Salzburg: Masterplan für die Pflege

 

erstellt am
16. 11. 18
13:00 MEZ

Haslauer/Stöckl/Schellhorn: Salzburg ist mit der Offensive „Plattform Pflege“ Vorreiter
Salzburg (lk) - Als erstes Bundesland in Österreich hat Salzburg im Juli die „Plattform Pflege“ ins Leben gerufen. Am 16. November wurden im Chiemseehof die ersten Zwischenergebnisse präsentiert. Fest steht: Das Thema ist durch die demographische Entwicklung eines der brisantesten unserer Zeit und steht auch im Regierungsübereinkommen auf der Dringlichkeitsliste.

„Mit der ‚Plattform Pflege‘ setzen wir auf einen Weg des Miteinanders, bei dem alle beteiligten Einrichtungen und eine Vielzahl an Expertinnen und Experten aus der Praxis an gemeinsamen Lösungen arbeiten, um künftige Herausforderungen bestmöglich meistern zu können. Die heute präsentierten Zwischenergebnisse zeichnen ein erstes gutes Bild. Bis Februar 2019 werden umsetzungsreife Resultate vorliegen“, so Landeshauptmann Haslauer beim Treffen von Politik und Experten.

Haslauer: „Eine der größten Herausforderungen“
Landeshauptmann Wilfried Haslauer betonte: „Das Thema ist der Landesregierung außerordentlich wichtig und eine der größten Herausforderungen der nächsten Jahre. Daher arbeiten bei der ,Plattform Pflege‘ zehn Arbeitsgruppen intensiv an Lösungen.“

Stöckl: „Erste, wichtige Maßnahmen schon gesetzt“
Landeshauptmann-Stellvertreter und Gesundheitsreferent Christian Stöckl: „Um die Langzeitpflege in den Seniorenwohnhäusern und die mobilen Dienste abzusichern, haben wir bereits jetzt eine Offensive gestartet und sind mit Caritas und Diakoniewerk eine Kooperation eingegangen. Das Land Salzburg übernimmt ab Herbst 2019 das Schulgeld für die angehenden Pflegerinnen und Pfleger. Damit fällt für junge Menschen eine oftmals entscheidende Hürde weg, diese Ausbildung zu ergreifen“, und er fügt hinzu: „Im Budget für 2019 sind dafür insgesamt 400.000 Euro eingeplant. Zudem unterstütz das Land mehrere Pflege-Lehrgänge am BFI, wodurch sichergestellt ist, dass eine höhere Anzahl an Pflegekräften ausgebildet wird. Damit wird der Weg für Quereinsteiger oder Umsteiger gefördert.“

Schellhorn: „Im Gesamtsystem nachschärfen“
Landeshauptmann-Stellvertreter und Sozialreferent Heinrich Schellhorn stellte bei der „Plattform Pflege“ fest: „Durch den demographischen Wandel und den Pflegeregress stehen wir vor einer komplexen Situation. Wir müssen jetzt dringend alle Systemteile in unserem Bundesland anschauen und nachschärfen: Die Palette reicht von der Pflegeberatung, über die Mobilen Dienste und der Entlastung von Angehörigen, bis hin zum Ausbau von Plätzen in Seniorenwohnhäusern und der Sicherstellung von ausreichend qualifiziertem Personal. Alle Rädchen müssen effizient ineinandergreifen, um Reibungsverluste zu verhindern. Die Pflegeplattform zeigt die Ernsthaftigkeit mit der die Landesregierung dieser Herausforderung begegnen will. Durch ressortübergreifende Kooperation wollen wir bestmögliche Lösungen erreichen.“

Personalmangel und demographischer Wandel
Zur Aufrechterhaltung einer qualitativ hochwertigen Pflege braucht es vor allem genug Menschen, die diesen Beruf ausüben und auch im Berufsfeld verbleiben. So werden etwa bis 2030 rund 30.000 zusätzliche Pflegekräfte bundesweit benötigt, bis 2050 soll der Bedarf auf 40.000 ansteigen. „Wir haben derzeit eine Situation, in der händeringend nach Personal gesucht wird, um die notwendige Qualität aufrechterhalten zu können. Die Menschen in unserem Land werden immer älter, somit wächst natürlich auch jene Bevölkerungsgruppe, die Pflege in Anspruch nehmen wird“, so Haslauer zum Bedarf an Pflegepersonal vor dem Hintergrund des demografischen Wandels.

 

 

 

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