Präsentation durch Pernkopf, Eichtinger, Königsberger-Ludwig und Waldhäusl
ßSt. Pölten (nlk) - Nachdem in der Regierungssitzung vom 2. Oktober die zuständigen Regierungsmitglieder
beauftragt wurden, Leitlinien des Regionalen Strukturplans Gesundheit (RSG) 2025 mit dem Ziel der besten Gesundheitsversorgung
für Niederösterreich auszuarbeiten, präsentierten LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf, Landesrat
Martin Eichtinger, Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig und Landesrat Gottfried Waldhäusl gemeinsam
mit dem NÖ Patientenanwalt Gerald Bachinger und Primarius Martin Breitenseher aus Horn am 25. Oktober nun
diese Leitlinien in St. Pölten.
Eichtinger erinnerte dabei an die Arbeitsübereinkommen und das daraus resultierende Arbeitsprogramm aller
drei Regierungsparteien: „Diese Arbeitsübereinkommen sind kein Lippenbekenntnis, sondern Richtschnur für
die tägliche Arbeit und besonders für die großen Themen, die gemeinsam in Angriff genommen werden“.
So habe man sich im Bereich Gesundheit darauf geeinigt, zusammen die Grundlagen der zukünftigen Gesundheitsversorgung
zu erarbeiten.
„Unser Ziel ist es, die beste Gesundheitsversorgung für die Menschen in Niederösterreich sicherzustellen.
Wir treffen heute die richtigen Entscheidungen, damit wir auch morgen in Niederösterreich über die beste
und modernste Gesundheitsversorgung verfügen. Niederösterreich ist das Bundesland, in dem sich alle Verantwortlichen,
über Parteigrenzen hinweg, für die beste Versorgung der Menschen einsetzen. Denn wenn es um die Gesundheit
der Menschen in Niederösterreich geht, geht es nie um Parteipolitik, sondern nur um die Verpflichtung, den
Bedürfnissen der Menschen so nahe wie möglich zu sein. Das stellen wir mit dieser Vereinbarung sicher“,
betonte der Landesrat.
Nach dem Auftrag durch Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner in der Regierungssitzung vom 2. Oktober seien nun in
den vergangenen Wochen, aufbauend auf dem Österreichischen Strukturplan Gesundheit, gemeinsam mit Experten
drei offizielle und viele begleitende Gesprächs- und Arbeitsrunden absolviert worden, um eine politische Entscheidung
für den Regionalen Strukturplan Gesundheit Niederösterreich 2025 treffen zu können. Mit Blick auf
die fünf Versorgungsregionen Niederösterreichs seien dabei Leitlinien erarbeitet worden, die jetzt Grundlage
für die Verhandlungen mit den Sozialversicherungsträgern und für die Beschlussfassung des RSG NÖ
2025 seien, der auch den niedergelassenen Bereich umfassen werde, führte Eichtinger aus.
Neben den involvierten Experten gelte sein Dank für die kooperativen, zielgerichteten Gespräche insbesondere
auch allen politisch Beteiligten: „Ein politisches Miteinander, wie wir es die letzten Wochen gelebt haben, ist
nicht selbstverständlich. Es beweist, wie sehr wir in Niederösterreich alle daran interessiert sind,
rechtzeitig die richtigen Entscheidungen im Sinne der Menschen zu treffen. So können wir heute gemeinsam verkünden,
dass Gesundheit in Niederösterreich Zukunft hat“, so Eichtinger.
Abschließend unterstrich der Landesrat, dass es in Niederösterreich keine Krankenhausschließungen
geben werde und dass volle Leistungsversorgung für alle Regionen gewährleistet sein müsse: „Die
beste Gesundheitsversorgung ist eine möglichst wohnortnahe Versorgung. Wir bauen die medizinische Leistungsversorgung
in allen Regionen Niederösterreichs aus und stellen gleichzeitig eine zeitgerechte Anpassung künftiger
Entwicklungen sicher. Dabei geht es nicht darum, wie lange die Patienten im Krankenhaus bleiben müssen, es
geht vielmehr um die medizinische Leistung und darum, wie schnell wir den Menschen in Niederösterreich helfen
können.“
„Die Mitarbeiter in unseren Spitälern mit ihrer Professionalität und ihrem großen Engagement gewährleisten
beste Gesundheitsversorgung und bieten internationale Spitzenmedizin, auf die sich die Patienten verlassen können,
und beweisen dabei wie außerordentliche Menschlichkeit. Das zeigen auch die jährlichen Patientenbefragungen
mit im Durchschnitt über 92 von 100 möglichen Punkten“, sagte Pernkopf.
