Leihomas sollen Kinder zuhause bei den Familien in ihrer gewohnten Umgebung betreuen.
Eisenstadt (blms) - Der „Omadienst“ des Katholischen Familienverbandes Burgenland soll künftig Familien
und AlleinerzieherInnen die Möglichkeit bieten, Kinder an Randzeiten, Wochenenden oder bei Notfällen
zuhause in ihrer gewohnten Umgebung durch Leihomas betreuen zu lassen. In anderen Bundesländern bereits seit
langem erfolgreich etabliert, soll das Angebot nun auch im Burgenland starten. Familienlandesrätin Verena
Dunst und der Katholische Familienverband Burgenland stellten die Initiative am 8. November vor. Das Land
unterstützt den Omadienst finanziell.
„Wir sind bei der institutionellen Kinderbetreuung im Burgenland in einer sehr guten Position, trotzdem stellt
die Betreuung aufgrund immer größerer Anforderungen der Wirtschaft und zunehmend flexiblerer Arbeitszeiten
eine große Herausforderung dar. Vor allem AlleinerzieherInnen, die keine Unterstützung durch in der
Nähe lebende Verwandte haben, bereitet das große Probleme. Der Omadienst des katholischen Familienverbandes
leistet hier einen wertvollen Beitrag, mit dem das bestehende Betreuungsangebot erweitert wird“, erklärt Dunst.
Mehr als 10.000 AlleinerzieherInnen gibt es im Burgenland, Tendenz steigend. Trotz des breiten Netzwerkes an Betreuungsangeboten
mangelt es nach wie vor an geeigneten KinderbetreuerInnen für Wochenenden und Randzeiten. Es bestünden
indes regionale Unterschiede – im Norden sei die Erwerbsquote und damit auch der Bedarf höher. Deshalb greife
man gerne auf das Angebot des Katholischen Familienverbandes zurück, der „Omadienste“ bereits österreichweit
anbietet, so Dunst.
„Heute sind wir dabei, den ersten Schritt zu setzen und an die Öffentlichkeit zu gehen. Wir wollen den Omadienst
auch im Burgenland auf eine niveauvolle Ebene heben“, sagt Alfred Handschuh, Vorstandsvorsitzender des Katholischen
Familienverbandes Burgenland, der von zahlreichen Anrufen von Familien berichtet, die um Unterstützung bitten,
weil etwa ein dringender Arztbesuch ansteht. Sehr oft seien die eigenen Großmütter nicht greifbar. Gerade
für solche Familien wolle man eine regelmäßige Betreuung bei ihnen zuhause anbieten, damit jedoch
nicht in Konkurrenz zu den Tagesmüttern treten, die oft verschiedene Kinder beaufsichtigten.
„Wir sind seitens der Diözese dankbar, dieses besondere Projekt vorzustellen und gemeinsam mit dem Katholischen
Familienverband und mit Hilfe des Landes auf den Weg zu bringen“, so Generalvikar Mag. Martin Korpitsch.
Gesucht werden Omas, die sich gerne mit Kindern beschäftigen und flexibel sind. Sie werden vom Katholischen
Familienverband an Familien oder Alleinerziehende mit Betreuungsbedarf für Kinder vermittelt. Voraussetzung
seien Freude und Erfahrung im Umgang mit Kindern und die Möglichkeit der flexiblen Zeiteinteilung, Kompetenz,
Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit, aber auch psychische Ausgeglichenheit und körperliche Fitness. Interessentinnen
– es können auch jüngere Frauen sein – sind aufgerufen, sich beim Katholischen Familienverband zu melden.
Sie nehmen an einem Seminartag mit anderen Leihomas teil und erhalten eine Ausbildung, die unter anderem einen
Erste Hilfe-Kurs, aber auch die Vermittlung von vertraglichem und Wissen über Rechte und Pflichten umfasst.
Wichtig sei es, dass die Omas eine Beziehung zu den Kindern aufbauen können. Man greife auf die Erfahrung
aus anderen Bundesländern zurück, wo das Modell hervorragend funktioniere. Es gibt keine fixe Entlohnung,
diese wird zwischen Omas und Eltern vereinbart.
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