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Der Kremser Schmidt. Zum 300. Geburtstag |
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erstellt am |
IM BLICK – von 25. Oktober 2018 bis 3. Februar
2019 im Oberen Belvedere Stella Rollig, Generaldirektorin des Belvedere: "Das Œuvre des Kremser Schmidt fasziniert, weil es von einer unglaublichen thematischen Vielfalt geprägt ist. Neben seinen sakralen Arbeiten geben uns einige weniger bekannte Spätwerke Einblick in die Lebenswelt des Barock. Auf diese Werke wird in der Ausstellung ein besonderer Fokus gelegt." Die Ausstellung spannt also einen Bogen von den sakralen Arbeiten des Kremser Schmidt bis zu seinem umfangreichen
zeichnerischen und druckgrafischen Werk und stellt dabei seine späten profanen und mythologischen Darstellungen
in den Mittelpunkt. Dadurch wird ein bislang weniger geläufiges Repertoire des Künstlers zugänglich
gemacht. So z. B. seine Darstellungen von Satyrn, Nymphen und einer posierenden Venus mit Amor. Wer die Sammler
dieser Gemälde waren, lässt sich heute nicht mehr eruieren. Die mit Raffinesse gestalteten Bildnisse
sind allerdings gut in Kabinetten gediegener Kunstliebhaber des Barock vorstellbar. Besonderes Interesse erwecken
heute Gemälde wie der Zahnbrecher oder der Sägfeiler. Sie vermitteln einen Einblick in den Alltag im
18. Jahrhundert, als die Zahnmedizin in ihren Anfängen steckte und noch viele heute ausgestorbene Handwerke
existierten. Die Reichweite seines Einflusses wird durch jene Werke veranschaulicht, die sich im heutigen Slowenien befinden. Sie dienten den dortigen Künstlern als eminente Inspirationsquellen. Aufträge kamen darüber hinaus auch aus den Gebieten des heutigen Deutschlands, Tschechiens oder Ungarns. Sogar Kaiser Joseph II. soll einer Anekdote zufolge den Kremser Schmidt in dessen Haus in Stein besucht haben. Das zeugt von der Berühmtheit des Künstlers, entsprechende Aufträge vonseiten des Kaiserhauses blieben jedoch aus. Umfangreiche Gemäldeausstattungen von seiner Hand sind in Stift Seitenstetten oder in der Stiftskirche St. Peter in Salzburg zu sehen. Wichtigen Aufträgen im kirchlichen Bereich standen Arbeiten für Privatpersonen gegenüber, da Schmidt mit seinen kleinformatigen Gemälden und Druckgrafiken den Wünschen zahlreicher Kunstliebhaber entgegenkam. Der Kurator der Ausstellung, Georg Lechner: "Der Kremser Schmidt ist keine Neuentdeckung, weil er bereits zu Lebzeiten eine Legende und ein Klassiker war. Wir zeigen hier einen Künstler, der über die Jahrhunderte hinweg seinen Status als DER letzte bedeutende Barockmaler halten konnte und gleichzeitig mit seinen Arbeiten weit in die Zukunft wies." Der Tod des Kremser Schmidt im Jahr 1801 wird oftmals als spätes Ende der langen Ära des Barock angesehen.
Sein Einfluss strahlte über seine Schüler noch weit in das 19. Jahrhundert hinein, und seine Kompositionen
erfreuten sich großer Beliebtheit. Die Ausstellung aus der Reihe IM BLICK wird mit freundlicher Unterstützung des Dorotheum ermöglicht. |
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Weitere Informationen: |
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