Wien (rk) - Die aktuelle Bevölkerungsprognose, erstellt von der MA 23, sagt für Wien in der nächsten
drei Dekaden eine kleine Trendwende voraus. Die Zahlen, Daten und Fakten zur Bevölkerungsentwicklung in Wien
bis 2048 wurden am 15. November vom Leiter der MA 23, Klemens Himpele und Studienautor Ramon Bauer bei einem
Hintergrundgespräch vorgestellt.
Wien wird bis 2048 weiter wachsen, allerdings nicht mehr so rasch wie bisher. Derzeit hat die Stadt 1.888.776 EinwohnerInnen,
die Zwei-Millionen-Marke wird voraussichtlich 2027 geknackt. Das Bevölkerungswachstum normalisiert sich nach
einem rasanten Anstieg in den vergangenen Jahren wieder. Die Prognose der MA 23 erfasst 250 Zählbezirke in
ganz Wien. Auch hier zeigt sich eine kleine Trendwende im Vergleich zu vorangegangenen Studien: Erstmals werden
die westlichen Innenbezirke leicht schrumpfen oder stagnieren, während die Bezirke jenseits des Gürtels
und links der Donau umso stärker zulegen.
Seit 2001 ist Wien um 340.000 Menschen gewachsen. In den nächsten 30 Jahren wird der Zuzug allerdings zurückgehen:
Bisher verzeichnete Wien ein Plus von durschnittlich 18.000 neuen WienerInnen pro Jahr. Diese Wanderungsgewinnewerden
schon 2018 mit voraussichtlich +8.500 deutlich geringer ausfallen – und sollen bis in die 2040er Jahre auf +3.000
pro Jahr zurückgehen. Dafür wird der Babyboom anhalten. Die positive Geburtenbilanz (Geburten minus Todesfälle
wird ab den 2030er-Jahren die Hälfte des Bevölkerungswachstums ausmachen – derzeit sind es rund ein Drittel.
Das Wachstum wird also in Zukunft zu gleichen Teilen von Neugeborenen und Zuwanderern und Zuwanderinnen getragen.
Der Anteil der im Ausland geborenen WienerInnen wird eher stagnieren, so die Studienautoren.
Unter dem Strich wird Wien leicht älter: In 30 Jahren wird das Medianalter von derzeit 39 Jahren auf 43 Jahren
steigen, zeigt die Prognose der MA 23 – Wien bleibt aber weiterhin das jüngste Bundesland. Dank höherer
Lebenserwartung wird die Zahl der hochbetagten Wiener (über 80 Jahre) steigen, die Zahl der Bevölkerung
im erwerbsfähigen Alter (15-64 Jahre) wird allerdings etwa gleich bleiben.
Eine kleine Verschiebung beim Wachstum gibt es auch zwischen den Innenstadt-Bezirken und den Bezirken links der
Donau und jenseits des Gürtels. Die Prognose 2018 geht anders als vorangegangenen Studien erstmals wieder
davon aus, dass die Innenstadt-Bezirke leicht schrumpfen bzw. stagnieren werden. Dafür wachsen die Bezirke
links der Donau und jenseits des Gürtels - konkret Donaustadt, Simmering, Favoriten und Penzing überdurchschnittlich
schnell.
Service-Link
Die Daten der Studie im Detail inklusive Broschüre und Grafiken finden Sie unter https://www.wien.gv.at/statistik/bevoelkerung/prognose
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