Der Bundespräsident trifft in Begleitung seiner Frau zu Beginn der Reise das niederländische
Königspaar in Den Haag.
Den Haag/Wien (apa/prk) - Bundespräsident Alexander Van der Bellen ist am 14. November zu einem
offiziellen Besuch in den Niederlanden eingetroffen. Zuletzt hatte 1992 mit Thomas Klestil ein österreichischer
Bundespräsident die Niederlande besucht. Den Auftakt bildet ein Gespräch Alexander Van der Bellens mit
König Willem-Alexander, am Abend trifft der Bundespräsident Regierungschef Mark Rutte.
Der Bundespräsident und seine Ehefrau Doris Schmidauer wurden mit militärischen Ehren durch König
Willem-Alexander und Königin Maxima empfangen. Für die Begrüßung im Hinteren Hof des königlichen
Palastes Noordeinde sorgte eine Ehrengarde der niederländischen Armee von Land- und Luftstreitkräften
und der Marine.
Der Besuch Alexander Van der Bellens kommt einen Tag nachdem sich die Verhandler Großbritanniens und der
EU auf einen Vertragsentwurf zum Brexit geeinigt haben. Demnach dürfte auch bei diesem Besuch der britische
EU-Austritt ein Thema sein. Die Niederlande sind politisch und wirtschaftlich eng mit Großbritannien verbunden
und werden in wirtschaftlicher Hinsicht vom EU-Austritt der Briten neben Irland mit am stärksten betroffen
sein. Vor diesem Hintergrund suchen die Holländer auch neue Verbündete in der EU.
Neben den bilateralen Beziehungen zwischen Österreich und den Niederlanden werden auch die bevorstehende
UNO-Klimakonferenz in Katowice und österreichische EU-Vorsitzthemen wie die Migration sowie das Verhältnis
zu Russland besprochen. Am Nachmittag kommt Alexander Van der Bellen dann zu Gesprächen mit der Präsidentin
des Senats, Ankie Broekers-Knol, und stellvertretende Vorsitzenden der 2. Kammer, Ockje Tellegen, zusammen.
Für den österreichischen Bundespräsidenten ist der Besuch auch ein Weg ins Land seiner Ahnen. Stammt
doch die Familie Van der Bellen, worauf der Name des Bundespräsidenten hinweist, aus Holland. 1763 zog laut
Familienlegende ein Vorfahre des heutigen Bundespräsidenten, ein holländischer Glaser, ins Zarenreich,
wo die Familie blieb, bis 1917 Alexander Van der Bellen, der Vater des Bundespräsidenten, vor der Roten Armee
nach Estland flüchten musste. Von Estland schließlich gelangte die Familie nach Wien und Tirol.
Bundespräsident Van der Bellen absolvierte auch ein privates Besuchsprogramm in Amsterdam. So besuchte der
Bundespräsident das jüdische Kulturviertel, den Grachtengürtel und das Reichsmuseum in der niederländischen
Hauptstadt. In dem Museum wurden ihm eine Ehrengalerie alter Meister und eine kleine Van-Gogh-Sammlung gezeigt.
Alexander Van der Bellen trifft den niederländischen Ministerpräsidenten
Der niederländische Regierungschef Mark Rutte hat nach dem Besuch von Bundespräsident Alexander Van
der Bellen die "exzellenten Beziehungen" zwischen Österreich und den Niederlanden betont. Beide
Länder würden in vielen europäischen Fragen abgestimmt handeln. "Ich habe gesagt, wie sehr
ich unsere Partnerschaft schätze, und auf unsere Freundschaft angestoßen", schrieb Rutte auf Twitter.
Bundespräsident Van der Bellen und Ministerpräsident Rutte sprachen über den Brexit und die Zukunft
der EU, darunter auch über die Entwicklungen in Polen und Ungarn. Weitere Themen waren demnach die bevorstehende
Weltklimakonferenz, der Westbalkan und die Zusammenarbeit der Europäer mit Afrika.
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