ÖAW vergibt 12 Preise an
 wissenschaftlichen Nachwuchs

 

erstellt am
13. 11. 18
13:00 MEZ

Wien (öaw) - Herausragende Forscher/innen am Anfang ihrer Karriere werden am 15. November von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften ausgezeichnet. Der höchstdotierte Otto Vogl-Preis geht an Beate Steller von der TU Graz für ihre Chemie-Masterarbeit zum Thema Zinnhybridverbindungen.

Einmal im Jahr verleiht die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) Auszeichnungen an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die am Anfang ihrer Karriere stehen und mit ersten, herausragenden Forschungsarbeiten auf sich aufmerksam machen konnten. Heuer werden an 16 Forscher/innen aus den verschiedensten Disziplinen insgesamt 12 Preise verliehen, die am 15. November bei einem Festakt an der ÖAW in Wien an die Preisträger/innen überreicht werden.

Der mit 5.000 Euro am höchsten dotierte Otto Vogl-Preis geht an die Chemikerin Beate Steller, die molekulare Modelle zum besseren Verständnis von Oberflächenprozessen – ausgehend von einfach zugänglichen Zinnhybridverbindungen – erforscht. Mit solchen Modellen können Käfigstrukturen verschiedener Legierungen und Verbindungen, wie sie etwa bei heterogenen Mischkatalysatoren oder Supraleitern zur Anwendung kommen, auf ihr Reaktionsverhalten untersucht werden. Steller, mit 26 Jahren auch die jüngste Preisträgerin, wird für ihre Masterarbeit an der TU Graz mit dem Otto-Vogl-Preis, benannt nach dem in Traiskirchen geborenen US-Chemiker (1927–2013), ausgezeichnet.

Preisträgerin des mit 4.000 Euro dotierten Richard G. Plaschka-Preises ist die Junghistorikerin Eva Reder, die zu Pogromen gegen die jüdische Bevölkerung in Polen forscht. Im Zentrum ihrer Arbeit stehen die Jahre 1918 bis 1920 sowie 1945/1946 in der jungen bzw. wiederhergestellten Demokratie, in denen es gehäuft zu antisemitisch motivierter Gewalt durch die Mehrheitsbevölkerung gekommen ist. Reder, die an der Universität Wien promovierte, untersucht mehrere Pogrome anhand von Militär- und Gerichtsakten sowie Zeugenaussagen. Ihre Dissertation wird 2019 im Verlag des Herder-Instituts erscheinen.

Der angehende Politikwissenschaftler Christoph Novak wird für seine Forschungsarbeit über die soziale Akzeptanz von Muslimen in Zürich und Wien mit dem Dissertationspreis für Migrationsforschung – ebenfalls mit 4.000 Euro dotiert – ausgezeichnet. Der Doktorand an den Universitäten Genf und Wien forscht zur sprachlichen Konstruktion von Zugehörigkeit, insbesondere im Spannungsfeld von Großstädten, wo sich gleichzeitig ein vielfältiges und friedliches Zusammenleben auf engem Raum, aber auch anti-muslimische, rassistische Diskurse finden lassen. Mittels narrativen Interviews sowie Foto-Interviews erforscht Novak, wie sich junge muslimische Erwachsene in ihrem sozialen Umfeld sprachlich darstellen und sich selbst darin verorten.

Die feierliche Preisübergabe an die drei genannten und 13 weitere Preisträger/innen findet am 15. November 2018 um 19 Uhr im Theatersaal der ÖAW statt.

 

 

 

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