„Damenwahl“ im Kärntner Landtag

 

erstellt am
13. 11. 18
13:00 MEZ

LH Kaiser und LR Schaar bei Premiere: Frauenrechte stärken heißt die Demokratie stärken - Projekt, inszeniert vom Theater Wolkenflug, behandelt 100 Jahre Frauenwahlrecht
Klagenfurt (lpd) - In Kooperation mit dem Referat für Frauen und Gleichbehandlung inszenierte das Theater Wolkenflug „Damenwahl“, ein Theaterprojekt zum Thema „100 Jahre Frauenwahlrecht“. Die Bühne für die Premiere am 12. November war außergewöhnlich: Gespielt wurde im Sitzungssaal des Kärntner Landtags. Grußworte sprachen Kulturreferent Landeshauptmann Peter Kaiser und Frauenreferentin Landesrätin Sara Schaar sowie Landtagspräsident Reinhart Rohr.

Etwas, was sonst in Vergessenheit geraten würde, werde heute im Kärntner Landtag in den Mittelpunkt gestellt, sagte der Landeshauptmann. „Theater ist der Spiegel der Weltentwicklung und diese Uraufführung setzt dieses so wichtige und wertvolle Datum ins richtige Licht“, so Kaiser. Das Theater Wolkenflug mit seinen glänzenden Schauspierinnen und Schauspielern involviert mit seinen Stücken auch historische Stätten wie heute den Kärntner Landtag oder auch schon den Wappensaal oder Magdalensberg. „Demokratie ist das höchste Gut und nichts Gesichertes. Wir müssen Demokratie stärken, sie muss täglich neu erkämpft werden“, betonte der Landeshauptmann.

„Frauen, Ihr müsst selbstbestimmt werden“, zitierte LR Schaar die Kärntner Politikerin Karin Achatz und verwies auf viele Bereiche, wo sich die Situation der Frauen zwar schon verbessert habe, aber es immer noch Nachholbedarf gebe. So beispielsweise in der Politik, in Berufspositionen oder auch in der Arbeitswelt. „Es gibt noch große Einkommens- und Pensionsunterschiede“, sagte Schaar in Bezug auf den „Equal Pay Day“ am 21. Oktober oder den „Equal Pension Day“ am 3. August. „Gleicher Lohn für gleiche Leistung“, forderte die Frauenreferentin. Mit dem Zitat „Frauen, Ihr müsst selbstbestimmt werden“ richtete Schaar auch eine Botschaft an alle Kärntner Mädchen, da nach wie vor zwei Drittel aller Mädchen traditionelle Frauenberufe ergreifen wollen.

Rohr verwies in seiner Rede auf den ganz besonderen Bezug des Stücks: „Am 12. November 1918, dem Tag der Republikausrufung, wurde auch das allgemeine gleiche Stimmrecht aller Staatsbürger ohne geschlechtliche Unterschiede festgelegt.“

In dem Stück „Damenwahl“ werden historisches und regionales Quellenmaterial zum Frauenwahlrecht mit den Mitteln der Collage und Überschreibung zu einem Theatertext verarbeitet. Es beginnt mit einem Auszug aus der antiken Komödie „Frauen in der Volksversammlung“ von Aristophanes und reicht bis in Kärntner Gegenwart zur Frage von Frauen in der Politik. Eine wichtige Rolle spielen Fragen zur Aktualität und Relevanz von Frauenbewegung und Feminismus heute. In der Inszenierung von Ute Liepold spielt ein Frauen-Trio u.a. Suffragetten und Business-Women, antike „Emanzen“ und Familienpolitikerinnen, Burschenschafter und Kämpferinnen für Gleichberechtigung.

 

 

 

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