4,5 Milliarden Menschen haben weltweit keinen Zugang zu sicherer Sanitärversorgung. Für
bessere Siedlungshygiene und Abwasserversorgung förderte die Austrian Development Agency 2017 Projekte mit
insgesamt mehr als 10 Millionen Euro.
Wien (ada) - Zugang zu sauberem Trinkwasser und sicheren Sanitäreinrichtungen ist entscheidend für
die Gesundheit eines jeden Menschen. Anlässlich des Welttoilettentages am 19. November macht die Austrian
Development Agency (ADA) darauf aufmerksam, dass bis zum Jahr 2030 allen Menschen der Zugang zu sauberem Wasser,
Sanitärversorgung und Hygiene ermöglicht werden soll. Dieser Vorsatz ist im sechsten der insgesamt 17
Globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) verankert. Denn der Zugang zu sicherer und verlässlicher
Siedlungshygiene sowie funktionierender Wasserversorgung und Abwasserentsorgung zählt nicht nur zu unseren
Grundbedürfnissen, sondern ist ein Menschenrecht. Doch die Realität sieht anders aus: Laut den Vereinten
Nationen haben 4,5 Milliarden Menschen – rund 60 Prozent der Weltbevölkerung – zuhause keinen Zugang zu Toiletten
mit sicherer Abwasserentsorgung. 600 Millionen Menschen teilen sich eine Latrine oder Toilette mit anderen Haushalten.
892 Millionen Menschen müssen ihre Notdurft im Freien verrichten.
Globale Verantwortung für die Erreichung von SDG 6
Die Austrian Development Agency fördert deshalb gezielt Projekte, die zu verbesserten sanitären Bedingungen
beitragen. 2017 wurden seitens der ADA insgesamt rund 7,3 Millionen Euro investiert, um Menschen vor Ort zu einem
gesünderen Leben zu verhelfen. Zusätzlich delegierte die Europäische Union rund 2,87 Millionen Euro
für die Projektumsetzung im Wassersektor an die ADA. „SDG 6 – sauberes Trinkwasser und Sanitärversorgung
für alle – soll sicherstellen, dass jede und jeder Zugang zu sicheren, funktionierenden Sanitäreinrichtungen
hat. Dies zählt zu den grundlegendsten Voraussetzungen menschlicher Gesundheit. Wir alle tragen für die
Erreichung dieses Ziels Verantwortung. Die Austrian Development Agency setzt sich dafür ein, dass dieses Grundrecht
jedem Menschen zur Verfügung steht“, betont Martin Ledolter, Geschäftsführer der ADA.
Gestärkte Abwasserversorgung in Moldau
In Moldau sind aktuell nur rund 2,3 Prozent der ländlichen Bevölkerung an ein funktionierendes Abwassersystem
angeschlossen. Unbehandeltes Abwasser ist ein großes Umweltproblem in dem Schwerpunktland der Österreichischen
Entwicklungszusammenarbeit. Um das zu ändern, setzt die ADA aktuell ein vierjähriges Projekt mit einem
Budget von rund 6 Millionen Euro für die Europäische Union um. Ziel der Initiative ist eine verbesserte
Trinkwasserversorgung und Siedlungshygiene in der Kleinstadt Cantemir und ihren umliegenden Dörfern. Konkret
wird ein funktionstüchtiges Abwassersystem samt Kläranlage und Kanalisation errichtet und die Trinkwasserversorgung
optimiert. Das Projekt soll als Vorbild für nachhaltige Abwasserversorgung und Siedlungshygiene für andere
Regionen in Moldau dienen. Rund 5.000 Menschen profitieren von der verbesserten Sanitärinfrastruktur.
Gesündere und gleichberechtigte Gesellschaften
Shalla Woreda ist eines der trockensten Gebiete in der Oromia Region in Äthiopien. Trinkwasser kann nur
an wenigen Stellen gewonnen werden. Die Hygienebedingungen sind schlecht, Durchfallerkrankungen häufig. Mit
150.000 Euro unterstützt die ADA ein Projekt des Österreichischen Roten Kreuzes und verbessert damit
die Lebensbedingungen von 8.000 Menschen vor Ort. Erreicht wird dies über den Bau von verbesserten Latrinen
und Wasseraufbewahrungssystemen in Verwaltungsgebäuden und Schulen sowie Trainings und Sensibilisierungskampagnen
zu Hygiene.
Schulabbruch von Mädchen gegensteuern
Wie stark sich schlechte sanitäre Versorgung auf die Bildungschancen von Mädchen und gesellschaftlichen
Fortschritt auswirken kann, zeigt ein Projektbeispiel aus Burkina Faso: Dort stärkte die ADA gemeinsam mit
UNICEF das Recht auf Bildung für Mädchen unter anderem durch den Ausbau von Sanitäranlagen in Schulen
der Sahel Region, einer der ärmsten Regionen des Landes. Insgesamt 120 Latrinen wurden errichtet. Dadurch
können Mädchen auch während der Menstruation am Unterricht teilnehmen und müssen ihre Schulbildung
nicht unterbrechen. Gut 7.200 Schülerinnen und Schülern wurde dadurch der Schulbesuch erleichtert, darunter
auch vielen Flüchtlingskindern aus dem benachbarten Mali.
Austrian Development Agency
Die Austrian Development Agency, die Agentur der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit, unterstützt
Länder in Afrika, Asien, Südost- und Osteuropa sowie die Karibik bei ihrer nachhaltigen Entwicklung.
Gemeinsam mit öffentlichen Einrichtungen, Nichtregierungsorganisationen und Unternehmen setzt die ADA derzeit
Projekte und Programme mit einem Gesamtvolumen von 500 Millionen Euro um.
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