…es ist unsere Aufgabe, Digitalisierung greifbar zu machen – Plattform „Digitalisierung in
der Landwirtschaft“ ist ein wichtiges Instrument für die Zukunft der Landwirtschaft in Österreich.
Wien (bmnt) - Die vom Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus eingerichtete Plattform „Digitalisierung
in der Landwirtschaft“ hat sich zum Ziel gesetzt, den Einsatz digitaler Technologien in der Landwirtschaft zu verstärken.
„Die Digitalisierung ist aus der heutigen Zeit nicht mehr wegzudenken. Auch in der Landwirtschaft ist das Arbeiten
ohne elektronische Steuerungen und dem Internet kaum vorstellbar“, erklärt Elisabeth Köstinger Bundesministerin
für Nachhaltigkeit und Tourismus. Die Digitalisierung bietet Chancen entlang der gesamten landwirtschaftlichen
Wertschöpfungskette. „Der Bericht „Digitalisierung in der Landwirtschaft“ soll die Grundlage für unser
Handeln sein. In den nächsten Jahren werden wir Handlungsempfehlungen abarbeiten. Aus unserer Sicht soll die
Digitalisierung der Landwirtschaft aber vor allem ein wesentliches Ziel haben: den Bäuerinnen und Bauern das
Leben zu erleichtern“, stellt Köstinger fest.
Digitalisierung greifbar machen
Der Bericht „Digitalisierung in der Landwirtschaft“ ist die Grundlage um spezifische Maßnahmen zu entwickeln
und umzusetzen. In Zukunft sollen die österreichischen Betriebe die Chancen der Digitalisierung für sich
besser erkennen und nutzen. Die Plattform hat neun Handlungsfelder identifiziert, die jeweils für sich gesehen
einen eigenen Schwerpunkt setzen.
Für das Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus sind besonders zwei Aspekte wesentlich, die
Digitalisierung den Bäuerinnen und Bauern greifbar zu machen und einen Schwerpunkt auf die Ausbildung der
jungen Landwirtinnen und Landwirte zu setzen. „Das Potential der Digitalisierung und der Einsatz intelligenter
Technologien im Landwirtschaftssektor ist enorm hoch. Alleine Microsoft investiert mit seiner „AI for Earth“ Initiative
weltweit rund 50 Millionen Dollar in den kommenden fünf Jahren in den Bereichen Landwirtschaft, Wasser, Biodiversität
und Klimawandel. Wir hoffen, dass auch österreichische Bäuerinnen und Bauern das Potential dieser Initiative
erkennen und daran teilnehmen“, bestätigt Harald Leitenmüller der CTO von Microsoft Österreich und
ergänzt: „Es braucht Aus- und Weiterbildung sowie Infrastruktur und rechtliche Rahmenbedingungen auf der einen
aber auch gemeinsame Standards auf der anderen Seite, damit intelligente Technologie auch in Österreich Fuß
fasst und von den Landwirtschaftsbetrieben vermehrt eingesetzt wird.“
Das bestätigt auch eine KeyQuest-Umfrage. Rund ein Sechstel aller Bäuerinnen und Bauern können sich
Investitionen in diese Richtung gut vorstellen – je jünger und besser ausgebildet die Befragten sind, desto
höher ist ihr Interesse. Andreas Wurzinger Obmann der Jungzüchtervereinigung, der selbst auf seinem Betrieb
einsetzt, bestätigt: „Bäuerinnen und Bauern müssen wissen und sehen wie Digitalisierung in der Praxis
funktionieren kann. Nur so sind sie bereit, auch auf ihren Betrieben die Digitalisierung als echtes Betriebsmittel
einzusetzen. Landwirtschaft muss und wird sich kontinuierlich weiterentwickeln und auf diesen Trend müssen
wir uns möglichst gut vorbereiten.“
Darum möchte das Bundesministerium einen digitalen Muster-Bauernhof („Innovation Farm“) nach dem Vorbild von
Deutschland und der Schweiz gründen. „Es ist unsere Aufgabe, die Digitalisierung den Bäuerinnen und Bauern
greifbar zu machen. Ich bin mir sicher, dass die Digitalisierung eines der wichtigsten Instrumente der Zukunft
für die Landwirtschaft in Österreich ist. Darum werden wir auch in die Bildung unserer jungen Bäuerinnen
und Bauern investieren. Ab dem nächsten Schuljahr wird es deshalb am Francisco Josephinum in Wieselburg einen
eigenen fünfjährigen Schwerpunkt Landwirtschaft und Digitalisierung geben. Hier geht es besonders darum,
den Schülerinnen und Schülern Agrarische Systemtechnik und Informationssysteme im Bereich der Digitalisierung
näher zu bringen“, erklärt Köstinger.
Vom Ackerbau bis zur Tierhaltung
Digitale Technologien sind in Österreich bereits vielerorts sowohl im Ackerbau, als auch in der Tierhaltung
im Einsatz. Eine vorsichtige Abschätzung ergab, dass etwa 5-10 % der landwirtschaftlichen Betriebe Farmmanagementsysteme
im Ackerbau verwenden. Laut einer KeyQuest-Umfrage werden bereits 13 Prozent aller Ackerflächen mit GPS-gesteuerter
Technologien bewirtschaftet. „Aber nicht nur im Ackerbau, sondern auch in der Tierhaltung und in der Vermarktung
von regionalen Produkten bietet die Digitalisierung eine Chance, vor allem für unsere kleinstrukturierte österreichische
Landwirtschaft“, so Landwirtschaftsministerin Köstinger und ergänzt: „Digitalisierung bedeutet auch eine
effizientere Produktion von Lebensmitteln. Zum Beispiel können die Kosten beim Betriebsmitteleinsatz gesenkt
oder Tierwohl gesteigert werden. Hier spielt bereits jetzt modernste Sensortechnik eine wichtige Rolle.“ Das Unternehmen
smaXtec spielt eine Vorreiterrolle im Bereich „Smart Farming“. Mit Hilfe der APP von smaXtec wissen Bäuerinnen
und Bauern mit einem Blick auf ihrem Smartphone, wie es ihren Kühen geht. „Die Milchviehhaltung steht vor
großen Herausforderungen hinsichtlich eines nachhaltigen und kosteneffizienten Wachstums. Zentral ist dabei
auch die Verbesserung der Tiergesundheit als Voraussetzung für höhere Produktivität und Umweltverträglichkeit.
Mittels intelligenter Sensoren und vernetzter Systeme in der Landwirtschaft sind Bäuerinnen und Bauern stets
up to date“, so Köstinger abschließend.
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