Schwaiger: Katastrophenfonds hilft nur zwei Wochen nach den Unwettern im Lungau
Salzburg (lk) - 288 Fälle aus allen Bezirken lagen am 14. November auf dem Tisch, als einander
Landesrat Josef Schwaiger, Experten und Bürgermeister bei der Sitzung des Katastrophenfonds trafen. Leidtragende
waren in diesem Unwetter-Sommer die südlichen Bezirke, vor allem die Bilder aus Muhr und Saalbach-Hinterglemm
haben sich eingeprägt.
Der Katastrophenfonds des Landes wird auch den Lungauern nach dem Hochwasser in Muhr helfen. „Und das sehr schnell,
denn ich wollte nicht bis zur nächsten Sitzung im Juni warten. So konnten wir nach dem Unwetter im Oktober
schon heute in der Kommission 70.000 an schneller Hilfe beschließen“, betont Landesrat Josef Schwaiger.
Eine Million Euro Gesamtschaden in Muhr
Landesrat Josef Schwaiger, der sich mit Experten und den Bürgermeistern traf, fasst zusammen: „In der Gemeinde
Muhr wurden nach den intensiven Regenfällen, Überschwemmungen und Muren im Oktober voraussichtlich 150.000
Euro für Soforthilfeeinsätze aufgewendet. 416.000 Euro an Schäden vom Oktober, die den Katastrophenfonds
des Landes betreffen, wurden bisher gemeldet. Zwölf Gebäude sind betroffen, elf landwirtschaftliche Flächen,
Waldstücke sowie Infrastruktur wie Wege und Wasserleitungen. 70.000 Euro stellen wir aus dem Fonds schnell
und unbürokratisch für die Lungauer zur Verfügung, deren Wohnhäuser beschädigt wurden,
das steht bereits jetzt fest.“ Und Schwaiger fügt hinzu: „Insgesamt sprechen wir in Muhr von einer Gesamtschadenssumme
von mindestens einer Million Euro.“
288 Fälle aus allen Bezirken
Neben Muhr waren am Mittwoch auch alle anderen Bezirke, in denen der Unwetter-Sommer Spuren hinterlassen hat, Thema.
Weiterer Hotspot ist natürlich Saalbach-Hinterglemm, wo es im August nach intensiven Regenfällen zu Überschwemmungen
und Murenabgängen gekommen ist, auch hier hilft der Katastrophenfonds. „Extreme Wetterlagen nehmen vor allem
im Alpenraum zu, das hat uns dieser Sommer wieder gezeigt. Sowohl im Glemmtal als auch in Muhr wurden durch die
Schutzbauten der Wildbachverbauung jedoch noch weitere, weitaus größere Schäden verhindert. Riesige
Mengen an Geröll und Holz wurden durch sie zurückgehalten“, unterstreicht Landesrat Josef Schwaiger.
Muhr: „Jeden Tag entdecken wir neue Schäden“
Die starken Regenfälle in Muhr haben nicht nur im Ortszentrum, sondern auch die Umgebung zu großen Schäden
geführt. Bürgermeister Sepp Kandler betonte am Mittwoch: „Ich bin seither praktisch täglich unterwegs,
jeden Tag entdecken wir neue Fälle.“ Auch Egon Leitner, Koordinator des Katastrophenfonds, hat heuer viel
Zeit hauptsächlich im Glemmtal und Muhr verbracht. „Unsere Aufgabe ist nicht nur, den Umfang der Schäden
zu erfassen und zu dokumentieren, wir beraten auch. Das gibt den Betroffenen in ihrer Situation oft Zuversicht“,
so Leitner.
Katastrophenfonds hilft in 330 Fällen
Die Sitzung des Katastrophenfonds brachte am Mittwoch folgende konkrete Ergebnisse: 330 Fälle aus allen Bezirken
– jene aus Muhr kamen noch dazu - lagen am Tisch, die Schadenssumme dieser beträgt 3,4 Millionen Euro, 1,7
Millionen Euro an Beihilfe wurden beschlossen. Die Fälle stammen vor allem aus den Jahren 2018 und 2017, gehen
aber bis ins Jahr 2015 zurück.
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