Wallner: "Vorarlberg – für künftige
 Herausforderungen gut gerüstet"

 

erstellt am
05. 11. 18
13:00 MEZ

LH Wallner und LTP Sonderegger bei Festakt "100 Jahre selbständiges Land Vorarlberg"
Bregenz (vlk) - Am 3. November 1918, vor genau 100 Jahren, fasste die Provisorische Landesversammlung in Bregenz den Beschluss über die Selbständigkeit des Landes Vorarlberg. Gleichzeitig erfolgte der Beitritt des Landes zur neu entstandenen Republik Deutsch-Österreich. An diesen besonderen Moment, an diesen Geburtstag des Landes, haben Landesregierung und Landtag im Rahmen eines gemeinsamen Festtages am Samstag (3. November) erinnert. Landtagspräsident Harald Sonderegger blickte deshalb zurück: Es gelte die Vergangenheit zu verstehen, um die Zukunft zu gestalten. Landeshauptmann Markus Wallner kündigte die weitere Forcierung zukunftsorientierter Investitionen an, um Vorarlberg optimal für die Zukunft zu rüsten: "Unser Ziel ist es, Vorarlberg langfristig zur lebenswertesten Region Europas zu machen."

100 Jahre selbständiges Land Vorarlberg
"Nur wer die Vergangenheit kennt, kann die Gegenwart verstehen und die Zukunft gestalten." Mit den Worten des bekannten deutschen Politikers und Publizisten August Bebel erinnerte Landtagspräsident Harald Sonderegger in seinen Ausführungen an das von unseren Vorfahren mit der Unabhängigkeitserklärung gelegte Fundament. Am 3. November 1918, dem Tag des Waffenstillstandsübereinkommens – also de facto dem Ende des Ersten Weltkriegs – trat die Provisorische Landesversammlung Vorarlbergs zusammen. Sie verabschiedete die Entschließung, mit der sie sich zur "gesetzgebenden Körperschaft für das Land Vorarlberg" erklärte. Sonderegger hielt fest: "Die politischen Kräfte Vorarlbergs haben alles in ihrer Macht Stehende unternommen, die Existenz des Landes zu sichern und damit die Weichen für die Zukunft zu stellen."

Alois Niederstätter, der Direktor des Vorarlberger Landesarchivs, ging anschließend auf das Jahrhundert nach diesem "revolutionären Staatsgründungsakt" ein: von den Nachkriegswahlen 1919 über die Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs auf die stets betont eigenständige Vorarlberger Landespolitik bis hin zur Entwicklung als prosperierender Teil eines vereinten Europas.

Landeshauptmann Wallner rückte Zukunft in den Mittelpunkt
Landeshauptmann Wallner zog eine positive Bilanz über das Jahrhundert der Selbständigkeit: "Vorarlberg hat sich beachtlich entwickelt und wir können zu Recht stolz sein auf das Erreichte. Man sieht eindeutig: Starke Länder sind eine notwendige Voraussetzung für ein starkes Österreich." Er rückte vor allem die Zukunft in den Mittelpunkt und kündigte Investitionen in die diesbezüglich wichtigsten Zukunftsbereiche an, um Vorarlberg langfristig zur lebenswertesten Region Europas zu machen. Als Herausforderung bezeichnete er die in hohem Tempo stattfindende Digitalisierung. "Es liegt an uns, diesen Wandel als Chance zu nützen", so Wallner. Neben der Bedeutung des produzierenden Sektors und der großen Branchenvielfalt innerhalb der heimischen Wirtschaft bekräftigte der Landeshauptmann auch den hohen Stellenwert von Bildung, Ausbildung und Qualifikation. Um den steigenden Bedarf an qualifizierten Fachkräften decken zu können, müsse sich Vorarlberg noch stärker als Fachkräfteschmiede und Bildungsstandort etablieren. Als weitere wichtige Zukunftsthemen führte er den sozialen Frieden, den Umgang mit der Umwelt und die Notwendigkeit zur Nachhaltigkeit sowie den Zusammenhalt in der Gesellschaft an. Investitionen in all diese Bereiche wären entscheidend, um Vorarlberg erfolgreich weiterzuentwickeln.

Ausstellung und Symposium
Im Rahmen des Festaktes wurde eine Ausstellung des Landesarchivs mit dem Titel "Epochengrenze 1918?" im Landtagfoyer eröffnet, das die Ereignisse und Entwicklungen vor 100 Jahren informativ und plastisch aufarbeitet. Am Nachmittag fand ein Symposium unter dem Titel "Die Länder und der neue Staat – 1918 bis 2018" statt. Zum Auftakt des Symposiums präsentierte Alois Niederstätter das von ihm eigens zum Jubiläum verfasste Buch "100 Jahre selbständiges Land Vorarlberg". Die nachfolgenden Fachvorträge beleuchteten die vielschichtigen Aspekte der 100-jährigen Selbstständigkeit Vorarlbergs: So sprach Anna Gamper (Universität Innsbruck) über "Entstehung und Constitutional Engineering des Bundesstaats", Martin P. Schennach (Universität Innsbruck) referierte über "Die Staatsgründung 1918 und die Länder", Ulrich Nachbaur (Vorarlberger Landesarchiv) widmete sich dem 3. November 1918 in Vorarlberg und Ewald Wiederin (Universität Wien) zeichnete den Weg "Von der Staatsgründung 1918 zur Bundesverfassung 1920".

 

 

 

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