Wenig Verbesserungen im letzten Jahrzehnt – Kulturminister Blümel will nachhaltige Schritte
in die richtige Richtung setzen
Wien (bka) - Die "Studie zur Sozialen Lage der Kunstschaffenden und Kunst- und Kulturvermittlerinnen
und -vermittler in Österreich 2018", die der vormalige Kulturminister Thomas Drozda im Jahr 2017 in Auftrag
gegeben hat, ist nun auf der Homepage des Bundeskanzleramtes abrufbar. Zusammenfassend könne festgestellt
werden, dass trotz Einzelmaßnahmen im letzten Jahrzehnt kaum Veränderungen verzeichnet werden konnten.
Zehn Jahre nach der letzten Studie unter Claudia Schmied 2008, die einen ernsten Reformbedarf gezeigt und auch
als klarer Auftrag an die Politik verstanden wurde, stellt Kulturminister Gernot Blümel dazu fest: "Die
Tatsache, dass im letzten Jahrzehnt trotzdem kaum positive Veränderungen erreicht wurden, ist ein klarer und
unerfreulicher Befund. Ich bin aber zuversichtlich, dass diese Bundesregierung in der Legislaturperiode wichtige
Schritte in die richtige Richtung setzen kann."
Die Studie biete demnach auch Anlass für einen optimistischeren Blick in die Zukunft: So werden Handlungsfelder
aufgezeigt, in denen weitere Schritte gesetzt werden könnten, um die Lage der Kunst- und Kulturschaffenden
in Österreich zu verbessern, darunter die Finanzielle Ressourcenausstattung, Arbeitsmarktpolitik, Aus- und
Weiterbildung, Digitalisierung oder auch Transparenz, Entbürokratisierung und Information im Förderwesen.
"Einiges davon, beispielsweise Verbesserungen im Bereich Förderungen oder zusätzliche Anreize für
mehr privates Engagement, findet sich auch bereits im Regierungsprogramm. Und diesen Weg werden wir in den nächsten
Jahren weiter verfolgen", so Kulturminister Blümel. "Einmal mehr wird klar, dass es eine Vielzahl
an Maßnahmen in unterschiedlichen Bereichen braucht, um eine nachhaltige Verbesserung zu erreichen".
Im Bereich Förderwesen spiele vor allem die intensive Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern eine wichtige
Rolle. Hier wurden bereits wichtige und wesentliche Schritte gesetzt: Erstmals gibt es mit "Kunst & Kultur
im digitalen Raum" einen gemeinsamen Förderschwerpunkt von Bund und Ländern. Dafür wird ein
eigens definiertes Budget von bis 5 Millionen Euro für die Jahre 2020/2021 zur Verfügung stehen, der
Bund wird die Hälfte beisteuern. Ziel ist, die Vielfalt der heimischen Kunst- & Kulturszene noch besser
sichtbar zu machen. Auch der Kultur-Dialog zwischen Bund und Ländern wurde im Rahmen der letzten Landeskulturreferenten-Konferenz
institutionalisiert und findet nun regelmäßig statt, mindestens zweimal im Jahr. Darüber hinaus
werden im Bereich Service und Beratung konkrete Verbesserungen geprüft, zumal auch in der Studie eine "fehlende
institutionen- und rechtsmaterieübergreifende Auskunft" thematisiert wird: Etwa eine zentrale erste Auskunftsstelle
für rechtliche und steuerliche Belange, ein "One-Stop-Shop" sowie Beratungs-Workshops seitens des
im Bundeskanzleramt angesiedelten Ministeriums. Weiters werden Möglichkeiten für die Ankurbelung privaten
Engagements im Kulturbereich im Rahmen der kommenden Steuerreform geprüft.
Die Studie, welche erstmals auch die Gruppe der Kunst- und Kulturvermittlerinnen und -vermittler umfasst, liefert
Informationen zu den Themenbereichen Beschäftigung, Einkommen und soziale Absicherung, der Nutzung von kunst-
und kulturspezifischen Förderungen, zu Fragen der Aus- und Weiterbildung, zur Mobilität und Vernetzung
sowie zu Aspekten der privaten Lebenssituation (2008-2018). Auswertungsgrundlage sind 1 757 valide Fragebögen.
Sie ist hier > abrufbar.
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