Kreativwirtschaftsgespräche befassen sich mit wirtschaftlichen Potenzial von KI
Wien (pwk) - Unter dem Titel „Kreativität auf Knopfdruck“ gingen am 22. Oktober die 30. Kreativwirtschaftsgespräche
der Kreativwirtschaft Austria (kurz KAT) in der WKO über die Bühne. Über 200 Kreativschaffende,
die sowohl vor Ort als auch via Livestream österreichweit zugeschalten waren, folgten den Vorträgen und
diskutierten mit den anwesenden KI-Experten rund um Einsatzmöglichkeiten, aktuelle Trends und neue innovative
Geschäftsmodelle für Kreative.
Christoph Schneider, Leiter der Stabsabteilung Wirtschaftspolitik der WKÖ: „Die in den Kreativwirtschaftsgesprächen
genannten Beispiele zeigen, dass die Künstliche Intelligenz die Kreativwirtschaft bereits mit einer gewaltigen
Dynamik erfasst hat. Unternehmen, die in das Thema Künstliche Intelligenz investierten, sind effizienter,
national und international wettbewerbsfähiger und schaffen mehr Arbeitsplätze. Das Potenzial in Österreich
und Europa ist noch lange nicht ausgeschöpft.“
„Die Kreativwirtschaft ist ein wichtiger und ernstzunehmender Bündnispartner im Wettbewerb um die globale
Innovationsführerschaft und gleichzeitig zur Entwicklung einer neuen Innovationskultur. Als Early Adopter
und Innovations-Pioniere entwickeln und testen sie permanent starke Ideen, experimentieren mit neuen Technologien
und mit neuen Geschäftsmodellen. Damit integrieren Kreative, Technologien wie Künstliche Intelligenz
besser in unser wirtschaftliches Ökosystem“, ergänzt Gerin Trautenberger, Vorsitzender der Kreativwirtschaft
Austria.
Künstliche Intelligenz und Kreativität
In seiner Keynote bezeichnete KI-Experte und Geschäftsführer von TUNNEL23, Michael Katzlberger, Künstliche
Intelligenz als „eine der wichtigsten Errungenschaften seit der Erfindung der Dampfmaschine und Elektrizität.“
Obwohl Kreativität als Urgestein menschlicher Eigenschaften gelte, wirke die Technologie im Bereich der Kreativwirtschaft
unterstützend. Dazu nennt Katzlberger Beispiele wie Bild- und Spracherkennung, Textverarbeitung und generatives
Design und erläutert ihre disruptive Wirkung. „Mittlerweile gibt es KIs, die Musik komponieren, Produkte designen,
Videos produzieren oder Bilder malen. Unter dem Stichwort Intelligenzexplosion wird die KI noch weitere Produkte
hervorbringen, die derzeit noch unvorstellbar sind. Das schaffe faszinierende neue Berufsfelder“, prognostiziert
der KI-Fachmann.
Machine Experience Design und Chatbots als Anwendungsbeispiele
„Nur durch kreative Ansätze werden wir die Zukunft von Mensch und Maschine sowie von Künstlicher
Intelligenz und menschlicher Intuition gestalten können“, sagt Machine Experience Designerin Maya Pindeus.
Sie präsentierte ihr Londoner Unternehmen Humanising Autonomy. Das Start-up entwickelt eine Software, die
den Verkehr in Großstädten revolutionieren könnte, indem Fahrzeuge lernen, menschliches Verhalten
richtig zu interpretieren. Sie betont die Notwendigkeit der Interaktion zwischen Mensch und Maschine und spricht
über ihren Ansatz, der Design-Strategien in den Mobilitätssektor bringt und andere Industrien wie Robotics
oder Manufacturing bereichern kann.
„Für Kreative bedeutet die KI-Technologie Lernen, Verlernen, Umlernen und vor allem: Chancen nützen“,
so Jakob Reiter von TheVentury. TheVentury operiert als Accelerator für Startups und Unternehmen. In seinem
Vortrag konzentrierte er sich vor allem auf die Anwendung von Künstlicher Intelligenz im Bereich der Textverarbeitung.
Reiter beschäftigt sich seit dem Aufkommen von Künstlicher Intelligenz mit den Themen Chatbots und Machine
Learning. Er hat Europas ersten Bot Accelerator gegründet und holt Start-ups nach Österreich. Sein Ziel
ist es, Wien zum globalen Hot-Spot für Bots zu machen.
Awareness für die Kreativwirtschaft
Mit den Kreativwirtschaftsgesprächen informiert die KAT Kreativschaffende und Multiplikatorinnen über
Themen im Zusammenhang mit ihrer unternehmerischen Professionalisierung und der zukünftigen Entwicklung der
Kreativwirtschaft. Ermöglicht wird die Veranstaltungsreihe vom Bundesministerium für Digitalisierung
und Wirtschaftsstandort im Rahmen der Kreativwirtschaftsstrategie für Österreich sowie der WKÖ.
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