LH Mikl-Leitner: Menschen wollen im Alter so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden
betreut werden
St. Pölten (nlk) - Der Bedarf an mobilen Betreuungsdiensten wird aufgrund der demografischen Entwicklung
weiter steigen. „Umso wichtiger ist es, den mobilen Dienst zu stärken und weiter aufzuwerten“, betonte Landeshauptfrau
Johanna Mikl-Leitner am 8. November in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister
und Vertretern der Betreuungsorganisationen. Das soll zum einen durch die finanzielle Absicherung des Angebots
gewährleistet werden und zum anderen mit einer finanziellen Aufwertung der Pflegekräfte im mobilen Bereich.
„Wir unterstützen unsere sozialmedizinischen und sozialen Betreuungsdienste heuer mit über 102 Millionen
Euro, so umfangreich wie nie zuvor“, so die Landeshauptfrau. Darüber hinaus sollen die Unterschiede bei den
Gehältern im Vergleich zu den diplomierten Fachkräften ausgeglichen und das Berufsbild des Pflegepersonals
im mobilen Bereich damit attraktiver werden. Dafür werden zusätzlich 2,3 Millionen Euro zur Verfügung
gestellt. Mit dieser Unterstützung werde auch dem Wunsch der Landesbürger Rechnung getragen, im Alter
so lange wie möglich zu Hause „in den eigenen vier Wänden“ betreut zu werden, ist Mikl-Leitner überzeugt.
Die Zahl der Pflegegeldbezieher in Niederösterreich werde von derzeit 90.000 auf bis zu 108.000 bis zum Jahr
2025 ansteigen. Umso wichtiger sei es, mit Hilfswerk, Volkshilfe, Caritas und Rotem Kreuz über ein gut ausgebautes
Netz an Sozial-Stationen zu verfügen, wo hochwertige Pflege- und Betreuungsleistungen von „qualifizierten
und engagierten Mitarbeitern“ erbracht werden, sagte Mikl-Leitner. Aktuell nehmen rund 17.000 Menschen die Hilfe
der mobilen Dienste in Niederösterreich in Anspruch. Die rund 4.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der mobilen
Dienste sind rund 3,5 Millionen Stunden pro Jahr im Einsatz.
Landesrätin Teschl-Hofmeister dankte zunächst für die bewährte Zusammenarbeit mit den Trägerorganisationen.
Sie geht davon aus, dass die Einsatzstunden der mobilen Dienste in Niederösterreich bis Ende des Jahres im
Vergleich zum Vorjahr um weitere 100.000 Stunden auf insgesamt 3,6 Millionen Einsatzstunden ansteigen werden. Umso
wichtiger seien „qualifizierte, motivierte und engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“. Mit der zusätzlichen
Förderung für diplomierte Fachkräfte wolle man den mobilen Pflegedienst attraktiver machen und einen
Wettbewerbsnachteil gegenüber diplomierten Fachkräften im stationären Bereich beseitigen, so Teschl-Hofmeister.
Diese Förderung werde in Form einer Pauschalleistung, als Zuschlag zu den Einsatzstunden der diplomierten
Fachkräfte, an die Rechtsträger ausbezahlt.
Ewald Sacher, Präsident der Volkshilfe Niederösterreich, sieht in dieser Unterstützung „eine wichtige
Maßnahme“ zur Stärkung der Pflege und mobilen Rechtsträger. Damit werde die Betreuung in Niederösterreich
sichergestellt und Einkommensunterschiede im stationären und mobilen Bereich beseitigt. Darüber hinaus
können die Rechtsträger mit dieser finanziellen Unterstützung „besser planen“, betonte Sacher.
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