Verdienste um die steirische Volkskultur gewürdigt
Graz (lk) - Im Weißen Saal der Grazer Burg überreichte Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer
am Abend des 8. November den Volkskulturpreis des Landes Steiermark. Mit dem Volkskulturpreis werden seit
2002 alle zwei Jahre herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Volkskultur vor den Vorhang geholt. Aus insgesamt
27 Einreichungen wurde dieses Jahr neben dem Verein „Folklore Global" auch das Projekt „Meistersinger"
und die Arbeitsgemeinschaft „Ausseer Kammerhofmuseum" ausgezeichnet. Die Preisträgerinnen und Preisträger
erhalten insgesamt 11.000 Euro an Preisgeld.
Volkskulturreferent LH Schützenhöfer zeigte sich nicht nur von den einzelnenen Projekten beeindruckt,
er unterstrich in seinen Grußworten auch die Bedeutung der Volkskultur, die sowohl im Alltag als auch bei
Feierlichkeiten, bei freudigen sowie auch bei traurigen Anlässen, eine entscheidende Rolle einnimmt. „Unsere
regionalen Besonderheiten und Traditionen, die von musikalischen Ausdrucksformen über die Tracht bis hin zu
unseren Regionalmuseen und Kulturdenkmälern reichen, bilden eine wertvolle Basis für unsere eigene Identität
und das Miteinander in unseren Gemeinden und Regionen. Die heute ausgezeichneten Projekte sind Vorbilder und Aushängeschilder
für die steirische Volkskulturlandschaft und ich darf allen Preisträgern und der Preisträgerin herzlich
gratulieren."
Details zu den einzelnen Projekten:
Folklore Global, Obmann Bernd Prettenthaler
Das Festival „Folklore Global" verfolgt auf innovative Art und Weise das Ziel, eine Begegnung für
Menschen aus aller Welt zu schaffen, die sich mit der Erhaltung, Belebung und Weitertradierung ihrer heimischen
Volkskultur beschäftigen. Seit 1995 wird das internationale Festival im Zweijahresrhythmus in der Marktgemeinde
Ligist (Weststeiermark) von Bernd Prettenthaler und seinen zahlreichen Unterstützerinnen und Unterstützern,
denen der völkerverbindende Gedanke der Veranstaltung auch ein großes Anliegen ist, organisiert. Das
Festival „Folklore Global" ist ein Musterbeispiel für weltweit lebendige Volkskultur und vor allem auch
für soziale und künstlerische Inklusion. Die Bevölkerung und die zahlreichen Besucherinnen und Besucher
werden dazu angeleitet, die einheimische, aber vor allem auch fremdländische Volkskultur kennen und schätzen
zu lernen.
http://www.folklore-global.com
Projekt Meistersinger, Valentin Zwitter und Klaus Dorfegger
Das Meistersinger-Gütesiegel repräsentiert seit 2011 die steirischen Schulchöre und Schulen,
an denen vorbildliche Chorarbeit geleistet wird. 2018 tragen 172 steirische Schulen das Meistersinger Gütesiegel.
Rund 6500 singende Kinder und Jugendliche, die sich wöchentlich zu den Chorproben treffen, sind erfasst. Die
steirischen Meistersingerchöre gehören bei Jugendlichen zu den wichtigsten Vermittlern des Singens als
kulturelles Gut. Dieses steht in den steirischen Schulchören in einer langen Tradition. In den Meistersingerchören
werden die Jugendlichen im Singen trainiert und ausgebildet. Das ist oft der Anfang eines lebenslangen Lern- und
Entwicklungsprozesses. Auch die Vermittlung des heimischen Liedguts würde ohne schulische Chorarbeit nicht
mehr nachhaltig stattfinden. Verliehen wird das Gütesiegel vom Chorverband Steiermark und dem Landesschulrat
für Steiermark, vertreten durch Valentin Zwitter, Chorverband Steiermark und Klaus Dorfegger vom LSR für
Steiermark.
http://www.meistersinger.info
Arbeitsgemeinschaft Ausseer Kammerhofmuseum, Obfrau Sieglinde Köberl
Das Ausseer Kammerhofmuseum gilt als „Heimatmuseum", das zur kulturellen Identität der Region beiträgt
und Bezugspunkt für Identitätsdiskussionen in der Region ist. Das Museum zeigt die Entstehung von Traditionen
und deren ursächlichen und alltagskulturellen Hintergrund auf, versucht die Sinnhaftigkeit von Ritualen zu
erklären, will aber auch ihre rezente Geltung hinterfragen können. Das Kammerhofmuseum Bad Aussee steht
im Eigentum der Stadtgemeinde Bad Aussee und wird im Auftrag der Stadtgemeinde seit 2001 vom Verein „Arbeitsgemeinschaft
Ausseer Kammerhofmuseum" geführt. Das Museum ist im Kammerhof, der 1395 erstmals urkundlich erwähnt
wurde, untergebracht und zeigt durch die Miteinbindung der historischen Räumlichkeiten in den Ausstellungsrundgang
die Bedeutung dieses Gebäudes, das bis 1926 als Salzamt diente, auf und verweist damit auch auf das aktuelle
Thema Baukultur. Derzeit wird eine Sonderausstellung zum „Ausseer Fasching", der nicht nur in der Region bekannt
ist, gezeigt.
http://www.badaussee.at
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