Haslauer/Stöckl/Schellhorn: Salzburg ist mit der Offensive „Plattform Pflege“ Vorreiter
Salzburg (lk) - Als erstes Bundesland in Österreich hat Salzburg im Juli die „Plattform Pflege“ ins
Leben gerufen. Am 16. November wurden im Chiemseehof die ersten Zwischenergebnisse präsentiert. Fest
steht: Das Thema ist durch die demographische Entwicklung eines der brisantesten unserer Zeit und steht auch im
Regierungsübereinkommen auf der Dringlichkeitsliste.
„Mit der ‚Plattform Pflege‘ setzen wir auf einen Weg des Miteinanders, bei dem alle beteiligten Einrichtungen und
eine Vielzahl an Expertinnen und Experten aus der Praxis an gemeinsamen Lösungen arbeiten, um künftige
Herausforderungen bestmöglich meistern zu können. Die heute präsentierten Zwischenergebnisse zeichnen
ein erstes gutes Bild. Bis Februar 2019 werden umsetzungsreife Resultate vorliegen“, so Landeshauptmann Haslauer
beim Treffen von Politik und Experten.
Haslauer: „Eine der größten Herausforderungen“
Landeshauptmann Wilfried Haslauer betonte: „Das Thema ist der Landesregierung außerordentlich wichtig und
eine der größten Herausforderungen der nächsten Jahre. Daher arbeiten bei der ,Plattform Pflege‘
zehn Arbeitsgruppen intensiv an Lösungen.“
Stöckl: „Erste, wichtige Maßnahmen schon gesetzt“
Landeshauptmann-Stellvertreter und Gesundheitsreferent Christian Stöckl: „Um die Langzeitpflege in den Seniorenwohnhäusern
und die mobilen Dienste abzusichern, haben wir bereits jetzt eine Offensive gestartet und sind mit Caritas und
Diakoniewerk eine Kooperation eingegangen. Das Land Salzburg übernimmt ab Herbst 2019 das Schulgeld für
die angehenden Pflegerinnen und Pfleger. Damit fällt für junge Menschen eine oftmals entscheidende Hürde
weg, diese Ausbildung zu ergreifen“, und er fügt hinzu: „Im Budget für 2019 sind dafür insgesamt
400.000 Euro eingeplant. Zudem unterstütz das Land mehrere Pflege-Lehrgänge am BFI, wodurch sichergestellt
ist, dass eine höhere Anzahl an Pflegekräften ausgebildet wird. Damit wird der Weg für Quereinsteiger
oder Umsteiger gefördert.“
Schellhorn: „Im Gesamtsystem nachschärfen“
Landeshauptmann-Stellvertreter und Sozialreferent Heinrich Schellhorn stellte bei der „Plattform Pflege“ fest:
„Durch den demographischen Wandel und den Pflegeregress stehen wir vor einer komplexen Situation. Wir müssen
jetzt dringend alle Systemteile in unserem Bundesland anschauen und nachschärfen: Die Palette reicht von der
Pflegeberatung, über die Mobilen Dienste und der Entlastung von Angehörigen, bis hin zum Ausbau von Plätzen
in Seniorenwohnhäusern und der Sicherstellung von ausreichend qualifiziertem Personal. Alle Rädchen müssen
effizient ineinandergreifen, um Reibungsverluste zu verhindern. Die Pflegeplattform zeigt die Ernsthaftigkeit mit
der die Landesregierung dieser Herausforderung begegnen will. Durch ressortübergreifende Kooperation wollen
wir bestmögliche Lösungen erreichen.“
Personalmangel und demographischer Wandel
Zur Aufrechterhaltung einer qualitativ hochwertigen Pflege braucht es vor allem genug Menschen, die diesen
Beruf ausüben und auch im Berufsfeld verbleiben. So werden etwa bis 2030 rund 30.000 zusätzliche Pflegekräfte
bundesweit benötigt, bis 2050 soll der Bedarf auf 40.000 ansteigen. „Wir haben derzeit eine Situation, in
der händeringend nach Personal gesucht wird, um die notwendige Qualität aufrechterhalten zu können.
Die Menschen in unserem Land werden immer älter, somit wächst natürlich auch jene Bevölkerungsgruppe,
die Pflege in Anspruch nehmen wird“, so Haslauer zum Bedarf an Pflegepersonal vor dem Hintergrund des demografischen
Wandels.
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