Rund 650 Jugendliche aus ganz Europa erlebten in Graz vier Tage voller Solidarität, Gemeinschaft,
Musik und Gebete.
Graz-Seckau (diözese) - „It’s amazing!“ – so der Tenor unter den TeilnehmerInnen des ersten Grazer
Regionalen Taizé-Jugendtreffens. Von 25. bis 28. Oktober waren rund 650 Jugendliche aus insgesamt 16 Nationen
in Graz zu Gast. Sie trafen sich hier mit Brüdern der ökumenischen Gemeinschaft von Taizé unter
dem Motto „SHARING FUTURE“.
Die Tage waren geprägt von Gebeten, Gesang sowie Zeiten des Austausches und der Stille. Besucht wurden die
jungen Menschen unter anderem von Bischof Wilhelm Krautwaschl, Bischof Hermann Glettler (Diözese Innsbruck),
Erzbischof Franz Lackner, Altbischof Egon Kapellari, Weihbischof Volodymyr Hrutsa (Lemberg), Stadtpfarrpropst Christian
Leibnitz, Superintendent Wolfgang Rehner, Hermann Miklas (ehemaliger Superintendent), Superintendent Lars Müller-Marienburg
(Niederösterreich), Erzpriester Dimitrios Makris (griech.-orth.) und Amir Naguib Istfanous (Koptische Kirche
Graz). Auch viele Grazerinnen und Grazer nutzten die Chance und feierten bei den für alle offenen Taizé-Gebeten
im Dom mit. Ein Highlight war die „Nacht der Lichter“ am Samstagabend.
Das teilweise wechselhafte Wetter nahmen die jungen Menschen mit Humor – gleich wie die zum Teil langen Anreisezeiten
und verspäteten Ankünfte, etwa aufgrund von Grenzwartezeiten in der Ukraine oder Polizeikontrollen in
Ungarn. Die Tage der TeilnehmerInnen begannen mit einem Frühstück zusammen mit ihren Gastgebenden, dann
fand in den jeweiligen Gastgemeinden Morgengebete und anschließende Austauschgruppen statt. Nach dem gemeinsamen
Mittagessen im Priesterseminar und dem Mittagsgebet im Dom konnten in ganz Graz insgesamt 21 verschiedene Workshops
(z.B. Kerzenziehen, Singen, Steirischer Volkstanz, Ausflug ins VinziDorf, Orgelführung, Stadtspaziergang)
besucht werden. Bei den stimmungsvollen Abendgebeten klangen die Tage aus. Domagoj,ein Teilnehmer aus Zagreb, lobte
die gute Organisation und die interessanten Workshops.
Untergebracht waren die Jugendlichen bei insgesamt 170 Gastfamilien in zehn Grazer Gastgemeinden (Evang.-method.
Kirche, Graz-Nord, Evang. Heilandskirche & Erlöserkirche, Graben, Mariatrost, Herz-Jesu, Christkönig-Schutzengel,
Seelsorgeraum Graz Süd-Ost, St. Leonhard-Kroisbach-Ragnitz, St. Andrä & Rum.-orth. Kirche gemeinsam
mit der KHG).
Von der „Communauté de Taizé“ kamen Frère Andras, Frère Bernard und Frère Kilian
nach Graz, um sich mit den Jugendlichen zu treffen. Ihr Eindruck war sehr positiv, erzählt Frère Bernard:
„Es war für uns Brüder ermutigend zu sehen, wie junge Menschen aus so vielen verschiedenen Ländern
und von verschiedenen kirchlichen Traditionen auf der Suche nach Hoffnung sind und eben durch ihre Suche anderen
Hoffnung schenken konnten. Da rückte dieser Tage die Tatsache, dass viele Gastgebende bis spät abends
auf ihre Gäste warten mussten, in den Hintergrund. Das Wichtigste war die Gemeinschaft, die entstand, weil
sich viele auf den Weg aufeinander zu machten und sich gegenseitig Vertrauen schenkten. Ich hoffe und wünsche
den Kirchen in Graz, dass die Freude über das Miteinander der vergangenen Tage noch lange anhält und
die Menschen hier auch in Zukunft dazu bewegt offen zu sein für die, die zu ihnen kommen.“
Das Organisationsteam der Veranstaltung bestand aus Tamara Strohmayer (Junge Kirche Steiermark), Bernhard Pesendorfer
(Junge Kirche Steiermark), Sr. Vanda Both (KHG), Alois Kölbl (KHG), Br. Karl (Franziskaner), Dominik Knes
(Evang. Jugend Steiermark) und Lucia Srockner (Junge Kirche Steiermark).
Was ist Taizé?
Taizé ist eine kleine Gemeinde in Frankreich, die durch die „Communauté de Taizé“ – einen
internationalen ökumenischen Männerorden – bekannt geworden ist. Seitdem zieht der Ort jährlich
zehntausende junge Menschen aus aller Welt an, für welche die „Gemeinschaft von Taizé“ für Solidarität,
Vertrauen und Hoffnung steht. Gründer der Gemeinschaft ist Frère Roger (1915-2005). Woche für
Woche kommen in Taizé tausende Jugendliche verschiedenster Nationalitäten und Konfessionen zusammen,
um mit den Brüdern gemeinsam zu beten, zu singen und sich auszutauschen. Jedes Jahr findet zudem über
den Jahreswechsel ein großes Jugendtreffen mit bis zu 30.000 TeilnehmerInnen in einer großen Stadt
Europas statt. Zusätzlich kommen die Brüder der Gemeinschaft zu den etwas kleineren Regionalen Taizé-Jugendtreffen.
Ein solches wurde nun in Graz veranstaltet.
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