…hebt Nettogewinn auf EUR 1,23 Mrd (+24,4%)
Wien (erste group) - „Wir sind mit dem Q3 Ergebnis sehr zufrieden. Vor allem weil das starke Betriebsergebnis
und der Nettogewinn auf verschiedenen positiven Entwicklungen beruhen: Wir sehen in allen Kernmärkten ein
kräftiges Wirtschaftswachstum, das sich sowohl im Privatkunden- wie auch im KMU-Geschäft mit einem Plus
bei den Gesamtkrediten (+6,3% seit Jahresbeginn) und den Einlagen (+5,9% seit Jahresbeginn) niederschlug. Wir haben
auch unseren digitalen Vorsprung ausgebaut und mit George – unserer paneuropäischen digitalen Plattform, die
bereits von mehr als drei Millionen Kunden in vier Märkten genutzt wird – die Kundenconvenience erhöht.
Die wirklich gute Wirtschaftslage unserer Märkte in der CEE-Region spiegelt sich auch in der NPL-Quote wider,
die auf 3,5% gesunken ist. Die NPL-Deckungsquote ist mit 70,7% nach wie vor hoch. Die Risikokosten sind anhaltend
niedrig; Eine Entwicklung, die uns nicht ewig erhalten bleiben wird. Umso wichtiger ist daher die Trendwende im
Betriebsergebnis, die wir aufgrund des nachhaltigen Wachstums unserer Kernerträge – der Zinsüberschuss
ist um 4,4%, der Provisionsüberschuss um 5,1% gestiegen – verzeichnet haben. Unsere Kapitalbasis hat sich
weiter verbessert: Unter Berücksichtigung des Nettogewinns für das dritte Quartal und des positiven Effekts
aus der Genehmigung des neuen Modells für das operationelle Risiko im Ausmaß von rund 30 Basispunkten
beträgt unsere CET 1-Quote (Basel 3 final, pro forma) nunmehr 13,2%.
Auf Basis dieser guten Ergebnisse heben wir unsere Prognose für das Gesamtjahr 2018 an und erwarten nun eine
Eigenkapitalverzinsung (ROTE) von über 12%“, erklärte Andreas Treichl, CEO der Erste Group Bank AG.
Highlights
GuV-Zahlen: 1-9 2018 verglichen mit 1-9 2017; Bilanzzahlen 30. September 2018 verglichen mit 31. Dezember 2017.
Der Zinsüberschuss stieg – vor allem in Tschechien und in Rumänien – auf EUR 3.372,0 Mio (+4,4%; EUR
3.229,3 Mio). Der Provisionsüberschuss erhöhte sich auf EUR 1.430,7 Mio (+5,1%; EUR 1.361,9 Mio). Anstiege
gab es vor allem bei den Vermittlungsprovisionen – insbesondere von Versicherungsprodukten – sowie im Zahlungsverkehr,
der Vermögensverwaltung und im Kreditgeschäft. Während sich das Handelsergebnis mit EUR -50,4 Mio
(EUR 139,3 Mio) negativ entwickelte, verbesserte sich gleichzeitig die Position Gewinne/Verluste aus Finanzinstrumenten,
erfolgswirksam zum Fair Value bilanziert, auf EUR 165,8 Mio (EUR 12,1 Mio). Die Betriebserträge stiegen auf
EUR 5.096,2 Mio. (+3,2%; EUR 4.936,9 Mio). Der höhere Verwaltungsaufwand von EUR 3.102,3 Mio (+2,9%; EUR 3.013,6
Mio) war vor allem auf gestiegene Personalaufwendungen in Höhe von EUR 1.830,5 Mio (+4,8%; EUR 1.747,2 Mio)
zurückzuführen. Abschreibungen erhöhten sich (+2,7%), Sachaufwendungen blieben nahezu unverändert
(-0,4%). In den Sachaufwendungen wurden bereits fast gänzlich die für 2018 erwarteten Aufwendungen für
Beitragsleistungen in Einlagensicherungssysteme in Höhe von EUR 84,2 Mio (EUR 74,7 Mio) verbucht. Insgesamt
resultierte daraus ein Anstieg im Betriebsergebnis auf EUR 1.993,9 Mio (+3,7%; EUR 1.923,4 Mio). Die Kosten-Ertrags-Relation
verbesserte sich leicht auf 60,9% (61,0%).
Das Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten belief sich aufgrund von Nettoauflösungen bedingt
durch die verbesserte Kreditqualität auf EUR 102,2 Mio bzw. bereinigt um Zuführungen zu Rückstellungen
für Verpflichtungen und gegebene Garantien auf -9 Basispunkte des durchschnittlichen Bruttokundenkreditbestands
(Nettodotierungen EUR 71,5 Mio bzw. 7 Basispunkte). Der Grund dafür war die deutliche Verbesserung des Saldos
aus der Dotierung bzw. Auflösung von Vorsorgen für das Kreditgeschäft in fast allen Segmenten, insbesondere
in Kroatien und in Österreich. Die NPL-Quote verbesserte sich weiter auf 3,5% (4,3%), die NPL-Deckungsquote
stieg auf 70,7% (68,8%), jeweils bezogen auf Bruttokundenkredite.
