei 106,07 (August revidiert 104,82). Die harmonisierte Inflationsrate betrug 2,1%; der Unterschied zum VPI von +0,1 Prozentpunkten beruht auf Gewichtungsunterschieden zwischen VPI und HVPI (siehe Informationen zur Methodik). Erhebliche Teuerungen für Restaurants und Hotels (höhere Gewichtsanteile im HVPI als im VPI) erhöhten den HVPI deutlich gegenüber dem VPI. Merklich höhere Preise für Treibstoffe (höhere Gewichtsanteile im HVPI als im VPI) ließen den HVPI zusätzlich gegenüber dem VPI ansteigen. Teuerungen für die Instandhaltung und Reparatur von Wohnungen sowie für Versicherungsdienstleistungen (geringere Gewichtungsanteile im HVPI als im VPI) dämpften hingegen den HVPI gegenüber dem VPI.

Preissteigerung für täglichen Einkauf niedriger, für wöchentlichen höher als die Gesamtinflation
Das Preisniveau des Mikrowarenkorbs, der überwiegend Nahrungsmittel, aber auch Tageszeitungen oder den Kaffee im Kaffeehaus enthält und den täglichen Einkauf repräsentiert, erhöhte sich im Jahresabstand um 1,3% (August +2,4%). Das Preisniveau des Miniwarenkorbs, der einen wöchentlichen Einkauf abbildet und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält, stieg im Jahresabstand um 4,8% (August +5,5%).

 

 

 

Weitere Informationen:
http://www.statistik.at

 

 

 

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