Pressegespräch Export und Internationalisierung in St. Pölten
St. Pölten (nlk) - Der Export ist eine wesentliche Wachstumsstrategie für Unternehmen und somit
auch eine der wichtigsten Säulen der niederösterreichischen Wirtschaftsstrategie. Land Niederösterreich,
Wirtschaftsagentur ecoplus, Wirtschaftskammer und Industriellenvereinigung unterstützen daher die heimische
Exportwirtschaft mit einer Reihe von Maßnahmen. Wirtschafts-Landesrätin Petra Bohuslav, NÖ Wirtschaftskammer-
Vizepräsident Christian Moser und Industriellenvereinigung NÖ-Präsident Thomas Salzer informierten
am 24. Oktober im Rahmen eines Pressegespräches in St. Pölten über aktuelle Aktivitäten zur
Stärkung der niederösterreichischen Exporteure und warfen einen Blick auf die Chancen und Herausforderungen.
„Die Rahmenbedingungen für den Export sind im Moment nicht die einfachsten“, sagte die Landesrätin. Die
heimische Wirtschaft befinde sich in einem Spannungsfeld zwischen Globalisierung und protektionistischen Maßnahmen,
zwischen europäischen Nahmärkten und fernen Wachstumsmärkten, erinnerte sie. Trotz dieser Herausforderungen
seien die niederösterreichischen Unternehmerinnen und Unternehmer sehr gut aufgestellt. „Im Jahr 2017 konnten
wir als Bundesland Niederösterreich mit einem Exportvolumen von 21,8 Milliarden Euro einen neuen Rekord erzielen.
Im Bundesländervergleich ist Niederösterreich nach Oberösterreich mittlerweile das zweitwichtigste
Exportland“, unterstrich Bohuslav. Innovation und Technologie seien wesentliche Erfolgsfaktoren für den Erhalt
des Wettbewerbsvorteils. „Ein weiteres Erfolgskonzept für die Exportwirtschaft ist die Diversifikation. Es
hat sich in den letzten Jahren gezeigt, wie wichtig es ist, sich im Bereich des Exports breiter aufzustellen und
regelmäßig auch neue Märkte zu sondieren“, betonte die Landesrätin.
„Im kommenden Jahr werden wir Frankreich und China für unsere Exporteure aufbereiten“, kündigte Bohuslav
an. „Frankreich liegt im Ranking der wichtigsten niederösterreichischen Exportmärkte auf Platz 9. Wir
setzen uns zum Ziel, bis 2023 einen Warenexport von 815 Millionen Euro zu erreichen, das entspricht rund drei Prozent
Wachstum pro Jahr“, hielt sie fest. „Im Sinne einer geographischen Diversifikation sind wir aber auch ständig
aktiv, fernere Wachstumsmärkte gemeinsam mit der heimischen Exportwirtschaft zu sondieren, aktuell geht der
Blick Richtung China,“ informierte die Landesrätin. China sei in vielerlei Hinsicht ein herausfordernder Markt,
biete aber immer noch große Chancen. Um hier als Türöffner zu fungieren, werde eine Delegationsreise
mit Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner nach Schanghai geplant, informierte Bohuslav.
Christian Moser von der Wirtschaftskammer Niederösterreich sagte, dass es für ein einzelnes exportierendes
Unternehmen schwierig sei, rechtzeitig internationale Trends und Themen zu erkennen. Deshalb habe die Wirtschaftskammer
die Innovationsagentur ins Leben gerufen. „35 der 110 weltweiten Standorte unserer Außenwirtschaftsorganisationen
fungieren als Trendscouts und Innovationscenter“, so Moser.
Im Hinblick auf die Bedeutung des Exports für die Industrie sprach sich Salzer gegen Handelsbeschränkungen
aus: „Aus Sicht der Industrie ist Freihandel ein entscheidender Motor für Wirtschaftswachstum.“ Überzogener
Handelspatriotismus und Abschottung hätten noch nie zu allgemeinem Wohlstandswachstum geführt, meinte
der IV-NÖ-Präsident. In Niederösterreich erzeugte Güter seien weltweit gefragt, „viele Produktionsbetriebe
haben Exportquoten von über 90 Prozent“, so Salzer.
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