WIFO: BIP-Wachstum im III. Quartal +0,5 Prozent

 

erstellt am
31. 10. 18
13:00 MEZ

Dienstleistungen kräftig, Industriekonjunktur lässt nach
Wien (wifo) - Gemäß der aktuellen Schnellschätzung des WIFO wuchs die österreichische Wirtschaft im III. Quartal 2018 gegenüber dem Vorquartal um 0,5 Prozent (nach +0,6 Prozent im II. Quartal). Neben der anhaltend robusten Binnenkonjunktur (Konsum- und Investitionsnachfrage) lieferte der Außenhandel erneut einen positiven Wachstumsbeitrag. Die konjunkturelle Grunddynamik verlor zuletzt jedoch leicht an Schwung. In der Industriekonjunktur fiel die Abschwächung etwas stärker aus, im Dienstleistungsbereich (vor allem Tourismus) verlief das III. Quartal weiterhin kräftig.

Das österreichische BIP wuchs im III. Quartal um 0,5 Prozent gegenüber der Vorperiode (Trend-Konjunktur-Komponente). Damit schwächte sich die konjunkturelle Dynamik im Jahresverlauf leicht ab (I. Quartal +0,8 Prozent, II. Quartal +0,6 Prozent). Das unbereinigte BIP lag um 2,4 Prozent über dem Niveau des Vorjahres.

Die saison- und arbeitstagsbereinigte BIP-Veränderungsrate (Kennziffer laut Eurostat-Vorgabe) stieg um 0,4 Prozent. Damit lag das Wachstum in Österreich über jenem im Euro-Raum (+0,2 Prozent) und der EU 28 (+0,3 Prozent).

Trotz einer Abschwächung im Jahresverlauf bleibt die heimische konjunkturelle Dynamik robust, mit positiven Wachstumsimpulsen sowohl aus dem Inland als auch aus dem Ausland. Abermals erwies sich die Konsumnachfrage im III. Quartal als stabile Wachstumsstütze: die Nachfrage der privaten Haushalte (einschließlich privater Organisationen ohne Erwerbszweck) expandierte um 0,4 Prozent, ebenso stark wie die öffentlichen Konsumausgaben.

Die Investitionen wurden ebenfalls ausgeweitet, wenngleich sich hier das Tempo im Vergleich zum 1. Halbjahr verlangsamte. Die Nachfrage nach Bruttoanlageinvestitionen, welche Ausrüstungs- und Bauinvestitionen umfassen, stieg um 0,7 Prozent nach durchschnittlich +1,1 Prozent im 1. Halbjahr.

Spiegelbildlich zu den Investitionen nahm auch die Importdynamik im III. Quartal ab (+0,3 Prozent nach +0,7 Prozent im II. Quartal). Bei einer stärkeren Ausweitung der Exporte (+0,6 Prozent) trug der Außenhandel erneut positiv zum Wirtschaftswachstum bei.

In der Industriekonjunktur flachte das Wachstumstempo zuletzt ab. Die Wertschöpfung in der Sachgütererzeugung stieg um 0,6 Prozent, nach +1,4 Prozent im I. Quartal und +1,0 im II. Quartal. In der Bauwirtschaft blieb die konjunkturelle Dynamik gut: Die Wertschöpfung erhöhte sich um +0,3 Prozent, die Nachfrage nach Bauinvestitionen um +0,4 Prozent. Anhaltend positive Beiträge zum Wirtschaftswachstum kamen erneut von den Marktdienstleistungen (+0,7 Prozent). Die Wertschöpfung im Handel stieg um 0,3 Prozent und war damit ähnlich hoch wie im 1. Halbjahr. Der Bereich Beherbergung und Gastronomie expandierte mit 1,2 Prozent sehr kräftig und setzte die dynamische Entwicklung aus dem 1. Halbjahr fort.

 

 

 

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