Bundesministerin beim Journalistinnenkongress und der Verleihung der MedienLÖWINNEN
Wien (bka) - „Die Medien haben die Aufgabe, Gesellschaften in ihrer ganzen Vielfalt wahrzunehmen, abzubilden
und zu analysieren. In meinem Bereich sind Medien wichtige Mahner, Fürsprecher und Unterstützer für
die Anliegen und Gleichstellung von Frauen“, sagte Juliane Bogner-Strauß, Bundesministerin für Frauen,
Familien und Jugend am 7. November bei der Eröffnung des 20. Journalistinnenkongresses 2018 unter dem
Motto „20 years ago – 20 years ahead. Rückschritt oder Vormarsch?“.
Seit 20 Jahren ist die Veranstaltung Treffpunkt für rund 400 Frauen aus dem Bereich Journalismus und PR. Neben
dem umfangreichen Programm erweitern die Teilnehmerinnen auch ihr Netzwerk und diskutieren über Herausforderungen
und Chancen für Frauen in der Medienwelt. „Der Anteil an Journalistinnen hat in den letzten Jahren zwar zugenommen,
die Führungsetagen sind aber trotzdem noch weitgehend männlich besetzt, auch wenn in letzter Zeit einige
weibliche Chefredakteurinnen dieses Bild verbessert haben“, betonte Bogner-Strauß. In Medienberufen würden
auf dem Karriereweg nach oben deutlich mehr Frauen Schwierigkeiten haben als in anderen Branchen, hier sei die
gläserne Decke offenbar aus Panzerglas. Das habe auch eine EU-weite Studie ergeben, für die rund 100
Medienunternehmen untersucht worden seien, so die Bundesministerin.
Journalistinnen stärker bei Schwerpunktsetzung einbeziehen
„Eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in den Medien ist auch von gesellschaftlicher Bedeutung. Denn Medienunternehmen
grenzen sich von anderen Branchen dadurch ab, dass sie mit ihren ‚Produkten‘ wie Artikel, Radio- oder Fernsehbeiträgen
für andere Menschen Informationen aufbereiten, Denkanstöße liefern und Meinungen prägen, etwa,
indem sie Geschlechterrollen zementieren – oder eben hinterfragen“, erklärte Juliane Bogner-Strauß.
Frauen müssten mehr daran beteiligt werden, Themen auszuwählen, Schwerpunkte zu setzen, in Leitartikeln
ihre Meinungen zu äußern und mitzuentscheiden, welchen Expertinnen oder Experten Raum gegeben werde.
Dieser Zugang würde das gleichberechtigte Zusammenleben in einer Gesellschaft fördern.
Hasspostings und Fake News – Anti-Gewalt-Gipfel geplant
„Frauen in Medienberufen tragen nicht nur für sich selbst Verantwortung, sondern müssen auch für
alle anderen Frauen Position beziehen, sich artikulieren und verstärkt für Frauen und deren Gleichstellung
einstehen“, sagte die Frauenministerin. Die journalistische Arbeit sei auch wegen der sozialen Medien nicht leichter
geworden. Frauen seien oft Ziel von vernichtender sowie sexistischer Medienhetze, noch dazu käme das oftmalige
Kursieren von Fake News. „Die Bundesregierung plant derzeit einen Anti-Gewalt-Gipfel, denn die jüngsten Fälle
von Hasspostings und Gewalt gegen Frauen zeigen, dass eine dringende Notwendigkeit besteht, eine breite gesellschaftliche
Diskussion für einen besseren Schutz für Frauen zu starten“, ergänzte Bogner-Strauß.
Verleihung MedienLÖWINNEN
Am Vorabend des Kongresses wurden namhafte Journalistinnen in feierlichem Rahmen mit den MedienLÖWINNEN ausgezeichnet.
Die MedienLÖWIN in Gold wurde von Bundesministerin Juliane Bogner-Strauß gemeinsam mit Kongressinitiatorin
Maria Rauch-Kallat an Lisa Totzauer (ORF) verliehen.
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