Oö. Volkskulturpreise 2018 vergeben
Linz (lk) - Das Land Oberösterreich vergibt seit 1994 alle zwei Jahre mit Unterstützung von Raiffeisen
Oberösterreich Volkskulturpreise, um besondere Leistungen auf dem Gebiet der Volkskultur auszuzeichnen. 2018
haben sich 41 Projekte und Initiativen beworben; eine Fachjury unter Vorsitz von ao. Univ. Prof. Dr. Helmut Eberhart
(Universität Graz, Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie) hat die Preisträger
vorgeschlagen.
„Die Volkskulturpreise 2018 stehen exemplarisch für die Vielfalt der volkskulturellen Arbeit, die in Oberösterreich
geleistet wird“, erklärt Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer, der allen Preisträgerinnen und Preisträgern
herzlich gratuliert. „Die Preise 2018 zeigen, dass in allen Teilen unseres Landes auf ehrenamtlicher Basis in den
Vereinen und Verbänden hervorragend gearbeitet wird, und immer wieder mit neuen, zeitgemäßen Akzenten
auch im Bereich der Volkskultur das kulturelle Leben bereichert wird“, so Stelzer.
Den mit 7.400 Euro dotierten Landespreis erhält die Landjugend Gmunden für das Projekt „Tinkerei – aus
Oid moch Nei!“ Die Jury begründet dies mit der innovativen und nachhaltigen Aktivität der Gruppe. Die
Idee, aus alten Stoffresten Neues zu gestalten und dabei einerseits die Tradition des Handnähens zu beleben
und andererseits die Einnahmen aus dem Projekt sozial Bedürftigen und auch dem Naturschutz zur Verfügung
zu stellen, überzeugten die Jury.
Darüber hinaus wurden vier mit je 3.700 Euro dotierte Förderpreise vergeben, und zwar an:
- Ensemble „Alpkan“ für „Musik von irgendwo zwischen
Alpen und Balkan“: In diesem Fall war es der Grundgedanke, Volksmusik weiter zu denken, der die Jury überzeugt
hat. Der Name der Gruppe steht zugleich für das Programm: Alpine Volksmusik wird mit Musik aus den Balkanländern
zu einem neuen Sound vermischt. Das höchst aktive Quintett fügt sich damit wunderbar in die "Neue
Volksmusik" ein, die damit einen weiten Interessentenkreis ansprechen wird.
- Franz Xaver Gruber Gemeinschaft, Hochburg – Ach, für
Erhalt und Pflege des kulturellen Erbes von Franz Xaver Gruber: Diese seit zehn Jahren existierende Gemeinschaft
geht mit ihren Aktivitäten weit über die Pflege des berühmten Weihnachtsliedes hinaus und führt
zahlreiche Veranstaltungen durch: so z. B. seit 2006 ein Schauspiel, an dem die Jury besonders beeindruckt, dass
die gesamte Bevölkerung des Ortes eingebunden ist. Auch die Einrichtung eines Friedensweges wurde von den
Jurymitgliedern hervorgehoben. Die Einbindung der gesamten Gemeinde hat zudem eine stark integrative Funktion
in Bezug auf die beiden Ortsteile Hochburg und Ach.
- Museum Innviertler Volkskundehaus für die Schriftenreihe
„Der Bundschuh. Heimatkundliches aus dem Inn- und Hausruckviertel“, der mit diesem Förderpreis eine längst
fällige landesweite Aufmerksamkeit zuteil wird. Beeindruckend ist für die Jury vor allem die große
Bandbreite der Artikel, die kulturelle Fragen ebenso behandeln wie Naturkundliches. Auf diese Art leistet die Publikationsreihe
einen wesentlichen Beitrag zum Wissen über das Innviertel.
- Volksbildungswerk Bad Zell für das Theaterprojekt „Die
Hexenmacher“: Hier beeindruckte die Jury vor allem die Tatsache, dass die Theatergruppe keine spektakuläre
Aufführung des Prozesses im Sinn hat, sondern sich die Frage stellt, wie es zu derart unmenschlichen Handlungen
kommen kann. Somit kommt diesem Theaterstück eine besondere Aktualität zu, die die Jury beeindruckt hat.
Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer wird die Volkskulturpreise 2018 im Rahmen eines Festaktes am 15. November
2018, 17 Uhr, im Steinernen Saal des Linzer Landhauses verleihen.
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