Vier Jugend Innovativ-Projekte überzeugten bei der Erfindermesse iENA in Nürnberg
die hochkarätige Jury –BM Schramböck und BM Faßmann gratulieren
Nürnberg/Wien (aws) - Mit über 800 Erfindungen aus 30 Ländern ist die Erfindermesse iENA
eine bedeutende Drehscheibe des internationalen Erfindungswesens. Mit Unterstützung des Bundesministeriums
für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort konnte der Österreichische Innovatoren-, Patentinhaber- und
Erfinderverband (OPEV) auch bei der 70. iENA Anfang November wieder mehrere Jugend Innovativ-Teams betreuen.
Die Jugendlichen präsentierten ihre kreativen Projekte einem breiten Publikum und nutzten die Chance, um im
internationalen Umfeld erste Vermarktungsgespräche zu führen – mit großem Erfolg: alle vier Projekt-Teams
wurden von der hochkarätigen internationalen Jury mit Medaillen ausgezeichnet. "Wenn wir Innovationsführer
in Europa werden wollen, müssen wir den Erfindergeist unserer Jugend fördern. Der OPEV leistet dazu einen
wichtigen Beitrag und bringt kreative Entwicklerinnen und Entwickler aus aller Welt zusammen. Dabei können
sie wichtige Kontakte knüpfen, ihre Ideen weiterentwickeln und mit potenziellen Geschäftspartnern in
Kontakt treten“, sagt Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck, die den Teams herzlich zu ihrem Erfolg gratuliert.
Auch Bildungsminister Heinz Faßmann gratuliert den Projektteams: „Es freut mich sehr, dass die vier österreichischen
Erfinderteams auch auf internationaler Bühne reüssieren konnten. Die Teilnahme an internationalen Wettbewerben
bietet den jungen Erfinderinnen und Erfindern eine gute Möglichkeit, ihre Projektresultate auch im internationalen
Umfeld zu präsentieren, erste Vermarktungsgespräche zu führen und damit wertvolle Erfahrungen für
den späteren Berufseinstieg zu sammeln.“
SILBER-Medaillen gingen an
Stallmiststreuer mit integrierter Scheibenegge – HTL Wiener Neustadt, Niederösterreich
Martin Tritremmel, Schüler an der HTL Wiener Neustadt entwickelte eine innovative Maschine, die Stallmist
als Düngemittel auf Äckern transportiert, verteilt und gleichzeitig einarbeitet, ohne ihn vorher lufttrocknen
zu müssen. Der Miststreuer verfügt über einen Wannenaufbau, ein Streuwerk an der Vorderseite und
auf der Unterseite einen Reifenpacker und eine Kurzscheibenegge, die im Vorbeifahren den Boden auf- und das ungeliebte
Ladegut hineinmischt. Dieses wird zuvor über den Wannenboden zu Fräswalzen bewegt, die es zerkleinern.
Die innovative Konstruktion spart Zeit, Kraftstoff und ermöglicht Düngen ohne Geruchsbelästigung.
Wasserreinigung mit Moringa – HTL Braunau, Oberösterreich
Der Zugang zu sauberem Wasser ist laut UNO ein Menschenrecht, jedoch für einen Großteil der Menschheit
nicht selbstverständlich. Diese Tatsache nahmen Katharina Leitner und Mario Tutzer von der HTL Braunau zum
Anlass, in diversen Versuchen das Potenzial des indischen Meerrettichbaums für die Trinkwasserreinigung zu
untersuchen. Man sagt, dass schon 0,1 Gramm eines Moringa-Samens reichen würden, um einen Liter Schmutzwasser
in Trinkwasser zu verwandeln. Das Team hat zunächst geprüft, ob der Moringa-Samen überhaupt als
Wasserreiniger fungiert und entwickelte basierend auf den Tests eine Wasserreinigungsanlage. Die vorher getrockneten
und gemahlenen Moringa-Samen werden darin mit verschmutztem Wasser vermischt und sinken nach einer gewissen Zeit
mit etwaige Schmutzpartikel zu Boden. Dann kann das gereinigte Wasser abgelassen werden.