Der sonstige betriebliche Erfolg belief sich auf EUR -237,0 Mio (EUR -296,6 Mio). Darin enthalten sind Aufwendungen
für jährliche Beitragszahlungen in Abwicklungsfonds in Höhe von EUR 70,4 Mio (EUR 65,6 Mio). Die
Banken- und Transaktionssteuern stiegen auf EUR 88,1 Mio (EUR 82,1 Mio); davon entfielen EUR 13,8 Mio (EUR 12,6
Mio) auf die ungarische Bankensteuer für das gesamte Geschäftsjahr. Die sonstigen Steuern gingen auf
EUR 6,4 Mio (EUR 31,3 Mio) zurück. In der Vergleichsperiode waren im sonstigen betrieblichen Erfolg Aufwendungen
von EUR 45,0 Mio für Verluste aus Konsumentenkrediten infolge höchstgerichtlicher Judikatur betreffend
negative Referenzzinssätze in Österreich enthalten.
Das den Minderheiten zuzurechnende Periodenergebnis erhöhte sich auf EUR 285,8 Mio (+4,8%; EUR 272,6 Mio).
Das den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnende Periodenergebnis stieg auf EUR 1.228,3 Mio (+24,4%;
EUR 987,6 Mio).
Das um AT1-Kapital bereinigte gesamte Eigenkapital erhöhte sich auf EUR 17,4 Mrd (EUR 17,3 Mrd). Die Umstellung
auf den neuen Bilanzierungsstandard IFRS 9 zum 1. Jänner 2018 führte zu einer Verringerung des gesamten
bilanziellen Eigenkapitals in Höhe von EUR 0,7 Mrd. Nach Vornahme der in der Eigenkapitalverordnung (CRR)
festgelegten Abzugsposten und Filter belief sich das Harte Kernkapital (CET 1, Basel 3 aktuell) auf EUR 14,7 Mrd
(EUR 14,7 Mrd), die gesamten regulatorischen Eigenmittel (Basel 3 aktuell) auf EUR 20,1 Mrd (EUR 20,3 Mrd). Bei
der Berechnung wurde der Zwischengewinn des Halbjahres berücksichtigt, nicht jedoch jener des dritten Quartals.
Da auch im dritten Quartal die Auflösungen die Dotationen überstiegen, gab es keinen Kapitalabzug für
Risikokosten. Das Gesamtrisiko (die risikogewichteten Aktiva), das Kredit-, Markt- und operationelles Risiko (Basel
3 aktuell) inkludiert, stieg auf EUR 117,0 Mrd (EUR 110,0 Mrd). Die Harte Kernkapitalquote (CET 1, Basel 3 aktuell)
lag bei 12,5% (13,4%), die Eigenmittelquote (Basel 3 aktuell) bei 17,2% (18,5%).
Die Bilanzsumme stieg auf EUR 234,8 Mrd (+6,4%; EUR 220,7 Mrd). Während sich auf der Aktivseite Kassenbestand
und Guthaben auf EUR 15,2 Mrd (EUR 21,8 Mrd) verringerten, erhöhten sich Kredite an Banken auf EUR 20,0 Mrd
(EUR 9,1 Mrd). Die Kundenkredite stiegen auf EUR 148,3 Mrd (+6,3%; EUR 139,5 Mrd). Passivseitig gab es einen Zuwachs
sowohl bei den Einlagen von Kreditinstituten auf EUR 19,1 Mrd (EUR 16,3 Mrd) als auch erneut bei Kundeneinlagen
– insbesondere in Österreich, Tschechien und in der Slowakei – auf EUR 159,8 Mrd (+5,9%; EUR 151,0 Mrd). Das
Kredit-Einlagen-Verhältnis lag bei 92,8% (92,4%).
Ausblick
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen sollten Kreditwachstum unterstützen. Für die Kernmärkte der Erste
Group in CEE, inklusive Österreich, wird für 2018 ein reales BIP-Wachstum von etwa 3 bis 4% erwartet,
in erster Linie weiterhin getragen durch robuste Inlandsnachfrage. In CEE sollten Reallohnzuwächse und niedrige
Arbeitslosigkeit die Wirtschaftstätigkeit fördern. Wir gehen davon aus, dass die CEE-Staaten ihre Haushaltsdisziplin
beibehalten werden.
Geschäftsaussichten. Die Erste Group hat für 2018 ein ROTE-Ziel von über 12% (basierend auf dem
durchschnittlichen um immaterielle Vermögenswerte bereinigten Eigenkapital 2018) festgelegt. Folgende Annahmen
werden getroffen: steigende Einnahmen (unter Zugrundelegung eines Nettokreditwachstums von über 5% und Zinserhöhungen
in Tschechien und Rumänien), gleichbleibende Kosten und Risikokosten weiterhin auf im langjährigen Vergleich
niedrigem Niveau.
Risikofaktoren für die Prognose sind eine andere als erwartete Zinsentwicklung, gegen Banken gerichtete politische
oder regulatorische Maßnahmen sowie geopolitische und weltwirtschaftliche Entwicklungen.
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