Ein Meilenstein in der europäischen Industriegeschichte.
Villach (infineon) - Infineon hat am 10. November mit der umfassenden Erweiterung des Standorts Villach
begonnen. Errichtet werden eine Chipfabrik für Leistungselektronik sowie neue Flächen für Forschung
& Entwicklung. Zur Feier des Spatenstichs begrüßten der Infineon Konzern-Vorstandsvorsitzende Reinhard
Ploss und die Infineon Austria-Vorstände Sabine Herlitschka, Oliver Heinrich und Thomas Reisinger hochrangige
Gäste aus der Politik: Mariya Gabriel, EU-Kommissarin für Digitale Wirtschaft und Gesellschaft, Bundeskanzler
Sebastian Kurz, Margarete Schramböck, Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort, Norbert
Hofer, Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie, den Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser
sowie den Villacher Bürgermeister Günther Albel.
Das Hightech-Unternehmen investiert in die Erweiterung am österreichischen Hauptsitz über 1,6 Milliarden
Euro in die vollautomatisierte Fertigung von Leistungshalbleitern auf 300 Millimeter-Dünnwafern sowie einen
Gebäudekomplex für Forschung & Entwicklung. Es entstehen insgesamt rund 750 zusätzliche Arbeitsplätze
bis 2021. Sabine Herlitschka, Vorstandsvorsitzende Infineon Technologies Austria AG: „Heute starten wir offiziell
das größte private Investitionsprojekt, das es in den letzten Jahrzehnten in Österreich gegeben
hat. Diese Investition in der strategisch bedeutenden Schlüsseltechnologie Mikroelektronik ist damit ein Meilenstein
für Infineon, ebenso wie ein Meilenstein in der europäischen Industriegeschichte. Aufbauend auf dem Knowhow
unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stärken wir substanziell sowohl die Hightech-Produktion, wie auch
parallel unsere Forschung und Entwicklung. Damit zeigen wir, wie zukunftsorientierte Arbeitsplätze geschaffen
werden können und aus dieser Investition ein Turbo für die gesamte Region entstehen kann.“
Mariya Gabriel, EU-Kommissarin für Digitale Wirtschaft und Gesellschaft, ist für die Spatenstich-Feier
aus Brüssel angereist: „Die Bedeutung dieser Großinvestition in Kärnten kann im globalen Digitalisierungswettlauf
um die Technologieführerschaft nicht hoch genug eingeschätzt werden. Sie trägt dazu bei, Europa
in den für unsere digitale Zukunft zentralen Schlüsseltechnologien wie die Mikro- und Nanoelektronik
wieder auf die Überholspur zu bringen. Ich bin zuversichtlich, dass diese Investition Vorbildcharakter für
andere Unternehmen in Europa hat. Dies wird uns helfen, unsere Führungsrolle in Europa zu stärken und
unsere Vorhaben umzusetzen.“
Bundeskanzler Sebastian Kurz betonte beim offiziellen Startschuss gegenüber den rund 140 anwesenden Gästen:
„Es sind die mutigen Unternehmen mit ihren fleißigen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, die Arbeitsplätze
schaffen und nicht die Politik. Wir sind stolz, dass der Wirtschafts- und Technologiestandort Österreich die
Rahmenbedingungen für eine Investition dieser Größenordnung bieten kann. Mit dem heutigen Startschuss
für die Bauarbeiten werden die Weichen für die Sicherung neuer Arbeitsplätze gestellt. Mit dieser
Investition kann sich Österreich erstklassig im globalen Wettbewerb rund um zentrale Schlüsselkompetenzen
positionieren. Österreich zeigt damit, dass die Wirtschaft und Industrie unserem Standort vertrauen und wir
im Bereich der Standort- und Forschungsförderung auf dem richtigen Weg sind.“
Infineon Konzernvorstandsvorsitzender Reinhard Ploss: „Die Zukunft wird digital und elektrisch – die Trends unserer
