Gemeinsame Initiative bietet Hilfestellung für Betroffene und
Angehörige
Innsbruck (lk) - Der Knoten im Taschentuch – die symbolische Annäherung an das Erinnern und Vergessen
ziert die Startseite der neuen Website der Koordinationsstelle Demenz. „Vergesslichkeit und Demenz sind zentrale
Themen, denen sich das Projekt des Tiroler Gesundheitsfonds‘ annehmen möchte“, so LR Bernhard Tilg anlässlich
der Präsentation der neuen Website demenz-tirol.at.
„Tirolweit gibt es geschätzt derzeit über 11.000 an Demenz erkrankte Menschen mit einer deutlichen Steigerung
nach oben. Deshalb gibt es nun die neue Website demenz-tirol.at der Koordinationsstelle Demenz am Landesinstitut
für Integrierte Versorgung. „Wir wollen damit zentrale Information und Unterstützung für Betroffene,
Angehörige aber auch Fachpersonal bieten“, freut sich der Gesundheits- und Pflegelandesrat über den neuen
Service. Die Koordinationsstelle Demenz wurde auf Initiative von Tilg in Zusammenarbeit mit ExpertInnen und dem
Tiroler Gesundheitsfonds (TGF) eingerichtet.
Orientierung und Hilfe
TGKK-Direktor Arno Melitopulos bringt es auf den Punkt: „Die Anzahl Demenz-Erkrankter wird bis 2030 um voraussichtlich
42 Prozent steigen. Der jährliche Aufwand der TGKK für Demenz-Medikamente in Höhe von rund zwei
Millionen Euro zeigt, wie stark die Betroffenheit ist. Umso wichtiger ist es, rasch und unkompliziert Hilfe zu
erhalten. Das bereits geschaffene TGKK-Angebot, bei dem Angehörige eine Demenz-Beratung bei ihrem Hausarzt
in Anspruch nehmen können, wird gut angenommen. Die Website ist eine wertvolle Ergänzung und bietet Betroffenen
sowie Angehörigen Information und Orientierung in der täglichen Versorgung.“
Umfassende Information
„Die neue Website stellt eine einzigartige Sammlung an Informationen zu Unterstützungs- und Beratungsmöglichkeiten
für Menschen mit Demenz und deren Angehörigen in Tirol dar“, betont Clemens Rissbacher, Leiter des Landesinstituts
für Integrierte Versorgung (IIV). „Sämtliche Einrichtungen auf der Website wurden von Seiten der Koordinationsstelle
kontaktiert und nach Prüfung qualitätsgesicherter Kriterien aufgenommen. Eine regelmäßige
Evaluierung ermöglicht die hohe Aktualität der Angebote“, ergänzt Verena Bramböck, Leiterin
der Koordinationsstelle Demenz.
Regionale Leistungsanbieter erfasst
„Im Zentrum der Website steht die Tirol-Landkarte, die durch eine entsprechende Filterfunktion nach Bezirk und
Art der Hilfe das gewünschte Unterstützungsangebot sichtbar macht. So können Betroffene, Angehörige
aber auch Fachpersonal das passende Angebot in ihrer Region finden“, erklärt Angelika Faccinelli, Projektleiterin
Koordinationsstelle Demenz, die Funktionsweise der Website. „Tirolweit sind derzeit über 230 Angebote auf
unserer Homepage vermerkt und nach Bezirken gegliedert“, so Tilg: „Darunter finden sich beispielsweise die Sozial-
und Gesundheitssprengel, die Wohn- und Pflegeheime und andere spezialisierte Angebote. So sehen die Menschen aus
Tirol auf einen Blick, wo sie sich Hilfe suchen können“, freut sich der Gesundheits- und Pflegelandesrat über
das umfassende Angebot.
„Durch die umfangreiche Information über Angebote bis in die Täler hinein ist die Website auch eine zentrale
Hilfestellung für Gemeinden“, erklärt Tilg, und weiter: „Gerade in kleinen Einheiten wie Gemeinden ist
das Thema Demenz immer wieder sehr präsent. Mit der neuen Website schaffen wir Bürgernähe. Diese
gesellschaftliche Veränderung muss von den Gemeinden mitgetragen werden – eine Bewusstseinsbildung zum Thema
Demenz ist der erste Schritt zur Nachbarschaftshilfe und zum bewussten Hinschauen.“
Demenz – was nun?
„Neben den Tiroler Unterstützungsmöglichkeiten bei Demenz bietet die Plattform auch umfassende Informationen
zur Erkrankung, von den ersten Anzeichen bis zur Behandlung, aber auch hilfreiche Hinweise für Angehörige
und Betroffene zur Alltagsbewältigung.“ ergänzt Primar Josef Marksteiner, Leiter der Abteilung Psychiatrie
und Psychotherapie A am Landeskrankenhaus Hall.
Laufende Aktualisierung
Die Angebote werden laufend aktualisiert und erweitert. AnbieterInnen können sich direkt über die Website
informieren und ebenso Teil der Plattform werden. „Es wurde versucht das Aufnahmeprocedere qualitativ gut, aber
auch so einfach wie möglich zu gestalten“ erklärt die Leiterin der Koordinationsstelle Verena Bramböck,
und weiter: „Es ist mir ein besonderes Anliegen, die vielen Angebote rasch zu sichten und zur Verfügung zu
stellen.“
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