Dankesdekret für Engagement um politische Bildung
Wien (pk) - Dem ehemaligen Nationalratsabgeordneten und Generalsekretär des Europarats, Walter Schwimmer,
wurde am 24. Oktober durch Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka ein Dankesdekret für dessen Engagement
um die politische Bildung an Österreichs Schulen überreicht.
Seine vielfältigen politischen Funktionen habe Schwimmer nicht nur als Arbeit, sondern immer auch als Auftrag
des inhaltlichen Wirkens verstanden, unterstrich der Nationalratspräsident in seinen Begrüßungsworten.
Dabei habe er in ganz besonderer Art und Weise einen Beitrag für die politische Bildung in Österreich
geleistet. "Politische Bildung ist heute, in einer Zeit medialer Verflachung, täglicher Cyber-Attacken
und Fake-News, notwendiger denn je und unerlässlich für eine funktionierende Demokratie", sagte
Sobotka. Die Übergabe des Dankesdekrets verstehe er daher nicht nur als Anerkennung, sondern auch als einen
Auftrag an den Nationalrat, dem Wirken des ehemaligen ÖVP-Mandatars nun Taten folgen zu lassen.
Regierungsrat Anton Salesny, der seit vielen Jahren im Parlament "Europatagungen" über aktuelle
europäische Themen für Lehrerinnen und Lehrer des Fachs "Politische Bildung" organisiert, dankte
dem Nationalratspräsidenten in diesem Zusammenhang für die Übernahme der Patronanz der mittlerweile
15. Europatagung und plädierte für einen größeren Stellenwert des Fachs. Früher sei politische
Bildung in Schulen noch leichter zu gestalten gewesen, heute müsse man viele Personen einbinden. "Walter
Schwimmer ist seit jeher daran beteiligt, das politische Pflänzchen besser gedeihen zu lassen", sagte
er in der Laudatio.
Hohe Anerkennung für seine Verdienste erwies dem ehemaligen Generalsekretär des Europarats auch Werner
Amon (ÖVP), derzeitiger Vizepräsident der Parlamentarischen Versammlung des Europarats sowie Vorsitzender
der österreichischen Delegation zur Parlamentarischen Versammlung des Europarats. In Straßburg habe
Schwimmer, trotz der schwierigen, vielschichtigen politischen Arbeit, Beträchtliches geleistet. Am Europarat
zeige sich außerdem die Bedeutung politischer Bildung exemplarisch, da er den Weg zum Europäischen Gerichtshof
für Menschenrechte für alle Bürgerinnen und Bürger offen halte.
Der Geehrte fühlte sich selbst zum Dank verpflichtet. Aufgewachsen in einem friedlichen, demokratischen Europa,
sei es ein Privileg gewesen, als Nationalratsabgeordneter die Demokratie aktiv mitzugestalten zu können. Das
sei nicht selbstverständlich. Er werde weiterhin für ein friedliches, demokratisches Europa eintreten
und alles daran setzen, seine Überzeugung weiterzugeben, so Schwimmer.
Walter Schwimmer, geboren 1942 in Wien, promovierte im Studium der Rechte, ehe er als Rechtsschutzsekretär
der Gewerkschaft der Privatangestellten tätig wurde. Seinen politischen Aufstieg begann er 1971 im österreichischen
Arbeitnehmerinnen- und Arbeitnehmerbund (ÖAAB), wo er zunächst als Bundessekretär und Bezirksobmann
des Leopoldstädter ÖAAB, ab 1984 als Wiener Landesobmann tätig war. Mehr als ein Jahrzehnt lang
war er Bezirksparteiobmann der ÖVP Leopoldstadt (von 1973 bis 1985), 1975 außerdem Präsident des
Mieter-, Siedler- und Wohnungseigentümerbundes.
In den Nationalrat zog Schwimmer im November 1971 ein, wo er eine Fülle an politischen Rollen wahrnahm. Er
war unter anderem Sozialsprecher, Bautensprecher sowie von 1986 bis 1994 Klubobmannstellvertreter der ÖVP-Parlamentsfraktion.
Ab 1990 gehörte er der Parlamentarischen Versammlung des Europarats an, 1999 übersiedelte er nach 28
Jahren im Nationalrat nach Straßburg (Frankreich), um dort bis Ende August 2004 als Generalsekretär
des Europarats zu wirken. Unter anderem durch seine Beratertätigkeit in internationalen Beziehungen und Europafragen
ist er nach wie vor im Bereich politische Bildung engagiert. Für sein politisches Engagement wurde er bereits
2005 mit dem Großen Goldenen Ehrenzeichen am Bande für Verdienste um die Republik Österreich ausgezeichnet.
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