LH Kaiser bei Jubiläumsfeier: Bekenne mich uneingeschränkt zu den Bezirkshauptmannschaften
– Dank an alle an der Bewältigung der Unwetterkatastrophe Beteiligten
Klagenfurt (lpd) - Es war Kaiser Franz Josef, der 1868 das Reichsgesetz über die Einrichtung der politischen
Verwaltungsbehörden ratifizierte. Am 31. August 1868 haben daraufhin die Bezirkshauptmannschaften und damit
auch die BH Hermagor ihre Tätigkeit aufgenommen. Am 5. November lud Hermagors Bezirkshauptmann Heinz
Pansi daher zum 150-Jahr-Jubiläum. Die Feier wurde natürlich auch zum Anlass genommen, allen herzlich
zu danken, die an der Bewältigung und Aufarbeitung der aktuellen Unwetterkatastrophe beteiligt sind. Der Bezirkskrisenstab
trat ja in der BH zusammen – das ist auch eine der vielfältigen Aufgaben der Bezirksbehörde.
Landeshauptmann Peter Kaiser verhehlte nicht, dass in Österreich Verwaltungsebenen immer wieder in Frage gestellt
werden. Er habe nichts gegen ein kritisches Hinterfragen, aber dem müssten dann auch Antworten folgen. „Ich
bekenne mich jedenfalls uneingeschränkt zu den Bezirkshauptmannschaften“, betonte Kaiser. Ihm gehe es hier
auch nicht in erster Linie um Größenordnungen. „Es geht um ein schnelles Reagieren, wenn es um die Menschen,
wenn es um Menschenleben geht. Und wer könnte das besser, als die BHs mit den Bürgermeistern vor Ort“,
stellte er klar.
Der Landeshauptmann zitierte Robert Menasse, der gemeint habe, dass das Nationale Europa in zwei Weltkriegen gestürzt
habe und die Zukunft in den Regionen liege. „Je näher am Bürger, desto mehr Akzeptanz für das Politische“,
meinte Kaiser in diesem Sinne. Für ein Österreich der Bundesländer und seiner Bezirke gelte es sich
ebenso einzusetzen wie für ein Europa der Regionen und seiner Kommunen.
Herzlich dankte Kaiser allen Verantwortungsträgern um die Bewältigung der Unwetterkatastrophe, den Behörden,
Einsatzkräften, Institutionen, insbesondere den vielen Ehrenamtlichen: „Ihr macht mit eurem Engagement unser
Land so lebenswert.“
Eröffnet wurde die Feierstunde mit dem „Radetzkymarsch“. Bezirkshauptmann Pansi nahm Bezug auf den gleichnamigen
Roman von Joseph Roth und sagte, dass es einen Bezirkshauptmann Trotta – so heißt eine der fiktiven Hauptfiguren
im Roman – tatsächlich in Hermagor (von 1908 bis 1913) gegeben habe. Er stellte die BH als Behörde vor,
die sich mit allen Lebensfragen der Menschen befasse. „Die BH ist ein unerlässlicher Helfer für die Bevölkerung
und hier in Hermagor trägt sie zum Funktionieren eines der schönsten Bezirke Österreichs bei“, so
Pansi. Der Bezirkshauptmann dankte als Leiter des Bezirkskrisenstabes ebenfalls allen für das perfekte und
professionelle Zusammenspiel bei der Bewältigung der Unwetterkatastrophe.
Die Festrede hielt der Verwaltungsexperte Peter Bußjäger von der Universität Innsbruck, der vor
dem Wechsel in die Wissenschaft selbst stellvertretender Bezirkshauptmann war. Er spannte einen Bogen von der Geschichte
– bereits 1848 habe es den Versuch gegeben, die BHs einzuführen – bis hin zu den aktuellen und künftigen
Herausforderungen durch die Digitalisierung. Und der Experte betonte: „Die BHs haben sich immer schon als veränderungsfähig
erwiesen.“
Bei der Feierstunde in der BH Hermagor waren u.a. Landtagsabgeordneter Luca Burgstaller, Hermagors Bürgermeister
Siegfried Ronacher und weitere Bürgermeister des Bezirkes, Militärkommandant Brigadier Walter Gitschthaler,
Pionier-Oberst Volkmar Ertl, Landesfeuerwehrkommandant Rudolf Robin sowie Vertreterinnen und Vertreter von u.a.
Feuerwehren, Bundesheer, Polizei, Rotem Kreuz, Kärnten Netz, ÖBB, Zivilschutzverband, Schulwesen, Wirtschaft
und Verwaltung anwesend.
In der BH Hermagor sind rund 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Seit 2012 betrifft ein Schwerpunkt
ihrer Tätigkeit den Bereich der Verwaltungsstrafverfahren und die Einhebung der Strafen für den Landesbereich
Kärnten.
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