LH Niessl: „Bildung ist der Rohstoff für den Wohlstand der Zukunft“
Eisenstadt (blms) - „Die erfolgreiche Entwicklung unseres Heimatlandes ist eng mit dem Ausbau der Bildung
verbunden. Gerade in einer modernen Wissensgesellschaft ist Bildung der wesentliche Faktor, um die Herausforderungen
der Gegenwart bewältigen und die Chancen der Zukunft nutzen zu können. Umso wichtiger ist es, dass das
Burgenland heute in vielen Bereichen das Bildungsland Nummer 1 ist und auch weiterhin bleibt“, so Landeshauptmann
Hans Niessl am 6. November in seinem Eröffnungsstatement bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bildungsdirektor
Mag. Heinz Josef Zitz, Kindergarteninspektorin Mag.a Gerda Konrath und BuKEB-Vorsitzende Dr.in Christine Teuschler
zum Thema „Zukunftsfit durch Bildung“. Im Fokus stand die Bedeutung und der Ausbau der Bildung von der Elementarpädagogik
bis hin zu Erwachsenenbildung.
Anfang der 70er Jahre war das Burgenland in vielen Bereichen Schlusslicht. Auch bei der Bildung war der Aufholbedarf
hoch. Heute ist das Burgenland nicht mehr Schlusslicht, sondern von der Elementarpädagogik bis hin zur Erwachsenenbildung
das Bildungsland Nummer 1 in Österreich. Dazu Landeshauptmann Hans Niessl: „Der Ausbau der Bildung hat entscheidend
zur positiven Entwicklung des Landes Burgenland beigetragen. Die Anforderungen an die Menschen werden jedoch nicht
geringer. Globalisierung, Digitalisierung und Flexibilisierung stellen uns vor große Herausforderungen. In
Zukunft werden nur jene Länder eine Chance haben, die gute Rahmenbedingungen von der Elementarpädagogik
bis zur Erwachsenenbildung schaffen. Das Burgenland ist dynamisch unterwegs und es gibt viele innovative Unternehmen
in unserem Heimatland. Wir werden weiterhin stark auf Bildung setzen“, so Niessl.
Erwachsenenbildung als elementarer Teil der Daseinsvorsorge
Eine wichtige Säule stellt die Erwachsenenbildung dar. Im Kursjahr 2016/17 sind im Rahmen der Burgenländischen
Konferenz der Erwachsenenbildung (BuKEB) 5.313 Kurse und Veranstaltungen mit 93.466 Teilnahmen abgehalten worden.
„Das Burgenland ist auch in der Erwachsenenbildung sehr gut aufgestellt. Vor allem für drei Personengruppen
war und ist es wichtig, noch mehr Anstrengungen zu unternehmen und zielgruppenspezifische Angebote zu schaffen,
um Bildungsbarrieren abzubauen: Das sind ältere Personen, bildungsferne Gruppen und die Zielgruppe der MigrantInnen
und Flüchtlinge“, erläuterte BuKEB-Vorsitzende Christine Teuschler. Im Programmbereich Pflichtschulabschluss
haben 356 Personen das Programm absolviert, womit die Zielerreichung im Burgenland um 264 Prozent übertroffen
wurde. Noch besser sind die Daten im Bereich Basisbildung. Insgesamt gab es hier 602 Teilnahmen und der Zielwert
wurde um 547 Prozent übertroffen. Auch hinsichtlich der Abschlussquoten liegt das Burgenland im Spitzenfeld
und hat mit 7 Prozent österreichweit die geringste Abbruchquote (der Österreich-Durchschnitt liegt bei
20 Prozent). Von Feber bis Dezember 2017 wurden in drei Tranchen insgesamt 40 Intensiv-Deutschkursmaßnahmen
zu 120 UE mit 700 Sprachstandserhebungen und 635 TeilnehmerInnen aus mehr als 60 Gemeinden in allen Bezirken des
Landes durchgeführt. Von den 635 KursteilnehmerInnen haben 216 Personen auch ÖSD-Sprachprüfungen
erfolgreich abgelegt. Aktuell nehmen wieder etwa 120 AsylwerberInnen an Intensiv-Deutschkursmaßnahmen teil.