Eine GOLD-Medaille hat gewonnen:
Automatische Aufwickelvorrichtung für Sicherheitsnetze, wie sie bei Skirennen eingesetzt werden – HTL Waidhofen/Ybbs,
Niederösterreich
Nur noch zwei statt 15 Minuten dauert das Aufwickeln von Sicherheitsnetzen nach Schirennen mit einer ausgeklügelten
Neukonstruktion. Ein Bekannter von Jakob Geiger, Michael Giritsch und Sebastian Hochedlinger arbeitet als Torrichter
bei Skirennen und beklagte sich bei seinen Kollegen über die Umständlichkeit der wichtigen, weil manchmal
lebensrettenden Teile. Diese müssen nach dem Rennen händisch am Hang zusammengerollt und hinuntergeschleppt
werden, oft nachts bei Eiseskälte und ohne Skier. Um das Aufwickeln des Netzes künftig zu erleichtern,
haben Geiger, Giritsch und Hochedlinger eine Wickelvorrichtung mit leichtem Rahmen und innovativer Wickelwelle
konstruiert, deren einzelne Stücke erst vor Ort durch Druckknöpfe verbunden werden. Das sorgt für
einen konstanten Windedurchmesser und verhindert, dass das Netz schief gewickelt wird. Auf der Wickelwelle wird
das Netz beidseitig befestigt und auf einer Seite mithilfe eines Seiles festgespannt. Die Befestigung klappt beim
Herunterziehen des Netzes mit dem Rahmen weg und ist dem Netz dann nicht mehr im Weg.
iZiach – HTBLuVA Salzburg, Salzburg
Markus Dygruber hat zusammen mit seinem Schulkollegen Fabian Weng von der Abteilung Elektronik und Technische
Informatik der HTBLuVA Salzburg eine aufwendige, aber griffige Lösung gefunden, das Aufzeichnen von Volksliedern
in klassischer Notierung mittels Spielen einer Melodie auf einer steirischen Ziehharmonika zu ermöglichen.
Sie statteten die Knöpfe der Ziehharmonika mit elektronischen Tastern und einer Miniaturverkabelung aus. Die
Zugrichtung, also wohin der Knopf drückt, wird über einen Luftdrucksensor im Balg festgestellt. Während
auf dem Instrument beispielsweise die Ennstaler Polka gespielt wird, treten die Tastentaster in Verbindung mit
einer intelligenten Software, die die Melodie aufzeichnet. Learning by playing sozusagen.
Jugend Innovativ: „Neugier bringt frische Ideen!“
Im Rahmen der 32. Wettbewerbsrunde von Jugend Innovativ sind interessierte junge Menschen im Alter von 15 bis
20 Jahren erneut aufgefordert, ihre kreativen und innovativen Ideen zu entfalten und diese in Form von Projekten
auszuarbeiten. Es darf geforscht, experimentiert, getüftelt, designt und quergedacht werden. Die innovativen
Ideen der Jugendlichen werden auch heuer wieder ganz besonders gefeiert und im Zuge von Halbfinal-Events und beim
großen Bundes-Finale 2019 ausgezeichnet. Es winken Geldpreise sowie Reisepreise zu internationalen Messen
und Wettbewerben für die Schülerinnen, Schüler und Lehrlinge mit den besten Projekten. Erstmals
erhalten außerdem alle am Wettbewerb teilnehmenden Teams die Chance auf einen #digisquadbonus von € 300,-
für den originellsten One-Pager über die digitalen Aspekte und Zukunftschancen des eingereichten Projekts.
Über Jugend Innovativ
Jugend Innovativ ist der größte österreichische Schulwettbewerb für innovative Ideen. Er wird
im Auftrag des Bundesministeriums für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort sowie des Bundesministeriums
für Bildung, Wissenschaft und Forschung von der Austria Wirtschaftsservice GmbH abgewickelt und von der Raiffeisen
Nachhaltigkeits-Initiative und der Innovationsstiftung für Bildung unterstützt. Der Wettbewerb wird laufend
von Weiterbildungs-Maßnahmen für Lehrerinnen und Lehrer zu den Themen „Teaching Innovation“ und „Rechte
zum Schutz von Arbeitsergebnissen, Urheberrecht, Datensicherheit und Business Model-Entwicklung“ sowie von Praxis-Workshops
für Schülerinnen und Schüler erfolgreich begleitet.
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