Zeit bieten Infineon viele Chancen. Mit dem Bau der neuen 300-Millimeter-Fabrik senden wir ein klares Signal an
unsere Kunden: Infineon ist der richtige Partner für gemeinsames Wachstum. Unser Standort Villach verfügt
über die besten Voraussetzungen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben schon oft bewiesen, dass sie hier
innovative Technologien zum Erfolg führen können.“
Spatenstich im Zeichen der Zukunft mit Audi Elaine und Roboter „Panda“
Infineon Austria demonstrierte beim Spatenstich, dass die Investitionen in Villach auf eben diese Trends unserer
Zeit ausgerichtet sind, die einen hohen Bedarf an Leistungselektronik aufweisen. Dabei spielen Produkte für
Mobilitätslösungen der Zukunft eine wesentliche Rolle. So stellte Audi beim Infineon-Spatenstich erstmals
im Rahmen einer externen Veranstaltung eines seiner Konzeptautomobile, den Audi Elaine, zur Verfügung. Bundeskanzler
Sebastian Kurz, EU-Kommissarin Mariya Gabriel und Infineon-Vorstandsvorsitzender Reinhard Ploss fuhren mit dem
elektrisch angetriebenen, vollautomatisierten SUV-Coupé vor. Der Audi Elaine wurde für das hochautomatisierte
Fahren auf dem sogenannten Level 4 (von insgesamt 5 Level des automatisierten Fahrens) entwickelt. Das Unternehmen
zeigt damit, welche Wege es beim autonomen Fahren in der Zukunft gehen will (www.audi-mediacenter.com/de/audi-aicon-2017-9299).
Der eigentliche Spatenstich symbolisierte die Mensch-Maschine-Interaktion im Zeitalter der Digitalisierung: er
wurde mit dem Roboter „Panda“ von Franka Emika durchgeführt. Das Münchner Start-Up war 2017 Preisträger
des deutschen Zukunftspreises und entwickelt flexible und kostengünstige Roboter, die Tätigkeiten imitieren
und sie dadurch erlernen.
Positive Wertschöpfungseffekte
Das über 1,6 Milliarden Euro schwere Investitionsprojekt bringt auch positive volkswirtschaftliche Auswirkungen
mit sich: Laut einer Studie des Industriewissenschaftlichen Institutes (IWI)* vom Februar 2018 hat Infineon eine
überdurchschnittlich positive Auswirkung auf die Wertschöpfung in Österreich. Als Leitbetrieb sichert
Infineon eine österreichweite Bruttowertschöpfung von 1,97 Milliarden Euro, davon rund 1,3 Milliarden
in Kärnten. Jeder Arbeitsplatz bei Infineon sichert indirekt drei weitere, neue Jobs, das sind aktuell über
12.100 Arbeitsplätze österreichweit. Insgesamt wird ein gesamtwirtschaftlicher Umsatz von 4,57 Milliarden
Euro generiert.
Baufortschritte
Die Errichtung des Forschungskomplexes startet Anfang Dezember 2018, im ersten Halbjahr 2019 beginnt der Bau der
vollautomatisierten Chipfabrik für die Fertigung auf 300 Millimeter-Dünnwafern. Im September 2018 wurde
bereits mit Vorbereitungsarbeiten für die Fabrik sowie dem Bau eines Parkhauses begonnen. Eine Taskforce bestehend
aus Bund, Land und Stadt stellt relevante Themen im Umfeld des Investitionsprojektes wie Verkehr, Versorgungssicherheit,
Wohnraumangebot sowie Kinderbetreuung oder Ausbildungsangebot sicher.
Fakten Erweiterung Standort Villach bis 2025:
Vollautomatisierte 300-Millimeter-Chipfabrik:
- Baubeginn: Erste Hälfte 2019
- Geplanter Produktionsstar:t Anfang 2021
- Gebäudefläche gesamt: ~60.000 m2
- Investitionsvolumen (Gebäude, Reinraumtechnik, Produktionsanlagen):
~1,6 Milliarden Euro
- Investitionszeitraum: 6 Jahre
- Beschäftigte: ~400 hochqualifizierte Arbeitsplätze
Gebäudekomplex für Forschung & Entwicklung:
- Baubeginn: Dezember 2018
- Fertigstellung: Frühjahr 2020
- Gebäudefläche gesamt: ~20.000 m2
- Investitionsvolumen: 50 Millionen Euro
- Beschäftigte: 600 F&E-Arbeitsplätze, davon 350 zusätzliche F&E-Arbeitsplätze
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