Schnöll: Tauernbahn gemeinsam mit Pyhrn-Schober-Achse zur „höchstrangigen“ TEN-Verbindung
aufstufen
Brüssel/Salzburg (lk) - Die Tauernbahn von Salzburg nach Villach und die Bahnverbindung Linz–Graz werden
aktuell nur als „sonstige wichtige Verkehrsachsen“ bei den Transeuropäischen Netzen (TEN) eingestuft. Ziel
ist aber: Das „Upgrade“ zur „strategischen Achse“ - nicht nur, um mehr EU-Geld zu lukrieren, die Vorteile sind
vielfältig.
„Eine Aufwertung zu einem Teil des höchstrangigen TEN-V–Kernnetzes ist mit einem entscheidend höheren
Finanzierungsanteil der EU verbunden. Dadurch werden ein Ausbau und eine Taktverdichtung möglich“, bekräftigt
Verkehrslandesrat Stefan Schnöll am 25. Oktober den Schulterschluss der beteiligten Bundesländer
Salzburg, Oberösterreich, Kärnten und der Steiermark.
EU definiert TEN-V-Netz neu
Die EU wird das TEN-V–Netz in den kommenden Jahren überarbeiten. „Das ist die Chance auf Übertragung
der Tauern- und der Pyhrn-Schober-Achse ins TEN-V-Kernnetz und für deutlich mehr EU-Geld. Die Tauernachse
soll dabei für den Personenverkehr und die Pyhrn-Schober-Achse für den Güterverkehr ausgebaut werden“,
so Schnöll und sieht als einen der Vorteile für Salzburg, dass durch ein erweitertes Angebot auf der
Schiene neue touristische Zielgruppen besser erschlossen werden können.
Ausbau macht Bahn für Pendler und Touristen attraktiver
„Es gibt immer mehr städtische Haushalte ohne Auto. Für Pendler und Urlaubsgäste wertet ein Taktangebot
die Bahn als Verkehrsmittel auf. Durch den Ausbau können mehr Züge schneller verkehren“, zählt Schnöll
die Vorteile auf. Gemeinsam starten die vier Länder nun Lobbyingmaßnahmen auf EU-Ebene und werben für
einen Lückenschluss östlich der Brennerachse und Richtung Balkanländer.
Rückenwind von Sozialpartnern und Industrie
Arbeiterkammer, Industriellenvereinigung, ÖGB und Wirtschaftskammer in Salzburg unterstützen einhellig
die Initiative und sorgen für weiteren Rückenwind. Überregional profitieren von einer verbesserten
Schienenverbindung Salzburg, Oberösterreich, Kärnten und Steiermark durch eine effiziente internationale
Anbindung und eine bessere Verteilung der Belastungen im Schienenverkehr durch die vorgeschlagene Aufteilung auf
Tauern- und Pyhrn-Schober-Achse. International werden Deutschland und Tschechien an die Nordadriahäfen und
die Hafenstädte der Ägäis angebunden, da sich der Verkehrskorridor bis über den Balkan erstreckt.
Nordwest- und Mitteleuropa rücken über die Türkei an den südlichen Ast der „Neuen Seidenstraße“
heran.
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