Lehre hat hohen Stellenwert im Burgenland
Die Lehre hat im Burgenland einen hohen Stellenwert. Das zeigen auch die modernen Ausbildungszentren im Land.
Die Landesberufschulen mit den Standorten Eisenstadt, Mattersburg, Pinkafeld und Oberwart sind heute „up to date“,
was Technik und Fortschritt betrifft und ermöglichen optimale Ausbildungsmöglichkeiten. Bildungsdirektor
Heinz Josef Zitz: „Mit einer sehr guten Lehrlingsausbildung hat man die besten Voraussetzungen für ein späteres
erfolgreiches Berufsleben im Burgenland. Die Lehrlinge von heute sind die Facharbeiter von morgen. Die Qualifizierung
entscheidet über die Sicherheit des Arbeitsplatzes, über die Perspektiven und Chancen junger Menschen.
Darum ist es wichtig, weiterhin massiv in die Qualifikation bzw. in die Ausbildung junger Menschen zu investieren.“
Frauen in Handwerk und Technik
Die Technikbranche lebt von Kreativität und Innovation. Frauen denken anders und arbeiten anders als Männer
– deshalb spielen die weiblichen Stärken eine zunehmend wichtige Rolle. Viele Unternehmen haben das Potenzial
von Frauen in technischen Berufen erkannt – neben dem fachlichen Know-how sind weibliche Eigenschaften wie Kreativität,
Teamfähigkeit, Organisationstalent und soziale Kompetenz immer mehr gefragt. Auch haben Mädchen mit einer
fundierten technischen Ausbildung im Vergleich zu vielen typischen Frauenberufen bessere Chancen am Arbeitsmarkt.
Der Bedarf an weiblichen Fachkräften in den technischen Abteilungen ist groß. Auch das Gehalt ist im
Vergleich zu vielen anderen Branchen höher. Um einen Prozess der Bewusstseinveränderung und -bildung
im Burgenland voranzutreiben, sollen durch die Maßnahme „FIT – Frauen in Technik“ Frauen die Möglichkeit
zur Orientierung und zum Kennenlernen der handwerklichen/technischen Berufsfelder bekommen.
Elementarpädagogik
Die Bildungsbiographie eines Kindes beginnt mit dem Eintritt in die Kinderkrippe bzw. in den Kindergarten.
Studien belegen, dass der Kindergartenbesuch vor dem vierten Lebensjahr einen entscheidenden Einfluss auf die Persönlichkeitseigenschaften
des Kindes sowie auf dessen späteren Bildungs- und Berufserfolg hat. Im Burgenland gibt es derzeit 285 elementare
Kinderbildungs- und Betreuungseinrichtungen. Davon werden 74 als Kinderkrippen, 112 als Kindergärten, 79 als
Alterserweiterte Kindergartengruppen und 20 als Horte geführt. Insgesamt werden 11.393 Kinder von 1.064 PädagogInnen
und 658 HelferInnen in ihrem Bildungsprozess begleitet. „In unseren Kinderbildungs- und Betreuungseinrichtungen
wird größter Wert auf eine wertschätzende und respektvolle Bildungspartnerschaft gelegt – zwischen
den Eltern als Erziehungsberechtigte und den KindergartenpädagogInnen als BildungsbegleiterInnen. Das wichtigste
Ziel der Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten ist eine vertrauensvolle und tragfähige Beziehung zueinander
und das gemeinsame Bemühen um die Entwicklung und das Wohlbefinden der Kinder. Darüber hinaus wird darauf
geachtet, dass durch ganztägig geöffnete Bildungseinrichtungen und durch das Angebot des Mittagsessens
entsprechende Rahmenbedingungen, die mit einer Vollbeschäftigung der Eltern vereinbar sind, geschaffen werden“,
so Kindergarteninspektorin Mag.a Gerda Konrath.
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