Studie zur Sozialen Lage der Kunstschaffenden
in Österreich 2018 veröffentlicht

 

erstellt am
19. 11. 18
13:00 MEZ

Wenig Verbesserungen im letzten Jahrzehnt – Kulturminister Blümel will nachhaltige Schritte in die richtige Richtung setzen
Wien (bka) - Die "Studie zur Sozialen Lage der Kunstschaffenden und Kunst- und Kulturvermittlerinnen und -vermittler in Österreich 2018", die der vormalige Kulturminister Thomas Drozda im Jahr 2017 in Auftrag gegeben hat, ist nun auf der Homepage des Bundeskanzleramtes abrufbar. Zusammenfassend könne festgestellt werden, dass trotz Einzelmaßnahmen im letzten Jahrzehnt kaum Veränderungen verzeichnet werden konnten. Zehn Jahre nach der letzten Studie unter Claudia Schmied 2008, die einen ernsten Reformbedarf gezeigt und auch als klarer Auftrag an die Politik verstanden wurde, stellt Kulturminister Gernot Blümel dazu fest: "Die Tatsache, dass im letzten Jahrzehnt trotzdem kaum positive Veränderungen erreicht wurden, ist ein klarer und unerfreulicher Befund. Ich bin aber zuversichtlich, dass diese Bundesregierung in der Legislaturperiode wichtige Schritte in die richtige Richtung setzen kann."

Die Studie biete demnach auch Anlass für einen optimistischeren Blick in die Zukunft: So werden Handlungsfelder aufgezeigt, in denen weitere Schritte gesetzt werden könnten, um die Lage der Kunst- und Kulturschaffenden in Österreich zu verbessern, darunter die Finanzielle Ressourcenausstattung, Arbeitsmarktpolitik, Aus- und Weiterbildung, Digitalisierung oder auch Transparenz, Entbürokratisierung und Information im Förderwesen. "Einiges davon, beispielsweise Verbesserungen im Bereich Förderungen oder zusätzliche Anreize für mehr privates Engagement, findet sich auch bereits im Regierungsprogramm. Und diesen Weg werden wir in den nächsten Jahren weiter verfolgen", so Kulturminister Blümel. "Einmal mehr wird klar, dass es eine Vielzahl an Maßnahmen in unterschiedlichen Bereichen braucht, um eine nachhaltige Verbesserung zu erreichen".

Im Bereich Förderwesen spiele vor allem die intensive Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern eine wichtige Rolle. Hier wurden bereits wichtige und wesentliche Schritte gesetzt: Erstmals gibt es mit "Kunst & Kultur im digitalen Raum" einen gemeinsamen Förderschwerpunkt von Bund und Ländern. Dafür wird ein eigens definiertes Budget von bis 5 Millionen Euro für die Jahre 2020/2021 zur Verfügung stehen, der Bund wird die Hälfte beisteuern. Ziel ist, die Vielfalt der heimischen Kunst- & Kulturszene noch besser sichtbar zu machen. Auch der Kultur-Dialog zwischen Bund und Ländern wurde im Rahmen der letzten Landeskulturreferenten-Konferenz institutionalisiert und findet nun regelmäßig statt, mindestens zweimal im Jahr. Darüber hinaus werden im Bereich Service und Beratung konkrete Verbesserungen geprüft, zumal auch in der Studie eine "fehlende institutionen- und rechtsmaterieübergreifende Auskunft" thematisiert wird: Etwa eine zentrale erste Auskunftsstelle für rechtliche und steuerliche Belange, ein "One-Stop-Shop" sowie Beratungs-Workshops seitens des im Bundeskanzleramt angesiedelten Ministeriums. Weiters werden Möglichkeiten für die Ankurbelung privaten Engagements im Kulturbereich im Rahmen der kommenden Steuerreform geprüft.

Die Studie, welche erstmals auch die Gruppe der Kunst- und Kulturvermittlerinnen und -vermittler umfasst, liefert Informationen zu den Themenbereichen Beschäftigung, Einkommen und soziale Absicherung, der Nutzung von kunst- und kulturspezifischen Förderungen, zu Fragen der Aus- und Weiterbildung, zur Mobilität und Vernetzung sowie zu Aspekten der privaten Lebenssituation (2008-2018). Auswertungsgrundlage sind 1 757 valide Fragebögen. Sie ist hier > abrufbar.

 

 

 

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