Klima- und Energieplan für (Ober)Österreich

 

erstellt am
29. 10. 18
13:00 MEZ

Fakten, Perspektiven, Maßnahmen"
Linz (lk) - Die OÖ. Umweltanwaltschaft präsentiert den Klima- und Energieplan für (Ober)Österreich und fordert die Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen durch Bund und Land. Österreich ist vom Klimawandel bereits jetzt überdurchschnittlich stark betroffen. Während der globale Temperaturanstieg seit 1880 ca. 0,85 Grad Celsius beträgt, sind es in Österreich nahezu 2 Grad.

"Der Klimawandel findet statt und trifft uns in Österreich besonders hart. Diesen Fakten muss man sich stellen. Gleichzeit liegt unser Energieverbrauch auf einem Rekord-Hoch, lediglich 30% der (Primär)Energie wird im Inland produziert, die restlichen 70% fast ausschließlich als fossile Energieträger importiert.

Unser CO2-Ausstoß liegt mit 9,2 t pro Person und Jahr um das etwa Zehnfache über dem Zielwert von 1 t pro Person und Jahr, rechnet man den CO2-Rucksack der importierten Produkte dazu, dann um das Fünfzehnfache über dem Zielwert", erklärt Martin Donat.

Das Ziel: 1 t CO2 pro Kopf und Jahr - das bedeutet Fairness und Chancengleichheit für alle.

Wo stehen wir? Wo wollen wir hin? Welche Maßnahmen müssen dafür umgesetzt werden?
Diesen Fragen für Österreichs Zukunft stellte sich die OÖ. Umweltanwaltschaft und legt ein umfassendes Dokument vor. Der "Klima- und Energieplan für (Ober)Österreich" bietet eine umfangreiche Analyse und konkrete Maßnahmen, wie Österreich seine THG Emissionen erfolgreich reduzieren kann.

Die wichtigsten Forderungen und Maßnahmen im Überblick

  • Senkung des Energieverbrauchs und Ersatz fossiler Energieträger bis 2050
  • Österreich braucht eine Photovoltaik Offensive
  • Mobilität anders denken - Einschränkung des Autos in der Stadt, Attraktivieren des öffentlichen Verkehrs, Güterverkehr auf die Schiene oder mit E-LKW
  • Umstellung der Eisen- und Stahlproduktion auf Erneuerbare
  • Umstellung der Fernwärmeproduktion auf Erneuerbare unter Einbeziehung industrieller Abwärme
  • Neubauten ab sofort nur noch in Passivhausqualität, Altbestand Sanierungsrate von 5% pro Jahr
  • Grundlegende Strukturänderungen in der Landwirtschaft und Klima-Farming
  • Reduktion der Lebensmittelabfälle um 50 Prozent und Reduktion der tierischen Produkte in der Ernährung
  • Thermische Abfallverwertung nur für Reststoffe und zur Rohstoffrückgewinnung
  • Rechtliche und fiskale Maßnahmen als Voraussetzung zur Umsetzung

"Wichtig ist, dass viele unserer Maßnahmen nur dann Sinn machen, wenn sie konsequent umgesetzt werden und damit sofort begonnen wird. Es ist in der Frage des Klimawandels nicht 5 vor 12. Es ist 12. Mit unserem Maßnahmenplan ist es möglich, dass 2050 gleich viel Energie aus Erneuerbaren produziert wird, wie an Endenergie verbraucht. Genau dort müssen wir hin. Bund und Länder müssen einen belastbaren Klima- und Energieplan erstellen. Unser Vorschlag soll dafür ein konkreter Beitrag sein", erklärt Umweltanwalt Martin Donat abschließend.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.land-oberoesterreich.gv.at

 

 

 

 

 

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