LH Kaiser, LR Fellner und Bgm.in Mathiaschitz danken allen Übungsbeteiligten – Zeitungs-Notausgaben
als einzigartiges Übungs-Pilotprojekt mit Medien
Klagenfurt (lpd) - Unter dem Titel „Combined Success 2018“ haben gerade Behörden, Einsatzorganisationen,
Firmen, Einrichtungen und Institutionen gemeinsam in den Bezirken St. Veit, Wolfsberg, Klagenfurt Land und in der
Landeshauptstadt Klagenfurt geübt. Angenommenes Szenario war ein europaweiter, länger dauernder Stromausfall
– ein „Blackout“. Lob und Dank sprachen Landeshauptmann Peter Kaiser, Katastrophenschutzreferent Landesrat Daniel
Fellner und Klagenfurts Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz am 15. November allen Übungsbeteiligten
aus.
„Das Bedrohungsszenario eines länger dauernden flächendeckenden Stromausfalls ist längst nicht mehr
nur Inhalt von diversen Kino-Filmen, sondern durchaus real und wird von Katastrophenschützern weltweit sehr
ernst genommen. Deswegen ist es wichtig, dass jede und jeder Einzelne von uns und insbesondere die für die
öffentliche Sicherheit und Ordnung zuständigen Institutionen und Behörden für den Ernstfall
bestens aufeinander abgestimmt und vorbereitet sind. Es ist alles zu tun, um im Fall der Fälle die öffentliche
Ordnung zu erhalten und die Menschen in Kärnten vor Schaden zu bewahren“, betont Kaiser die Notwendigkeit,
derartige Pläne vorzubereiten.
„Man bedenke, dass bei längeren, flächendeckenden Stromausfällen nicht nur Kühlschrank, Herd
und Heizung in den Privathaushalten betroffen seien. Von der Beleuchtung im öffentlichen Raum, über Verkehrsanlagen,
den bargeldlosen Zahlungsverkehr, Sicherheitseinrichtungen bis hin natürlich zur Versorgung in Spitälern
und Pflegeeinrichtungen – die Auswirkungen hätten ohne entsprechende Vorbereitungs- und Schutzmaßnahmen
unmittelbare Auswirkungen auf jede und jeden Einzelnen. Daher seien Übungen wie die der letzten Tage besonders
wichtig. „Mein Dank gilt allen Beteiligten“, so Kaiser.
Der Landeshauptmann hebt auch den Landespressedienst und die beiden Kärntner Tageszeitungen, die Kleine Zeitung
und die Kronenzeitung, hervor, die gemeinsam in einem Pilotprojekt Notausgaben produziert haben. „Nur im Zusammenspiel
mit den Medien, kann im Ernstfall, die Bevölkerung bestmöglich informiert und geschützt werden“,
so Kaiser. Als Leiter des Landespressedienstes dankt Gerd Kurath auch den privatwirtschaftlich Medien für
die Zusammenarbeit im Sinne der Sicherheit. „Unser gemeinsames Projekt mit der Zeitungsnotausgabe ist in dieser
Form europaweit einzigartig“, so Kurath.
Katastrophenschutzreferent Fellner ist es wichtig, „dass wir auf jedes Szenario vorbereitet sind und die Kärntnerinnen
und Kärntner in jeder Situation bestmöglich schützen, informieren und unterstützen können“.
Die Combined Success Übung habe allen Beteiligten wieder wertvolle Erkenntnisse für den Ernstfall gebracht
und auch die Sensibilität in der Bevölkerung für dieses Thema erhöht. „Ich appelliere an dieser
Stelle noch einmal an alle Kärntnerinnen und Kärntner: Ein Notfallpaket mit batteriebetriebenem Radio,
Kerzen, Lebensmitteln, Wasser & Co. sollte es in jedem Haushalt auf Vorrat geben“, so Fellner.
Klagenfurts Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz: „Wir müssen im Ernstfall bestens gerüstet
sein. Gerade in der heutigen vernetzten Welt machen Katastrophen nicht vor Gemeindegrenzen halt, deshalb sind die
gemeinsamen, großen Krisenstabsübungen mit Stadt, Land, den Bezirkshauptmannschaften, Polizei, Feuerwehr,
Rotes Kreuz, Samariterbund, Bundesheer so wichtig. Ich danke allen Beteiligten, den Magistratsmitarbeitern mit
Einsatzleiter Wilfried Kammerer für das Engagement. Diese Trainings sind sehr bedeutend um bei Notfällen
bestens koordiniert zu arbeiten, die Belastungen für die Bevölkerung so gering als möglich zu halten
und so rasch als möglich in den Griff zu bekommen.“
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Fazit von Übungsleitung und Behördenleitungen: Wichtige Erkenntnisse gewonnen und Bewusstsein für
Thematik geschaffen
Nicht nur die Auswirkungen dieses sogenannten „Blackouts“, sondern auch Szenarien wie starke Schneefälle,
Brände oder Unfälle forderten die beübten Einsatzstäbe. Diese wurden von den Bezirken St. Veit,
Wolfsberg sowie vom Bezirk Klagenfurt-Land und der Landeshauptstadt Klagenfurt hochgefahren. Der Landeskrisenstab
– er fungierte gleichzeitig als Übungsleitung – wurde von mehreren Experten unterstützt. Gelaufen ist
die Übung unter dem Titel „Combined Success 2018“ und das Fazit lautet: Es wurden wichtige Erkenntnisse für
den nicht ausgeschlossenen Ernstfall gewonnen und vor allem auch breiteres Bewusstsein für das Thema „Blackout“
geschaffen.
