LH-Stv. Schnabl informierte zum Thema Bankomatgebühren
St. Pölten (nlk) - Österreichs Banken rechneten für heuer mit einem kumulierten Gesamtgewinn
von über 7,3 Milliarden Euro, bei den Kontoführungsgebühren liege Österreich im oberen Drittel,
informierte LH-Stellvertreter Franz Schnabl am 31. Oktober anlässlich des Weltspartages in St. Pölten,
wo er gemeinsam mit Rupert Dworak, dem Präsidenten des GVV NÖ, zum Thema Bankomatgebühren Stellung
nahm.
Von Payment Service Austria gebe es in Österreich 7.350 Bankomaten (1.340 davon in Niederösterreich),
bei dieser ausgelagerten Serviceeinrichtung der Banken fielen keine Bankomatgebühren an, so der für Konsumentenschutz
zuständige LH-Stellvertreter weiter. Auch bei den österreichweit 1.160 Bankomaten der US-Firma First
Data (210 davon in Niederösterreich) würden die anfallenden 45 Cent pro Behebung von den Banken getragen.
„Beim Anbieter Euronet aber, der österreichweit 80 Bankomaten betreibt, fallen 1,95 Euro pro Behebung an.
Das bedeutet bei durchschnittlich 30 bis 40 Behebungen pro Jahr 70 bis 80 Euro zusätzlich zu den Kontoführungsgebühren,
die zwischen 120 und 190 Euro liegen. Man gibt also 20 Euro pro Monat für die Verfügbarkeit des eigenen
Geldes aus“, betonte Schnabl.
Angesichts dieses Umstandes forderte er eine kostenfreie Verfügbarkeit des eigenen Geldes und eine entsprechend
verfassungskonforme Gesetzesvorlage: „Der Konsument muss jederzeit kostenfrei zu seinem eigenen Bargeld kommen
können. Dazu muss die derzeit bestehende Gebührenfreiheit bestehen bleiben bzw. müssen Bankomaten
von Drittanbietern direkt am Gerät als gebührenpflichtig gekennzeichnet werden“, so Schnabl, der überdies
auf den Kostenüberblick auf der Homepage der Bundes-Arbeiterkammer unter http://www.bankenrechner.at verwies.
Dworak erklärte das Engagement des GVV NÖ damit, dass sich der Verband als Anwalt der Gemeinden, vor
allem der Klein- und Kleinstgemeinden, und als Verteidiger der Grundrechte der Bürger verstehe. Der ländliche
Raum habe bereits Polizeiposten, Postämter, Landarztpraxen und öffentliche Verkehrsmittel verloren, auch
Banken würden zuletzt zwar Bankomaten aufstellen, dafür aber keine Kosten übernehmen wollen, die
somit wieder bei der Gemeinde hängenblieben. „Der Verlust jeglicher Infrastruktur verstärkt die Abwanderung.
In jeder Ortschaft muss ein Bankomat stehen, bei dem die Gemeindebürger ohne Zusatzspesen zu ihrem Bargeld
kommen. Deshalb unterstützt der GVV NÖ auch die Petition gegen Bankomatgebühren.“
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