Netzwerktreffen mit Unternehmen – Austausch über Chancen und Herausforderungen der betrieblichen
Kinderbetreuung
Wien (bka) - "Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist nicht nur ein gesellschaftspolitisches, sondern
auch ein wirtschaftspolitisches Ziel. 86 Prozent der österreichischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wünschen
sich eine noch bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf", sagte Juliane Bogner-Strauß, Bundesministerin
für Frauen, Familien und Jugend am 21. November im Rahmen eines Vernetzungstreffens der Familie und Beruf
Management GmbH zum Thema "Betriebliche Kinderbetreuung" im Erste Bank Campus in Wien.
Gemeinsam mit dem Vorstandsvorsitzenden der Erste Group, Stefan Dörfler, Vertretern von Unternehmen, die am
Audit "berufundfamilie" teilgenommen haben und/oder Partner im Netzwerk "Unternehmen für Familien"
sind sowie Trägern und Institutionen aus dem Bereich der Kinderbetreuung tauschte sich die Familienministerin
über die Chancen und Herausforderungen der betrieblichen Kinderbetreuung aus.
Familienfreundlichkeit zahlt sich für Unternehmen aus
Damit Unternehmen im immer härter werdenden internationalen Wettbewerb reüssieren können, sei
es wichtig für sie, Anreize zu schaffen, um die besten Köpfe für sich zu gewinnen. "Familienfreundlichkeit
ist längst nicht mehr nur eine Frage des sozialen Engagements, sondern von elementarer Bedeutung für
den unternehmerischen Erfolg", so Bogner-Strauß. Auch die Zahlen zeigen, dass sich Familienfreundlichkeit
nicht nur für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sondern auch für die Unternehmen auszahlt: Motivation,
Loyalität und Einsatzbereitschaft steigen um rund 11 Prozent, Krankenstände nehmen um rund 23 Prozent
ab. Die Fluktuationsrate reduziert sich verglichen mit dem Durchschnitt um rund 10 Prozent, dadurch werden auch
die Kosten für Einschulungs-, Ersatz- und Rekrutierungszeiten geringer, das wichtige Know-how aber bleibt
im Unternehmen. Außerdem ist die Karenzdauer um 9 Prozent kürzer als im Durchschnitt.
"Um berufstätigen Eltern die Betreuungsaufgabe für ihre Kinder zu erleichtern, gibt es viele unterschiedliche
Möglichkeiten, die seitens des Arbeitgebers zur Verfügung gestellt werden können. Wichtig ist, im
Austausch mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern das jeweils passende Angebot zu finden", betonte Juliane
Bogner-Strauß. Möglichkeiten wären etwa Betriebskindergärten, die Reservierung von Betreuungsplätzen
in nahegelegenen Betreuungseinrichtungen, Betriebstageseltern, Ferienbetreuung und die punktuelle Kinderbetreuung
etwa an schulautonomen Tagen oder zu bestimmten Tageszeiten – beispielsweise die Nachmittagsbetreuung von Schulkindern.
Netzwerk "Unternehmen für Familien"
Mit dem Netzwerk "Unternehmen für Familien" wird der Austausch familienfreundlicher Unternehmen
gefördert. Die Betriebe informieren sich gegenseitig über ihre familienfreundlichen Lösungen aus
und lernen voneinander. Davon profitieren auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Initiative wurde im Frühjahr
2015 ins Leben gerufen. Mittlerweile sind fast 500 Partner dabei. Am Audit "berufundfamilie" haben bereits
über 460 Unternehmen teilgenommen. Ziel des Audits ist es, das Vorhandensein familienfreundlicher Maßnahmen
in einem Unternehmen zu identifizieren und den weiteren Bedarf dafür in einem Prozess zu ermitteln. Unter
Einbindung aller Beteiligten werden individuelle und bedarfsorientierte neue Maßnahmen zur Förderung
der Familienfreundlichkeit im Unternehmen entwickelt. Am Ende des Prozesses steht die Verleihung des staatlichen
Gütezeichens.
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