Bundesheer-Oberst Erwin Hubmann bilanziert als Übungsleiter: „Mit den vielfältigen Themenbereichen und
Einlagen konnte bei den Übungsteilnehmenden und Behördenstäben eine ‚Profilschärfung‘ für
die Thematik eines Blackout erreicht werden. Besonders beeindruckend ist die sehr hohe Motivation der jeweiligen
Stäbe und verschiedenen Teilnehmenden zu bewerten.“
Für Markus Hudobnik als Katastrophenschutzbeauftragten des Landes hat die letzte Hochwasserkatastrophe gezeigt,
wie wichtig es sei, dass Großübungen wie Blackout mit mehreren Bezirken stattfinden. „Ebenso der persönliche
Kontakt mit den Einsatzorganisationen und den verschiedenen Fachbereichen wie Energiewirtschaft, ÖBB, Stadtwerke,
Apothekerkammer, KABEG, Lebensmittelhandel und allen Medienvertretern sind Grundlage für ein erfolgreiches
Zusammenarbeiten im Ernstfall. Erschwerend war bei dieser Übung die Aufgabenstellung: wie kann die Kommunikation
von der Bevölkerung bis hin zu den Behörden erfolgen. Dazu möchte ich mich bei allen Behörden
mit ihren Krisenstäben sowie den Fachgruppenvertretern herzlich bedanken“, so Hudobnik. Er dankt auch dem
politisch zuständigen Katastrophenschutzreferenten für das Vertrauen, so ein Thema wie Blackout beüben
zu dürfen sowie den Medienvertretern für die Berichterstattung und das Informieren der Bevölkerung.
Für St. Veits Bezirkshauptfrau Claudia Egger-Grillitsch ist die Übung selbst aufgrund eines gut aufeinander
abgestimmten Teams zwischen Behörde und Einsatzorganisation reibungslos verlaufen. „In der Abarbeitung von
kritischen Sachverhalten kamen jedoch viele Herausforderungen zu Tage (Versorgung, Medikamente, Nahrungsmittel,
Trinkwasser, Transporte, etc.), für die eine Lösung erst erarbeitet werden muss. Wichtig wird sein, das
Bewusstsein bei der Bevölkerung für einen Blackout zu schärfen und darauf hinzuweisen, dass in jedem
Haushalt entsprechende Vorbereitungen getroffen werden sollen“, so die Bezirkshauptfrau.
Der Bezirkshauptmann von Wolfsberg, Georg Fejan, betont, dass der Bezirk bei „Blackout-Szenarien“ auf sich gestellt
sei, den Großteil der Probleme müsse man vor Ort mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen lösen.
„Dass sich die handelnden Personen im Bezirkskrisenstab persönlich kennen, erleichtert das rasche und unkomplizierte
Arbeiten im Stab. In Wolfsberg hat sich die zusätzliche Einbindung von Bergrettung, Wasserrettung und Amateurfunk
sehr bewährt. Chaos und Tumult können bei einem Blackout am wirksamsten vermieden werden, wenn auch der
Zivilschutz, die Gemeinden und die Bevölkerung entsprechend vorgesorgt haben“, so Fejan.
„Die immer häufiger auftretenden Unwetter und ihre unübersehbaren Folgen haben uns in jüngster Zeit
gelehrt, wie wichtig eine funktionierende Kette der Sicherheit für den Schutz der Bevölkerung ist“, betont
Klaus Bidovec, stellvertretender Bezirkshauptmann von Klagenfurt-Land. „Im Ernstfall ist die reibungslose Zusammenarbeit
aller Behörden, Einsatzkräfte und Institutionen unerlässlich. Genau das wird bei den jährlich
stattfindenden Katastrophenschutzübungen der Combined Success optimal geprobt. Im Einsatz nach den beiden
jüngsten Sturmereignisse haben sich bereits erste Erfolge dieser Übungen gezeigt“, so Bidovec und er
sagt: „Ich danke allen Beteiligten. Nicht nur wir als Behörde, sondern vor allem die Kärntner Bevölkerung
profitiert letztlich von den Erfahrungen, die wir hier sammeln.“
Wilfried Kammerer von der Klagenfurter Magistratsdirektion sagt, dass nun alle Erkenntnisse aus der Übung
sorgfältig analysiert werden, um zukünftig für Großschadensereignisse bestens gerüstet
zu sein. „Denn Katastrophen kündigen sich nicht an, sondern passieren. Die Mitarbeiter der Stadt haben voll
motiviert an der Übung teilgenommen“, so Kammerer.
„Combined Success“ wurde 2009 als Serie von Katastrophenschutzübungen gestartet und mittlerweile in allen
Bezirken Kärntens durchgeführt. „Combined Success 2018“ lief nun erstmals in drei Bezirken und einem
Magistrat gleichzeitig. Absolviert wurde die Übung von den behördlichen Stäben als Planspiel quasi
auf dem Reißbrett, Einsatzkräfte zum Beispiel werden also nicht real, sondern nur annahmeweise ausgeschickt.
Für die Bevölkerung gab es durch die Übung selbstverständlich keine Einschränkungen. Neben
den Bediensteten aus dem Amt der Kärntner Landesregierung, der Bezirkshauptmannschaften und des Magistrates
Klagenfurt waren Experten von Kelag/Kärnten Netz GmbH, Stadtwerke Klagenfurt, Energielenkungsbeirat, Kabeg,
ÖBB Infrastruktur AG, Sozialhilfeverband Klagenfurt-Land, Apothekerkammer Kärnten, Zivilschutzverband
Kärnten, Bundesheer, Polizei, Rotem Kreuz, Feuerwehr, Wasserrettung, Bergrettung und aus dem Lebensmittelhandel
beteiligt. Im Bezirk Wolfsberg wurden auch die Amateurfunker vom Österreichischen Versuchssenderverband (ÖVSV)
eingebunden.
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