Pernkopf/Schellhorn: Ausbau der Erneuerbaren Energie als Antwort gegen Atomkraft und Klimawandel
Salzburg/St. Pölten (nlk) - Zu einem Arbeitsgespräch trafen sich LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf
und Heinrich Schellhorn, der ebenfalls LH-Stellvertreter in Salzburg ist, um über die gemeinsame Anti-Atompolitik
und den Ausbau der Erneuerbaren Energie zu sprechen. Passend zum Thema trafen sich die beiden LH-Stellvertreter
beim Atomkraftwerk Zwentendorf. Dieses ging dank der Volksabstimmung vor 40 Jahren nie in Betrieb, am Gelände
wird heute sauberer Sonnenstrom produziert.
„Ich bin sehr stolz auf die Besonderheit, dass das sicherste Kernkraftwerk der Welt in Zwentendorf steht! Der Komplettausstieg
aus der Atomkraft ist der einzige Weg, daran sollten sich auch unsere europäischen Nachbarn ein Beispiel nehmen.
Wir sind weiterhin eine starke Stimme gegen die Atomkraft. Allein in Niederösterreich haben wir über
110.000 Unterschriften gegen den Ausbau des AKW Dukovany und gegen die Errichtung eines Atommüllendlagers
an der NÖ-tschechischen Grenze gesammelt“, bestärkt LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf.
Auch Salzburgs LH-Stellvertreter Heinrich Schellhorn betont: „Der Widerstand gegen das seinerzeit fertig gebaute
Atomkraftwerk war unglaublich wichtig und richtig. Tschernobyl und Fukushima haben uns die lebensbedrohlichen Risiken
der Atomenergie dramatisch vor Augen geführt.“
„In Niederösterreich sind wir sehr stolz darauf, dass wir unseren Strombedarf zu 100 Prozent aus erneuerbarer
Energie decken. Damit sind wir Klima-Vorbild in Europa und der Welt. Die Energiewende ist nicht vom Himmel gefallen,
wir arbeiten ausdauernd und zielstrebig daran, dass unser Niederösterreich weiter so lebenswert bleibt. Gerne
geben wir unser Wissen und unsere Erfahrungen weiter“, verweist Pernkopf auf seine „Klimadiplomatie“: In den letzten
Jahren wurden Partnerschaften mit Kalifornien, Baden-Württemberg und der schwedischen Provinz Västernorrlands
geschlossen, wo ein Weinviertler Unternehmen sogar rund 60 Windräder aufstellt. Arnold Schwarzenegger wurde
zum NÖ Energiebotschafter ausgezeichnet, genauso wie vor kurzem erst der Tübinger Oberbürgermeister
Boris Palmer.
Große Bedeutung für die Energiewende misst Pernkopf der Windkraft bei: „Mit der jährlichen Stromproduktion
aller niederösterreichischen Windräder könnten wir über 900.000 Haushalte mit Strom versorgen.
Das machen wir um unser Klima zu schützen und die Wertschöpfung im Land zu halten.“
„Die Windkraft ist in Salzburg bisher ein ungenutztes Potenzial. Das Potenzial für die Erzeugung von Windenergie
ist in Salzburg sicher kleiner, aber es ist vorhanden. Niederösterreich ist hier sicherlich ein Vorbild, wie
mit konsequenter Informationspolitik ein ausgeglichener Mix der Erneuerbaren Energieformen geschaffen und das Land
unabhängig von Stromimporten werden kann. Der Austausch ist für mich hier sehr wertvoll“, nimmt sich
Salzburgs LH-Stellvertreter Heinrich Schellhorn ein Beispiel an der niederösterreichischen Energiepolitik.
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