Das Gesundheitssystem sei aber einem ständigen Wandel unterworfen – einer steigenden Lebenserwartung und neuen
Krankheitsbildern auf der einen Seite stünden der medizinische Fortschritt und neue Methoden auf der anderen
Seite gegenüber. So seien in den letzten zehn Jahren sowohl die Leistungen als auch die jährlichen Patientenkontakte
(von 2,7 auf 3,15 Millionen) gestiegen, während zugleich die Bettenanzahl und die durchschnittliche Verweildauer
gesunken seien, fuhr der LH-Stellvertreter fort.
„Wir haben bei all unseren Überlegungen die Menschen und die beste regionale Versorgung in den Mittelpunkt
gestellt. Es geht nicht darum, wie lange man im Spital liegt, sondern wie gut, schnell und wohnortnahe geholfen
wird“, unterstrich Pernkopf und verwies darauf, dass bei Katarakt-OPs der Spitalsaufenthalt vor zehn Jahren noch
drei Tage betragen habe, während man heute noch am gleichen Tag wieder nach Hause gehen könne. Seit 2007
sei die Anzahl der tagesklinischen Operationen von 6.791 auf 33.106 im Vorjahr gestiegen, so Pernkopf, der auch
auf den von ihm ins Leben gerufenen „Klinikendialog“ hinwies, in dem auf möglichst breiter Basis die Expertinnen
und Experten aus der täglichen Praxis eingebunden wurden und auch in Zukunft werden.
Abschließend nannte der LH-Stellvertreter die fünf Leitlinien für den RSG NÖ 2025: eine Standortgarantie
für alle Klinik-Standorte, Verlässlichkeit für die beste regionale Versorgung, eine Bewahrung der
Flexibilität um neue Bedürfnisse auch in Zukunft rasch beantworten zu können, eine bessere Vernetzung
zwischen Kliniken, Gesundheitszentren und niedergelassenem Bereich sowie einen Ausbau der Leistungen: „In Niederösterreich
ist noch nie so viel in die Gesundheit investiert worden. In den letzten zehn Jahren ist das Jahresbudget der Landeskliniken
von 2 Milliarden im Jahr 2007 auf aktuell rund 2,5 Milliarden Euro gestiegen, die durchschnittlichen Investitionen
in die Kliniken betragen 200 Millionen Euro pro Jahr“.
Königsberger-Ludwig betonte, dass sich die Verweildauer massiv verändert, die Leistung darunter aber
keineswegs gelitten habe. „Auf Basis der gemeinsam erarbeiteten Leitlinien wird jetzt der NÖGUS mit den Sozialversicherungsträgern
verhandeln, dieses Verhandlungsergebnis muss wiederum der Arbeitsgruppe vorgelegt werden. Der RSG, der viel mehr
Details als die fünf Leitlinien enthalten wird, regelt, wie das Gesundheitssystem in Niederösterreich
bestmöglich weiterentwickelt werden kann“. Wichtig sei dabei neben der Zusammenarbeit zwischen den Kliniken
und dem niedergelassenen Bereich auch die Einigung zwischen den Sozialversicherungsträgern und dem Land, so
Königsberger-Ludwig, die zudem als wichtigstes Thema nach Erstellung des RSG die Gewährleistung von genügend
Ärzten im niedergelassenen und Spitals-Bereich anführte.
Waldhäusl nannte die Leitlinien die politische Antwort auf die Herausforderungen im Gesundheitsbereich sowohl
im urbanen als auch im ländlichen Raum. „Es geht um die Absicherung des Gesundheitssystems im Bereich der
Standorte, der Leistungen in den Regionen und der Vernetzung mit dem niedergelassenen Bereich. Dabei muss der Bürger
im Vordergrund stehen, er muss bekommen, was er braucht. Wir in Niederösterreich sind stolz darauf, dass wir
keine Standorte schließen und keine Leistungen reduzieren“.
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