Mit rund 65 Mio. Euro unterstützt das BMVIT Aktivitäten rund um das automatisierte
Fahren im Zeitraum 2019-22
Wien (bmvit) - Automatisierte Mobilität birgt große Potenziale: mehr Verkehrssicherheit, höhere
Verkehrseffizienz und damit einen Beitrag zur CO2-Reduktion sowie enorme Möglichkeiten für die Wirtschaft.
Weltweit wird deshalb an der Entwicklung und Einführung innovativer Technologien - wie selbstfahrenden Fahrzeugen
sowie Zügen oder Drohnen - gearbeitet. Gerade für Österreich ist es wichtig, ein attraktiver Produktionsstandort
für automatisierte Mobilität zu sein - auch hinsichtlich neuer Services mit heimischer Wertschöpfung.
Für die öffentliche Hand gilt es, mit zielgerichtetem Ressourceneinsatz gesellschaftlichen Nutzen zu
bewirken. Daher stellt das BMVIT nun ein neues Aktionspaket Automatisierte Mobilität vor.
Ein wichtiger Schwerpunkt in Österreich ist bereits jetzt das Lernen aus Tests und Pilotprojekten im Rahmen
klar definierter Anwendungsfälle sowie die Entwicklung neuer Mobilitätsformen. Das Regierungsprogramm
2017-2022 hat sich dementsprechend den Ausbau Österreichs zu einem Vorreiterland und damit auch zu einem Forschungs-,
Entwicklungs- und Produktionsstandort für automatisiertes Fahren in enger Kooperation mit der Automobilindustrie
und der Forschung vorgenommen. Vor allem Testumgebungen und diesbezügliche Forschungsprojekte werden seitens
des BMVIT weiter vorangetrieben.
Drei Handlungsfelder, 34 Maßnahmen zur Zielerreichung
Bereits mit dem ersten Aktionsplan "Automatisiert-Vernetzt-Mobil" wurden seit 2016 rechtliche Rahmenbedingungen
geschaffen, Testumgebungen und eine Vielzahl von Forschungsprojekten gefördert. Waren damals die möglichen
Potentiale von Bedeutung, so steht beim neuen Aktionspaket der verkehrlich sinnvolle Einsatz im Vordergrund. Testberichte
und Erfahrungen aus laufenden Tests und Projekten verdeutlichen, dass die Technologieentwicklung nicht morgen abgeschlossen
sein wird und nur mit gestaltenden Rahmenbedingungen durch die öffentliche Hand ein guter Roll-Out ermöglicht
werden kann. Mit dem Aktionspaket strebt das BMVIT in erster Linie die Sicherstellung eines verkehrlich sinnvollen
und effizienten Einsatzes automatisierter Mobilität sowie die Stärkung der Wettbewerbsposition Österreichs
im internationalen Umfeld an. In allererster Linie geht es um lebenswerte öffentliche Räume und die Sicherstellung
eines zukunftsfähigen und umweltfreundlichen Mobilitätssystems.
Gemeinsam mit über 300 involvierten Stakeholdern wurden Leitprinzipien rund um die Themen sicherer Betrieb,
systemischer Zugang, Verantwortung, Wirkungsbetrachung und Umgang mit Daten entwickelt. In den drei Handlungsfeldern
Transparente Information, Gewährleistung eines sicheren Test- und Regelbetriebs sowie Erfahrungen sammeln
und lernen sind 34 konkrete Maßnahmen für die nächsten Jahre vorgesehen. Von entscheidender Bedeutung
ist die weitere Anpassung des rechtlichen Rahmens, der Ausbau heimischer Kompetenzen durch Forschung und Entwicklung
sowie eine stärkere Rolle der öffentlichen Hand bei der Gestaltung des zukünftigen Einsatzes automatisierter
Mobilität.
Verkehrsminister Norbert Hofer: "Mit dem neuen Aktionspaket investiert das BMVIT in den nächsten Jahren
über 65 Millionen Euro in Forschung und Entwicklung rund um innovative multimodale Mobilitätslösungen,
Verkehrstechnologien aber auch gesellschaftliche Fragestellungen. Über das automatisierte Fahren auf der Straße
hinaus nehmen wir auch erstmals Schiene und den neuen Bereich der Drohnen in den Fokus. Wichtig ist es mir, dass
sich die Bundesebene gemeinsam mit Ländern und Kommunen in Partnerschaft mit der Wirtschaft gestaltend bei
der schrittweisen Einführung der neuen Technologien einbringt. Unsere Ziele sind dabei nach wie vor Verkehrssicherheit,
Nachhaltigkeit und Wertschöpfung und Arbeitsplätze in Österreich."
Österreich als Gastgeber des 4. hochrangigen Dialogs zur Automatisierten und Vernetzten Mobilität
Fragen rund um eine integrierte Einbindung automatisierter Mobilität in unsere Verkehrssysteme werden auch
in Europa intensiv diskutiert. Schon seit 2017 findet daher regelmäßig ein Austausch der Mitgliedsstaaten
statt. Gastgeber im Herbst 2018 ist Österreich. Unter dem Motto "Beyond SAE Levels: Towards Safe &
Sustainable Mobility" werden rund 100 Experten und Expertinnen aller Mitgliedsstaaten, der Europäischen
Kommission, aus Industrie- und Konsumentenverbänden und der Forschung über rechtliche, organisatorische
und verkehrspolitische Einführungsperspektive integrierter automatisierter Mobilitätsangebote, wie zum
Beispiel Shuttles und Pods, diskutieren.
Die Zusammenarbeit mit europäischen Partnern ist von herausragender Bedeutung. Verkehrsminister Hofer hatte
daher bereits im März 2018 im Beisein von EU-Verkehrskommissarin Bulc ein Memorandum of Understanding mit
Ungarn und Slowenien unterzeichnet.
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