BMVIT, KFV und ETSC luden im Rahmen der österreichischen EU-Ratspräsidentschaft zur
Verkehrssicherheitskonferenz
Brüssel/Wien (bmvit) - Die Verkehrssicherheit in Europa hat sich in den letzten Jahren nicht so entwickelt
wie erhofft. Österreich möchte deshalb einen Meilenstein für die nächste Dekade in der Verkehrssicherheitsarbeit
setzen und wesentliche Fortschritte durch ein Expertentreffen zum Thema Verkehrssicherheit 2021-2030 in Gang bringen.
Die österreichische EU-Ratspräsidentschaft, das österreichische Bundesministerium für Verkehr,
Innovation und Technologie, das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) und der Europäische Verkehrssicherheitsrat
(ETSC) haben aus diesem Grund am 13. November zu einer hochrangigen Verkehrssicherheitskonferenz nach Wien in
den Festsaal des BMVIT eingeladen. „Wir alle stehen vor einem neuen Jahrzehnt, in dem wir abermals versuchen werden,
ambitionierte Verkehrssicherheitsziele zu erreichen“, so Verkehrsminister Norbert Hofer.
Das aktuelle österreichische Verkehrssicherheitsprogramm sieht innerhalb von 17 Handlungsfeldern mehr als
250 sorgsam gewählte Maßnahmen vor, mit denen gezielt und umfassend die sicherheitsgefährdenden
Faktoren im Straßenverkehr adressiert werden sollen.
Aber nicht nur Österreich, auch in mehr als der Hälfte der EU-Mitgliedsstaaten haben bereits die Arbeiten
am nationalen Verkehrssicherheitsprogramm 2020+ begonnen. Der geplante Zeitrahmen in mehr als 70 Prozent der EU-Länder
liegt bei 10 Jahren.
Die drei Haupt-Verkehrssicherheitsprobleme, die EU-weit genannt werden sind: unangepasste Geschwindigkeit, Ablenkung
und Alkohol bzw. Drogen. Als die erfolgreichsten Maßnahmen in den letzten Jahren wurden Geschwindigkeitsüberwachung,
Bewusstseinsbildung durch Kampagnen, sowie Maßnahmen in den Bereichen Infrastruktur und Ausbildung genannt.
In Zukunft wird der Fokus auch besonders auf die ungeschützten und jungen Verkehrsteilnehmer gerichtet sein.
Weiterer Schwerpunkt ist der Safe System Approach – das bedeutet, gemeinsam ein sicheres System für alle Verkehrsteilnehmer
zu gestalten. Der Safe System Approach ist bereits im Großteil der aktuellen Verkehrssicherheitsprogramme
berücksichtigt worden und wird auch bei der Planung kommender Verkehrssicherheitsprogramme eine entscheidende
Rolle spielen.
Neue Formen der Mobilität für mehr Verkehrssicherheit
In mehr als 60% der Länder bestehen Richtlinien zum automatisierten Fahren. Diese neuen Formen der Mobilität
haben Einfluss auf die Verkehrssicherheit, auf Car-Sharing Systeme, auf die Wirtschaft oder auch auf die Reduktion
der Kraftfahrzeuge. Die Auswirkungen können aber vielfach noch nicht im Detail abgeschätzt werden.
Konsens herrschte jedenfalls darüber, dass die sich durch automatisiertes Fahren ergebenden Chancen für
die Verkehrssicherheit unbedingt genutzt werden sollten. Denn derzeit sind mehr als 90% der Unfälle auf menschliches
Versagen zurückzuführen. Zudem ist Ablenkung am Steuer ein immer größeres Verkehrssicherheitsproblem
in ganz Europa.
„Die heutige Veranstaltung soll uns dabei unterstützen, für die Verkehrssicherheitsarbeit besonders erfolgsversprechende
best-practice Ansätze miteinander zu teilen. Aus diesem Grund haben wir Expertinnen und Experten dazu eingeladen,
uns mithilfe ihrer Vorträge und Präsentationen wertvolle Werkzeuge der Verkehrssicherheitsarbeit zu vermitteln,
die uns wiederum dabei helfen können, die nächsten Verkehrssicherheitsprogramme effektiv und erfolgsversprechend
zu planen und in weiterer Folge umsetzen zu können“, sagt Hofer abschließend.
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