Landtag lud zum Festakt zum Gedenk- und Erinnerungsjahr / Projekt „Zeitzeugen“ präsentiert
Eisenstadt (blms) - Mit einem Festakt im Schloss Esterházy, zu dem der Burgenländische Landtag
geladen hatte, wurde am 14. November an den 100. Jahrestag der Ausrufung der Republik Österreich erinnert.
Alt-Bundespräsident Dr. Heinz Fischer, Regierungsbeauftragter des Gedenk- und Erinnerungsjahres, Landeshauptmann
Hans Niessl und Landtagspräsident Christian Illedits gaben in ihren Reden einen Rückblick auf die historischen
Ereignisse seit 1918. Höhepunkt der Veranstaltung war die Präsentation eines Zeitzeugenprojektes, in
dessen Rahmen Schülerinnen und Schüler burgenländischer Schulen Zeitzeugen trafen, und sich mit
dem dunkelsten Kapitel der österreichischen Geschichte, der Zeit des Nationalsozialismus, und seinen Nachwirkungen
auseinanderzusetzen.
Er möchte junge Menschen für die Geschichte ihrer Heimat begeistern, deshalb habe er dieses Projekt ins
Leben gerufen, um die Jugendlichen mit Zeitzeugen ins Gespräch zu bringen, so Landtagspräsident Christian
Illedits. „Ich bin davon überzeugt, dass Geschichte mit dem Leben junger Menschen auch in der Gegenwart viel
zu tun hat.“ Wenn sich Jugendliche ihr Gedenken und Bedenken selbst aussuchen können, sei er zuversichtlich,
dass man die Gedenkarbeit in der Gesellschaft auch zukünftig verankern könne.
Im Rahmen des von der Historikerin DDr. Barbara Glück geleiteten Projektes trafen die SchülerInnen Hannah
Rauch vom Gymnasium Neusiedl, Daniel Koller und Thomas Rasser von der HTL Pinkafeld, Elisabeth Hofer vom Gymnasium
Oberschützen und Katrin Grimm von der HLW Pinkafeld mit Zeitzeugen zusammen, um deren Erinnerungen an diese
Zeit aufzuzeichnen und für die Nachwelt zu bewahren. Als Zeitzeugen hatten sich Stefan Horvath, Angela Tkautz,
Dr. Eeva Werderitsch, Pfarrer Franz Hillinger und Hermine Leiner den SchülerInnen zur Verfügung gestellt.
Alt-Bundespräsident Dr. Heinz Fischer erinnerte in seiner Rede, dass die Demokratie in Österreich auf
eine jahrzehntelange Geschichte zurückblicken könne. „Sie hat sich erfreulicherweise als sehr stabil
erwiesen. Man darf aber nicht vergessen, dass sie auch zerstört werden kann“, mahnte Fischer. Die Demokratie
brauche Demokraten, Menschen, die an sie glauben.
„Ich halte es für sehr wichtig, dass auch der Burgenländische Landtag das Gedenk- und Erinnerungsjahr
zum Anlass genommen hat, um diese Gedenkveranstaltung hier im Schloss Esterházy zu veranstalten. Wir dürfen
uns nicht zurücklehnen, wenn es gilt, Werte und Errungenschaften wie Demokratie, Freiheit, sozialen Zusammenhalt,
ein friedliches Miteinander und Menschlichkeit zu verteidigen. Gerade das Burgenland gibt heute ein Beispiel für
dieses friedliche Miteinander, wie es von unseren Volksgruppen und den Konfessionen im Land gelebt wird“, so Landeshauptmann
Hans Niessl bei seiner Festrede.
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