Meilenstein: 3.000 MW Windkraft in Österreich

 

erstellt am
12. 11. 18
13:00 MEZ

Weltmeisterin im Klettern Jessica Pilz tauft in Kreuzstetten ein Windrad der Windkraft Simonsfeld AG
Kreuzstetten (ig windkraft) - Am Wochenende hat die Kletterweltmeisterin Jessica Pilz ein Windrad der Windkraft Simonsfeld im Windpark Kreuzstetten auf den Namen ‚Jessica’ getauft und damit symbolisch den Meilenstein der Leistung von 3.000 MW Windkraft in Österreich markiert. „Für die ersten 1.000 MW Windkraftleistung haben wir beinahe zwei Jahrzehnte gebraucht. Die nächsten 2.000 MW hat das Ökostromgesetz in nur acht Jahren ermöglicht“ berichtet Martin Steininger, Vorstand der Windkraft Simonsfeld. „Damit hat die Windbranche vorgezeigt, wie schnell die Energiewende vorangehen kann, wenn man es wirklich will“, so Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft, und ergänzt: „Für den nächsten Ausbauschritt braucht es ein Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz, das den Ausbau auf hohem Niveau auch ermöglicht.“

„Als leidenschaftliche Kletterin ist mir eine intakte Natur sehr wichtig. Die Klimakrise ist hier eine sehr große Gefahr. Gut, dass wir die Windkraft als Teil der Lösung haben und den Wind zur umweltfreundlichen Stromerzeugung nutzen können“, so Jessica Pilz, niederösterreichische Kletter-Weltmeisterin 2018 im Vorstieg. Sie tauft jenes neu errichtete Windrad im Windpark Kreuzstetten auf ihren Namen, das den Meilenstein von 3.000 MW Windkraftleistung in Österreich markiert. „Seit ich mich erinnern kann, wird mit Windrädern Strom erzeugt. Ich kenne eine Welt ohne Windräder gar nicht“, so Pilz.

Niederösterreich als Windkraftpionier
Das erste Windrad zur Stromerzeugung wurde 1994 in Wagram an der Donau errichtet. Das Windrad, mit dessen Errichtung die 3.000 MW Marke überschritten wurde, steht ebenfalls in Niederösterreich in Kreuzstetten und wird von der Windkraft Simonsfeld betrieben. Sie ist als Windkraftpoinier einer der größten Windkraftbetreiber und die zweitgrößte Bürgerbeteiligungsgesellschaft in Österreich. „Als Kletterin hat man ja keine Höhenangst, aber es ist schon sehr beeindruckend aus 143 Meter Höhe von der Windkraftanlage in die Landschaft zu blicken“, zeigt sich Pilz ganz begeistert beim Blick vom Windrad. Das Windrad ist eines des Herstellers Senvion. Mit 200 Metern zählt es zu den größten in Österreich. Niederösterreich ist auch jenes Bundesland in Österreich, das mit Abstand über das größte Windkraftpotential verfügt. Mehr als die Hälfte der bestehenden Windräder stehen in diesem Bundesland. Dass der Meilenstein 3.000 MW Windkraftleistung in Niederösterreich erreicht wurde, freut LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf. Immerhin ist auch der Strom im Bundesland seit 2015 zu 100 Prozent erneuerbar. „Die Klimakrise fordert uns natürlich dennoch stark heraus. Für die Energiewende müssen wir dranbleiben. Hier passt es, dass eine Kletterweltmeisterin dieses Windrad tauft. Denn genau diese Ausdauer und Zähigkeit werden wir auch für die Bewältigung der Klimakrise brauchen, schließlich brauchen wir noch viel mehr Ökostrom um auch den Verkehr, die Wärmeversorgung und die Industrie versorgen zu können“, so Pernkopf.

3.000 MW saubere Windkraft
Aktuell erzeugen in Österreich 1.300 Windräder mit einer Leistung von 3.000 MW rund 7 Milliarden Kilowattstunden sauberen Strom, was rund 11% des Stromverbrauchs entspricht. Damit sparen die Windräder in Österreich 3,9 Millionen Tonnen CO2 ein. Die ersten 1.000 MW Windkraftleistung wurden im Jahr 2010 erreicht. 2014 waren bereits mehr als 2.000 MW Windkraftleistung installiert. Vier Jahre später haben wir nun 3.000 MW Leistung erreicht. „So ein Ausbau ist nur mit passenden Rahmenbedingungen möglich“, bemerkt Steininger. „Für eine komplett erneuerbare Stromversorgung benötigt es einen ambitionierten Zubau von Ökostromanlagen, wie wir ihn bereits 2014 schon einmal hatten“, ergänzt Moidl und setzt abschließend fort: „Dies ist aber nur möglich, wenn wir ein Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz bekommen, das von Beginn an funktioniert und den Ausbau auch sicherstellt. Mehrjährige Versuche und einen schlechten Start eines neuen Fördersystems, wie zum Beispiel in Deutschland, können wir uns nicht leisten.“

 

 

 

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