Arge Alp setzt auf Dialog im Wald

 

erstellt am
29. 10. 18
13:00 MEZ

Der Lebensraum Wald im Spannungsfeld verschiedener Nutzungsansprüche
Innsbruck (lk) - Junge Bäume, die nicht aufkommen, weil der Wildstand zu hoch ist. Wild, das sich zurückzieht, beunruhigt und schwer zu bejagen ist, weil sein Lebensraum sehr stark von Wanderern, Mountainbikern und TourengeherInnen beansprucht wird, eine Waldbewirtschaftung, die für bestimmte Tierarten nicht optimal ist. All das sind Faktoren, die im Lebensraum Wald zu Spannungen führen. Im Zuge eines Arge-Alp-Projekts haben sich Vertreterinnen von Behörden und Jagd in Tirol, Südtirol, Trentino, Salzburg, Vorarlberg, St. Gallen und Tessin auf Spurensuche gemacht, was es braucht, damit Spannungen erfolgreich abgebaut werden können.

„Wir sind im Alpenraum alle mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert. Der Wald muss vielen Ansprüchen genügen. Nicht immer lassen sich Forstwirtschaft, Jagd, Freizeitnutzung und Naturschutz friktionsfrei unter einen Hut bringen. Dann muss man Maßnahmen für ein besseres Miteinander setzen“, weiß LHStv Josef Geisler als für Land- und Forstwirtschaft, Jagd und Sport zuständiges Mitglied der Tiroler Landesregierung. Geisler setzt dabei aber nicht auf Gesetze und Verbote, sondern auf gegenseitigen Respekt und Freiwilligkeit. Ein Grund für mögliche Spannungen ist für Südtirols Ressortdirektor für Land- und Forstwirtschaft, Klaus Unterweger, der rasante gesellschaftliche Wandel, der sich auch im Wald niederschlägt. Und Tirols Landesjägermeister Anton Larcher ist davon überzeugt, dass die Herausforderungen für die Jagd in Zukunft noch größer werden, weil der Wald zu einer „24-Stunden-Gratis-Freizeitzone“ werde.

Zehn Spielregeln für den Projekterfolg
Ergebnis des Arge-Alp-Projekts ist ein Leitfaden mit zehn Spielregeln für Projekte im Lebensraum Wald: Zusammenarbeit, regelmäßiger Austausch und das Einbeziehen aller Beteiligten sind der Schlüssel zum Erfolg. „Dass beim Reden die Leute zusammenkommen, ist an sich nichts Neues. Im Zuge unseres Arge-Alp-Projekts ist aber deutlich geworden, dass der Dialog gut geplant und kontinuierlich sein muss. Die fachliche Expertise allein ist nicht genug“, verdeutlich Landesforstdirektor Josef Fuchs.

Das Tiroler Projekt zur Verbesserung des Lebensraums für Raufußhühner, die Regulierung des Rotwildbestandes in der Region Werdenberg in St. Gallen oder das Salzburger Projekt „Respektiere deine Grenzen“ haben eines gemeinsam: Sie alle sind deshalb erfolgreich, weil es gelungen ist, dass ein Problem von allen als solches anerkannt wurde, die Grundlagen für Gegenmaßnahmen fachlich fundiert und mit allen Betroffenen diskutiert wurden, die Ziele und in weiterer Folge die Art der Maßnahmen definiert wurden und der Projektfortschritt laufend evaluiert wird.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.argealp.org

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Die Nachrichten-Rubrik "Österreich, Europa und die Welt"
widmet Ihnen der
Auslandsösterreicher-Weltbund

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at