Klares Bekenntnis zum Erhalt des Welterbestatus und des historischen Erbes der Stadt
New York/Wien (rk) - Vom 11. bis 14. November 2018 besucht auf Einladung des Bundeskanzleramts und in enger
Zusammenarbeit mit der Stadt Wien und dem Bundesministerium für Europa, Äußeres und Integration
eine hochrangige Delegation der UNESCO und von ICOMOS (Internationaler Rat für Denkmalpflege) Wien. Im Fokus
dieses ExpertInnenbesuchs (Advisory Mission) steht das UNESCO Weltkulturerbe „Historisches Zentrum von Wien“.
Ziel des Besuchs ist es, den ExpertInnen der UNESCO die Möglichkeit zu geben, sich vor Ort über die geplanten
Projekte Eislaufverein-Heumarkt, Umbauten Wien Museum Neu und Winterthurgebäude am Karlsplatz sowie Belvederestöckl
zu informieren. Des Weiteren wird über die Strategien und Instrumente zum Schutz des Welterbes beraten. Bekanntlich
wurde in der Sitzung des Welterbekomitees im Juni 2017 in Krakau das historische Zentrum von Wien auf die Liste
der gefährdeten Welterbestätten („Rote Liste“) gesetzt, da aus Sicht des Welterbekomitees mit der Realisierung
des geplante Hochhausturms mit rund 66 Metern am Areal des Heumarkts der sogenannte Außergewöhnliche
Wert der Wiener Innenstadt als Weltkulturerbestätte verloren gehen würde. Zielsetzung der Fachgespräche
ist es, von Seiten der Stadt Wien umfassend über die kritisierten Projekte zu informieren. Darüber hinaus
wird die Stadt die zum Schutz der historischen Wiener Innenstadt ergriffenen Maßnahmen präsentieren
und zur Diskussion stellen.
Ernst Woller, 1. Landtagspräsident: „Durch die enge Zusammenarbeit des Bundeskanzleramtes, des Außenministeriums
und der Stadt Wien in den vergangenen sechs Monaten konnte der Dialog mit der UNESCO und ICOMOS in Paris deutlich
verbessert werden. Alle Beteiligten lassen den unbedingten Willen erkennen, den Weltkulturerbe-Status des Historischen
Zentrums von Wien, aber auch Wien als Weltkulturerbe-Stätte für die UNESCO zu erhalten. Dieser Wille
wird auch durch die Tatsache unterstrichen, dass mit Ernesto Ottone, dem stellvertretenden Generaldirektor für
Kultur der UNESCO, und Toshiyuki Kono, dem Präsidenten von ICOMOS International, die höchstrangigen Vertreter
zur Advisory Mission nach Wien gekommen sind.“
Michael Ludwig, Wiener Bürgermeister: „Wien ist eine der anerkanntesten Kulturstädte der Welt und als
Sitz der UNO und vieler internationaler Organisationen eine bedeutende Kongressmetropole und eine Stadt des internationalen
Dialogs. Seit vielen Jahren gilt Wien als Stadt mit der höchsten Lebensqualität weltweit. Als Smart City
sind wir höchst erfolgreich. Wien hat zudem einen effektiven Altstadterhaltungsfonds und vielfältigste
Planungsinstrumente, mit denen das historische Zentrum Wiens bestmöglich abgesichert und erhalten wird. Wien
will daher nicht nur den Status als UNESCO-Kulturerbe behalten, sondern als eine der anerkanntesten Kulturstädte
eine höchst aktive Rolle der Weltkulturerbe-Städte übernehmen.“
Maria Vassilakou, Wiener Vizebürgermeisterin: „Wir stellen den Schutz des historischen Wiens auf vielen Ebenen
sicher und haben rechtliche Grundlagen dafür geschaffen. Zum Beispiel können mit der Novelle der Bauordnung
jetzt auch einzelne, historisch wertvolle Gebäude vor Spekulation und Abriss geschützt werden. Mit dem
Beschluss des Wiener Gemeinderats 2017 wurde zusätzlich der Bau neuer Hochhäuser in der Wiener Innenstadt
ausgeschlossen. Unser Ziel ist es jetzt, diese Schutzinstrumente der UNESCO vorzustellen und zu beraten, wie diese
weiterentwickelt werden können.“
Bekanntlich wurden neben der Projektüberarbeitung am Heumarkt selbst weitere strengere Regeln im Sinne des
Schutzes des Welterbes ergriffen. Beispielweise wurde vom Wiener Gemeinderat im Jahr 2017 ein Resolutionsantrag
beschlossen, mit dem neue Hochhäuser in der Innenstadt ausgeschlossen werden. Aktuell wurde im Juni 2018 die
Wiener Bauordnung dahingehend novelliert, dass die historische Bausubstanz Wiens noch effizienter geschützt
wird. Konkret wurden die Bestimmungen für den Abriss von Gebäuden aus der Zeit vor 1945 verschärft.
Der Stadt Wien ist es wichtig, auf einer inhaltlich-fachlichen Ebene darüber zu diskutieren, wie die Entwicklung
Wiens und der Schutz des Welterbes in Einklang gebracht werden können. Mit dieser Einladung an internationale
Expertinnen und Experten soll gezeigt werden, wie wichtig der Stadt Wien der internationaler Erfahrungsaustausch
und die Transparenz in Fragen des Welterbes ist.
In diesem Sinne wird auch die nächste Konferenz der OWHC, der Organisation der Welterbestädte, im Februar
in Wien stattfinden.
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