Demokratie bedeutet für 91%
 „miteinander reden und Lösungen suchen“

 

erstellt am
16. 10. 18
13:00 MEZ

Wien (sora) - Wie erleben die ÖsterreicherInnen die Demokratie im Land – und wie stehen sie zu möglichen Einschränkungen wie zum Beispiel der Medienfreiheit? Am 12. Oktober hat SORA erstmals Ergebnisse des heuer gestarteten Österreichischen Demokratie Monitor präsentiert.

Demokratie: Miteinander reden und Lösungen suchen
Demokratie ist ein komplexer Begriff, der etwa in Rechts- oder Politikwissenschaft vielschichtig diskutiert wird. Aber was bedeutet Demokratie für die breite Bevölkerung in Österreich? Neun von zehn (91%) stimmten in der Befragung zum ÖDM 2018 der Aussage zu: „Demokratie bedeutet, dass Menschen mit unterschiedlichen Meinungen miteinander reden und gemeinsam Lösungen suchen“.

Lebendige Demokratie: ausbaufähig
Der ÖDM erhebt mit diversen Indikatoren, wie die Menschen im Land das Funktionieren der Demokratie erleben. Als einen neuen, innovativen Indikator haben wir erstmals auch die emotionale Frage vorgelegt: „Was meinen Sie: Ist die Demokatie in Österreich eher lebendig oder eher tot?“

  • Mit 44% haben hat sich eine relative Mehrheit für die Antwort „eher lebendig“ entschieden.
  • Nur etwas weniger, 41%, konnten sich nicht mehr zur Antwort „lebendig“ durchringen, schätzten die Demokratie aber auch nicht als „tot“ ein.
  • Mit 15% hat mehr als jede/r zehnte geantwortet, dass die Demokratie in Österreich eher tot ist.


Ökonomische Unsicherheit drückt auf die Zufriedenheit mit der Demokratie
Die Einschätzung lebendig/tot korreliert stark mit der ebenfalls erhobenen Frage nach der allgemeinen Zufriedenheit mit dem Funktionieren der Demokratie in Österreich.
Dabei zeigt die genauere Analyse, dass es v.a. eine schlechte ökonomische Absicherung ist, die sich auf die Bewertung der Demokratie im Land auswirkt:

  • Menschen, die ihre ökonomische Sicherheit „sehr gut“ einschätzten, geben mit 61% wesentlich häufiger an, dass die Demokratie im Land „eher lebendig“ ist
  • Bei Personen mit „sehr schlechter“ ökonomischer Sicherheit sind es hingegen nur mehr 25% – bereits ein Drittel von ihnen (32%) erlebt die Demokratie persönlich als „eher tot“.


„Illiberale Demokratie“ wird strikt abgelehnt
Die Einschränkung von Medien, Gerichten, Meinungs- und Versammlungsfreiheit steht auf der Agenda selbst ernannter „illiberaler Demokratien“. In Österreich lehnt eine überwältigende Mehrheit der Bevölkerung solche Maßnahmen strikt ab: Auf die Frage: „Soll die Regierung in Österreich die Unabhängigkeit der Medien einschränken, ausbauen oder soll alles so bleiben, wie es ist?“

  • sprechen sich nur 8% für eine Einschränkung der Unabhängigkeit der Medien aus.
  • Knapp vier von zehn (38%) sind mit dem Status quo zufrieden (alles so bleiben, wie es ist).
  • Fast die Hälfte (49%) sprechen sich sogar für einen Ausbau der Unabhängigkeit der Medien aus.

 

 

 

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