Jederzeit kostenfrei zu seinem
 eigenen Bargeld kommen

 

erstellt am
31. 10. 18
13:00 MEZ

LH-Stv. Schnabl informierte zum Thema Bankomatgebühren
St. Pölten (nlk) - Österreichs Banken rechneten für heuer mit einem kumulierten Gesamtgewinn von über 7,3 Milliarden Euro, bei den Kontoführungsgebühren liege Österreich im oberen Drittel, informierte LH-Stellvertreter Franz Schnabl am 31. Oktober anlässlich des Weltspartages in St. Pölten, wo er gemeinsam mit Rupert Dworak, dem Präsidenten des GVV NÖ, zum Thema Bankomatgebühren Stellung nahm.

Von Payment Service Austria gebe es in Österreich 7.350 Bankomaten (1.340 davon in Niederösterreich), bei dieser ausgelagerten Serviceeinrichtung der Banken fielen keine Bankomatgebühren an, so der für Konsumentenschutz zuständige LH-Stellvertreter weiter. Auch bei den österreichweit 1.160 Bankomaten der US-Firma First Data (210 davon in Niederösterreich) würden die anfallenden 45 Cent pro Behebung von den Banken getragen. „Beim Anbieter Euronet aber, der österreichweit 80 Bankomaten betreibt, fallen 1,95 Euro pro Behebung an. Das bedeutet bei durchschnittlich 30 bis 40 Behebungen pro Jahr 70 bis 80 Euro zusätzlich zu den Kontoführungsgebühren, die zwischen 120 und 190 Euro liegen. Man gibt also 20 Euro pro Monat für die Verfügbarkeit des eigenen Geldes aus“, betonte Schnabl.

Angesichts dieses Umstandes forderte er eine kostenfreie Verfügbarkeit des eigenen Geldes und eine entsprechend verfassungskonforme Gesetzesvorlage: „Der Konsument muss jederzeit kostenfrei zu seinem eigenen Bargeld kommen können. Dazu muss die derzeit bestehende Gebührenfreiheit bestehen bleiben bzw. müssen Bankomaten von Drittanbietern direkt am Gerät als gebührenpflichtig gekennzeichnet werden“, so Schnabl, der überdies auf den Kostenüberblick auf der Homepage der Bundes-Arbeiterkammer unter http://www.bankenrechner.at verwies.

Dworak erklärte das Engagement des GVV NÖ damit, dass sich der Verband als Anwalt der Gemeinden, vor allem der Klein- und Kleinstgemeinden, und als Verteidiger der Grundrechte der Bürger verstehe. Der ländliche Raum habe bereits Polizeiposten, Postämter, Landarztpraxen und öffentliche Verkehrsmittel verloren, auch Banken würden zuletzt zwar Bankomaten aufstellen, dafür aber keine Kosten übernehmen wollen, die somit wieder bei der Gemeinde hängenblieben. „Der Verlust jeglicher Infrastruktur verstärkt die Abwanderung. In jeder Ortschaft muss ein Bankomat stehen, bei dem die Gemeindebürger ohne Zusatzspesen zu ihrem Bargeld kommen. Deshalb unterstützt der GVV NÖ auch die Petition gegen Bankomatgebühren.“

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.noel.gv.at

 

 

 

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