LH Kaiser: „Erstmals keine Kürzungen im Kulturbudget“ – Kulturpreisverleihung am 10. Dezember
2018 – Schwerpunkte 2019: Kinder- und Jugendtheater sowie grenzüberschreitende Zusammenarbeit
Klagenfurt (lpd) - Seit seiner Konstituierung vor rund einem Monat arbeitete das Kärntner Kulturgremium an
seinen kulturellen Zukunftsplänen für Kärnten. Diese von den acht Fachbeiräten des Gremiums
(Baukultur, Bildende Kunst, Darstellende Kunst, Elektronische Medien – Fotografie und Film, Literatur, Musik, Volkskultur,
Wissenschaft) ausgearbeiteten Anliegen wurden am 13. November von Landeshauptmann und Kulturreferent Peter Kaiser
sowie dem Vorsitzenden des Kulturgremiums, Universitätsdekan Erich Schwarz, und dem Leiter der neu geschaffenen
Kulturabteilung, Igor Pucker, der Öffentlichkeit präsentiert.
Kaiser dankte Schwarz für die Übernahme des Gremiumsvorsitzes und betonte die wichtige Arbeit der in
den Fachbeiräten tätigen Expertinnen und Experten. „32 Mitglieder und 32 Ersatzmitglieder – also 64 Menschen
– stellen ihr kulturelles Spezialwissen der Kärntner Bevölkerung zur Verfügung.“ Kaiser betonte,
man spiegle mit der Einrichtung einer eigenen Kunst- und Kulturabteilung des Landes den Stellenwert der Kunst und
Kultur in der Kärntner Gesellschaft wider. Das Kulturgremium solle als kritisches Reflexionszentrum gesehen
werden, so der Landeshauptmann. „Ich stelle mich gerne den Empfehlungen des Gremiums und wenn diese machbar sind,
werden wir versuchen, diese aufzugreifen. Ich sage aber auch ganz offen, dass wir nicht in der Lage sein werden
alle finanziellen Forderungen im ersten Anlauf zu bewältigen“, so Kaiser, er strich aber eines heraus: „Es
ist gelungen, im kommenden Budget erstmals keine Kürzungen des Kunst- und Kulturbudgets durchführen zu
müssen.“ Zudem sollte es laut Kaiser vermehrt zu Kooperationen zwischen den Kultur-Institutionen kommen, könnten
z.B. Örtlichkeiten von mehreren Kulturschaffenden gemeinsam genutzt werden, Sach- und Logistikleistungen effizienter
gestaltet werden, um die Arbeit zu erleichtern. „Auch die mehrjährigen Förderverträge, deren Ausarbeitung
finalisiert wird, sobald das Budget 2019 vom Kärntner Landtag beschlossen wird, sollten zu einer verbesserten
Planbarkeit und Sicherheit der Kunst- und Kulturschaffenden beitragen“, so Kaiser weiter.
Der Kulturreferent gab zudem bekannt, dass die Kulturpreisverleihung am 10. Dezember 2018 im Klagenfurter Konzerthaus
stattfinden werde. Es handle sich dabei um den Tag der Menschenrechte. „Es ist einer jener Tage, an dem ich mich
als Kulturreferent einmal mehr uneingeschränkt zur Freiheit der Kunst bekenne. Ich plädiere für
die Freiheit der Kunst in jeder Hinsicht, plädiere aber auch dafür, dass es die Freiheit der Betrachter
gibt“, so Kaiser. Das Kulturjahr 2019 werde zudem unter den Schwerpunkt „Kinder- und Jugendtheater“ gestellt. „Es
ist uns gelungen, für 2019 erstmals den ‚STELLA-Darstellender.Kunst.Preis für junges Publikum‘ nach Kärnten
zu bringen. Diese Preisverleihung werden wir im Oktober 2019 in Kärnten präsentieren können“, so
Kaiser. Das Jahr 2020 solle, als mehrfaches Gedenkjahr, in der Kunst und Kultur unter das Motto „Rolle der Kultur
in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit“ gestellt werden.
Kulturgremiumsvorsitzender Erich Schwarz stellte die Ziele der einzelnen Fachbeiräte vor. „Das Kärntner
Kulturgremium ist zur Beratung in grundsätzlichen und bedeutsamen Fragen der Kulturpolitik verantwortlich.
Es ist ein unabhängiger Beirat, viele Empfehlungen und Anregungen, die in den Gremien erarbeitet werden, werden
unmittelbar dem Kulturreferenten mitgeteilt“, informierte Schwarz. So werde im Bereich der Baukultur die Implementierung
und Finanzierung eines Beirats externer Berater gefordert, um einen kritischen Umgang mit den Ressourcen Landschaft
und wertvoller Baustruktur sicherzustellen. Dies sei in Tirol bzw. Südtirol bereits gelebte Praxis. In der
Bildenden Kunst sei die Schaffung einer personellen Zuständigkeit innerhalb der Kulturabteilung für die
Umsetzung permanenter bzw. temporärer künstlerischer Projekte im öffentlichen Raum das Ziel. Subventionserhöhungen
für den Großteil der freien Theater- und Tanzschaffenden und die Bereitstellung von mindestens drei
Probenräumen in Kärnten sehen die Pläne des Fachbeirats für Darstellende Kunst vor. Im Bereich
der Elektronischen Medien, der Fotografie und des Films werde es seitens des Fachbeirats begrüßt, dass
es gelungen sei in Kärnten eine institutionalisierte Filmförderung zu installieren, diese solle budgetär
deutlich erhöht werden. Eine dauerhafte Etablierung eines Förderstipendiums im Bereich Lyrik beansprucht
der Fachbeirat für Literatur. Der Fachbeirat für Musik strebt eine deutliche Aufstockung des Budgets
für die freie Szene an. Der Fachbeirat für Volkskultur empfiehlt der Kulturpolitik eine intensivere Vernetzung
der unterschiedlichen Kultursparten und eine Forcierung interdisziplinärer Projekte. Ziel des Fachbeirats
für Wissenschaft wiederum ist die dauerhafte Etablierung eines Förderstipendiums für Wissenschaftlerinnen
und Wissenschaftler, deren Forschungsprojekt sich dem Alpen-Adria-Raum widmet.
Igor Pucker, provisorischer Leiter der Kulturabteilung, betonte die wichtige Expertise der 64 Personen im Kärntner
Kulturgremium. „Wir befinden uns in ständiger Kommunikation mit diesem Gremium“, so Pucker. Das Zusammenwirken
des Kulturgremiums mit der Kulturabteilung sei etwa bei der Entwicklung des Projekts rund um das neue Haupthaus
des Rudolfinums spürbar gewesen, so Pucker.
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