Hans Swarowsky: Dirigent – Dirigentenlehrer –
 Pianist – Übersetzer – Schriftsteller

 

erstellt am
23. 10. 18
13:00 MEZ

Ausstellung an der Wiener Staatsoper
Wien (staatsoper) - Die Wiener Staatsoper zeigt ab sofort die Ausstellung Hans Swarowsky: Dirigent – Dirigentenlehrer – Pianist – Übersetzer – Schriftsteller anlässlich der revidierten Neuausgabe seiner gesammelten Schriften Wahrung der Gestalt (erstmals auch auf Englisch und Italienisch). Sie zeigt Fotos, Dokumente, persönliche Gegenstände, Zeitungsartikel, Handgeschriebenes, Übersetzungen und Notenmaterial von und über Hans Swarowsky und kann bis Anfang Jänner 2019 kostenlos im Rahmen eines Vorstellungsbesuches besichtigt werden.

Anlässlich der Anfang 2019 erscheinenden revidierten Neuausgabe seiner gesammelten Schriften Wahrung der Gestalt (in der Folge auch auf Englisch, Italienisch, Französisch und Russisch) richtet die Wiener Staatsoper ab 23. Oktober 2018 eine Ausstellung aus über Leben und Wirken Hans Swarowskys – insbesondere im Haus am Ring. Erstmals wird seine höchst ungewöhnliche Biografie offengelegt, die Parabel eines Österreichers, der das 20. Jahrhundert mit all seinen Höhen und Tiefen durchlebt hat.

Hans Swarowsky ist bis heute eine Ikone der internationalen wie der österreichischen Musikwelt. Vielfältig – als Interpret, als Dirigentenlehrer, als Übersetzer, als Pionier des Neuen – beeinflusste er nachhaltig das Musikgeschehen und schrieb sich dauerhaft in die Musikgeschichte ein (nicht zuletzt als Libretto-Mitarbeiter von Strauss’ Capriccio). Die Zahl seiner Schüler – u. a. Claudio Abbado, Zubin Mehta, Adam und Ivan Fischer, Mariss Jansons, Giuseppe Sinopoli, Plácido Domingo – ist unüberschaubar groß. Der Wiener Staatsoper selbst war er seit 1959 intensiv verbunden und zahllose Künstler und Künstlerinnen dieses Hauses profitierten von seinen Erfahrungen (mittellosen Studenten bezahlte er übrigens aus eigener Tasche die Kosten von Meisterkursen).

Die Bilanz eines 50jährigen Dirigentenlebens
Von 1925 bis 1975 rund 3100 Auftritte in Oper, Konzert und Aufnahmestudio: insgesamt also mehr als 60 Auftritte pro Jahr (gerechnet ohne Proben), mehr als 1 Aufritt pro Woche; davon fast 1000 mal Oper und über 200 Tonaufnahmen für LP (u.a. Wagners „Ring“);

Zentrum Wien: mit den Wiener Symphonikern mehr als 500 Auftritte (1946 – 1975), mit dem Staatsopernorchester/Philharmoniker rund 250 (Staatsoper und Konzerte), an die 200 mit anderen Wiener Orchestern (Tonkünstler, Rundfunk, Akademieorchestern) – in Summe fast 1000 Wiener Auftritte: Swarowsky war insgeheim „Generalmusikdirektor von Wien“;

Schwerpunkte des Repertoires: R. Strauss (der am häufigsten von ihm dirigierte Komponist), gefolgt von Mahler, Bruckner, Wr. Klassik (insbesondere Beethoven), Brahms, Verdi, Puccini und Wagner, 2. Wiener Schule (vor allem Schönberg), Klassiker des 20. Jahrhunderts (Strawinsky, Hindemith, Ravel, Britten, Bartok);

Pionierleistungen: Vorreiter für die Musik der 2. Wr. Schule, Hindemith und Strawinsky; Hauptdirigent der „Mahler-Renaissance“ (erster kompletter Sinfonien-Zyklus bereits 1949/50), Pionier der „historischen Aufführungspraxis“, mit H. C. Robbins Landon Wiederentdecker Haydns (Oper und Sinfonie);

ab 1950 zahlreiche Schallplattenaufnahmen (Opern originalsprachig und ungekürzt), erste TV-Aufzeichnungen von Opern (Salome 1960 etc);

Initiator der Wr. Arkadenhofkonzerte und der Konzerte für Schüler und Jugendliche ab 1952 (1971 auch im TV); intensive Zusammenarbeit mit dem Medium Rundfunk (zahlreiche live-Konzerte seit 1946 und selbst moderierte Sendungen);

Übersetzung von rund 30 Opernlibrettos ins Deutsche von Monteverdi bis Strawinsky; Aufbau eines systematischen Dirigierunterrichts (mehr als 600 Studenten, die bis heute die Musikwelt prägen), erster internationale Meisterkurse abhaltender Dirigent (ab 1958);

Aufbau eines strukturierten Opernstudios für junge Sänger an der Wiener Staatsoper (ab 1970, u. a. E. Gruberova); hunderte Artikel und Aufsätze über Musik, seit 1930 vielfach auch als Programmhefttexte.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.staatsoper.at

 

 

 

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