Novi Sad/Linz (lk) - Der Oö. Landtag pflegt seit über zehn Jahren einen engen Kontakt zu der Autonomen
Provinz Vojvodina, Serbien. Aus diesem Grund besuchte eine Delegation des Oö. Landtags - bestehend aus Landtagspräsident
KommR Viktor Sigl, seinem Vertreter DI Dr. Adalbert Cramer und seiner Vertreterin Gerda Weichsler-Hauer sowie den
Abgeordneten Annemarie Brunner, Alexander Nerat und Ulrike Böker - diese Region. Serbien ist ein Anwärter
auf die EU-Mitgliedschaft.
„Die Europäische Union ist das größte Friedensprojekt seit über 70 Jahren, umfasst aber bisher
nur einen Teil Europas. Serbien und die Autonome Provinz Vojvodina gehören, wie auch der restliche Westbalkan,
ebenfalls zu Europa. Diese Regionen auf ihrem Weg in die EU zu begleiten, liegt im europäischen Interesse
und im Interesse Österreichs und Oberösterreichs“, erklärte Landtagspräsident Sigl in seiner
Rede während der Sondersitzung des Parlaments Vojvodinas zum Thema „Politik der wirtschaftlichen und sozialen
Kohäsion: Regionen als Instrument der europäischen Integration“.
Die EU-Regionalpolitik wird laut Sigl künftig eine noch bedeutendere Rolle in der Verbindung zwischen Menschen
in den Regionen und der EU einnehmen: „Es ist vor allem wichtig, die wirtschaftlichen Unterschiede zwischen den
Regionen und den Rückstand der am stärksten benachteiligten Gebiete zu verringern. Deshalb wird es auch
künftig von Bedeutung sein, dass stärker entwickelte Regionen als Lokomotive fungieren und ihre Zugkraft
zugunsten weniger entwickelter Regionen entfalten.“
Am Programm der Reise standen unter anderem Arbeitsgespräche mit dem Ministerpräsidenten Igor Mirovíc
und dem Präsidenten des Regionalparlaments Istvan Pasztor. „Oberösterreichische Unternehmen sind ein
wichtiger Investor in Serbien und der Autonomen Provinz Vojvodina. Ein verstärkter Austausch auf politischer
Ebene soll dabei als Türöffner fungieren. Wir werden die Zusammenarbeit noch vertiefen und ausweiten,
denn der Austausch hilft beiden Regionen bei ihrer Weiterentwicklung“, so Sigl.
Schwerpunkte sollen künftig im Bereich Umweltschutz und Erneuerbare Energien, Informationstechnologien, Bildung
und e-Government sowie im Rahmen des Erfolgsprojekts Duale Ausbildung sein. „Auch im Kulturbereich sollen die Beziehungen
und die Unterstützung Oberösterreichs noch vertieft werden. Vor allem aufgrund der Tatsache, dass Novi
Sad 2021 Kulturhauptstadt Europas sein wird“, erklärt Sigl.
Als Abschluss der Informationsreise stand eine Besichtigung des Fleischverarbeitungsbetriebes Mitros, Teil der
Gierlinger Holding aus Ottensheim, am Programm.
„Serbien und die Provinz Vojvodina sind auf dem richtigen Weg, um das Ziel EU-Mitgliedschaft zu erreichen. Beinahe
die Hälfte der 34 Kapitel sind bereits eröffnet. Dennoch gibt es noch einige Herausforderungen, wie die
Stärkung der Rechtssicherheit, ein verstärktes Engagement bei der Sicherheit sowie Reformen, die sie
in Angriff nehmen müssen. Die EU, Österreich und Oberösterreich werden Serbien und die Autonome
Provinz Vojvodina unterstützen“, so Sigl.
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