LH Kaiser und LR Schaar bei Premiere: Frauenrechte stärken heißt die Demokratie
stärken - Projekt, inszeniert vom Theater Wolkenflug, behandelt 100 Jahre Frauenwahlrecht
Klagenfurt (lpd) - In Kooperation mit dem Referat für Frauen und Gleichbehandlung inszenierte das Theater
Wolkenflug „Damenwahl“, ein Theaterprojekt zum Thema „100 Jahre Frauenwahlrecht“. Die Bühne für die Premiere
am 12. November war außergewöhnlich: Gespielt wurde im Sitzungssaal des Kärntner Landtags.
Grußworte sprachen Kulturreferent Landeshauptmann Peter Kaiser und Frauenreferentin Landesrätin Sara
Schaar sowie Landtagspräsident Reinhart Rohr.
Etwas, was sonst in Vergessenheit geraten würde, werde heute im Kärntner Landtag in den Mittelpunkt gestellt,
sagte der Landeshauptmann. „Theater ist der Spiegel der Weltentwicklung und diese Uraufführung setzt dieses
so wichtige und wertvolle Datum ins richtige Licht“, so Kaiser. Das Theater Wolkenflug mit seinen glänzenden
Schauspierinnen und Schauspielern involviert mit seinen Stücken auch historische Stätten wie heute den
Kärntner Landtag oder auch schon den Wappensaal oder Magdalensberg. „Demokratie ist das höchste Gut und
nichts Gesichertes. Wir müssen Demokratie stärken, sie muss täglich neu erkämpft werden“, betonte
der Landeshauptmann.
„Frauen, Ihr müsst selbstbestimmt werden“, zitierte LR Schaar die Kärntner Politikerin Karin Achatz und
verwies auf viele Bereiche, wo sich die Situation der Frauen zwar schon verbessert habe, aber es immer noch Nachholbedarf
gebe. So beispielsweise in der Politik, in Berufspositionen oder auch in der Arbeitswelt. „Es gibt noch große
Einkommens- und Pensionsunterschiede“, sagte Schaar in Bezug auf den „Equal Pay Day“ am 21. Oktober oder den „Equal
Pension Day“ am 3. August. „Gleicher Lohn für gleiche Leistung“, forderte die Frauenreferentin. Mit dem Zitat
„Frauen, Ihr müsst selbstbestimmt werden“ richtete Schaar auch eine Botschaft an alle Kärntner Mädchen,
da nach wie vor zwei Drittel aller Mädchen traditionelle Frauenberufe ergreifen wollen.
Rohr verwies in seiner Rede auf den ganz besonderen Bezug des Stücks: „Am 12. November 1918, dem Tag der Republikausrufung,
wurde auch das allgemeine gleiche Stimmrecht aller Staatsbürger ohne geschlechtliche Unterschiede festgelegt.“
In dem Stück „Damenwahl“ werden historisches und regionales Quellenmaterial zum Frauenwahlrecht mit den Mitteln
der Collage und Überschreibung zu einem Theatertext verarbeitet. Es beginnt mit einem Auszug aus der antiken
Komödie „Frauen in der Volksversammlung“ von Aristophanes und reicht bis in Kärntner Gegenwart zur Frage
von Frauen in der Politik. Eine wichtige Rolle spielen Fragen zur Aktualität und Relevanz von Frauenbewegung
und Feminismus heute. In der Inszenierung von Ute Liepold spielt ein Frauen-Trio u.a. Suffragetten und Business-Women,
antike „Emanzen“ und Familienpolitikerinnen, Burschenschafter und Kämpferinnen für Gleichberechtigung.
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