Jubiläum für die Medizinische Wissenschaft an der Med Uni Graz
Graz (meduni) - Im Oktober 2008 wurde das Doktoratsstudium der Medizinischen Wissenschaft an der Medizinischen
Universität Graz eingeführt. Nun feiert die fundierte wissenschaftliche Ausbildung bereits ihr 10-jähriges
Jubiläum. Bis dato haben 163 AbsolventInnen das Studium abgeschlossen – zwei AbsolventInnen sogar unter den
Auspizien des Bundespräsidenten. Kürzlich trat bereits die 15. Version des Studienplanes in Kraft, was
den dynamischen Prozess zeigt, der hinter dieser berufsbegleitenden Ausbildung steht. Rund 400 Publikationen und
zahlreiche Auszeichnungen kennzeichnen die AbsolventInnen der Medizinischen Wissenschaft an der Med Uni Graz. Dieses
Jubiläum wird morgen im Rahmen eines Festaktes in der Aula der Med Uni Graz gefeiert: Happy Birthday!
Medizinische Wissenschaft: Fundierte Ausbildung in wissenschaftlicher Forschung
Mit Beginn des Studienjahres 2008/2009 trat der Studienplan für das Studium der Medizinischen Wissenschaft
in Kraft. Die Dauer des Studiums wurde mit 6 Semestern festgelegt. Das Doktoratsstudium der Medizinischen Wissenschaft
war von Anfang an als ein berufsbegleitendes Doktoratsstudium konzipiert. In dieser Ausrichtung sollte Ärztinnen
und Ärzten in Fachausbildung auch die Möglichkeit einer fundierten Ausbildung in der wissenschaftlichen
Forschung geboten werden. Andererseits ermöglichte die Einrichtung dieses Doktoratsstudiums der Med Uni Graz,
den eigenen akademischen Nachwuchs mit besonderen Kompetenzen in der klinisch-medizinischen Wissenschaft auszustatten.
Diesem Ziel entsprechend wurden im Studienplan Absolventinnen bzw. Absolventen als Nachwuchskräfte der medizinischen
Wissenschaft definiert, „die sowohl in universitären als auch außeruniversitären Tätigkeitsfeldern
zur Entwicklung der Medizin beitragen können“.
Doctoral Schools: 7 Fachbereiche für den wissenschaftlichen Nachwuchs
Entsprechend den durch den Bologna-Prozess angestoßenen Harmonisierungsbestrebungen im Europäischen
Hochschulraum wurde das Doktoratsstudium der Medizinischen Wissenschaft nach den Prinzipien der strukturierten
Doktoratsausbildung eingerichtet. In diesem Konzept sind zahlreiche Prozesse der Qualitätssicherung festgelegt,
wie Begleitung der Studierenden durch ein Team aus mindestens 3 hochqualifizierten forschungsaktiven Betreuerinnen
bzw. Betreuern, vertragliche Festlegung der Betreuung in einer Dissertationsvereinbarung und regelmäßige
Überprüfung des Dissertationsfortschritts durch das Betreuungsteam.
Die Doktoratsausbildung erfolgt zudem im Rahmen sogenannter Doctoral Schools, die für ein qualitativ hochwertiges
Ausbildungsprogramm in einem definierten Fachbereich verantwortlich sind. Gegenwärtig sind an der Med Uni
Graz 7 Doctoral Schools eingerichtet, die es den Studierenden erlauben, ihre Dissertation in einer breiten Palette
von medizinischen Fachbereichen anzufertigen:
- Lifestyle-Related Diseases (LIFEMED)
- General and Clinical Pathophysiology (PATHMED)
- Molecular Medicine and Inflammation (MOLMED)
- Translational Molecular and Cellular Biosciences
- Dentistry and Maxillofacial Surgery
- Sustainable Health Research
- Bone, Muscle and Joint
Neben der Ausbildung im Fachbereich der Doctoral Schools werden die Studierenden auch mit allen für eine Forschungskarriere
relevanten Bereichen („transferable skills“) vertraut gemacht. Außerdem werden die Studierenden motiviert,
ihre Forschungsergebnisse auf internationalen Kongressen zu präsentieren und internationale Kooperationsmöglichkeiten
zu nutzen.
400 Publikationen, 2 Sub Auspiziis AbsolventInnen und viele namhafte Auszeichnungen
Die Einrichtung des Doktoratsstudiums der Medizinischen Wissenschaft vor 10 Jahren war kein statisches Ereignis,
sondern eröffnete einen dynamischen Prozess der Optimierung und Erweiterung der Doktoratsausbildung. Dies
ist eindrucksvoll mit der nun 15. Version des Studienplans dokumentiert, die am 1. Oktober 2018 in Kraft trat.
In der kontinuierlichen Qualitätssicherung des Doktoratsstudiums arbeiten die Doctoral Schools, die Studienkommission
für Doktoratsstudien sowie das Büro und der Dekan für Doktoratsstudien eng zusammen. Zu den wichtigsten
Änderungen zählte die Einführung von Englisch als alleiniger Unterrichtssprache, die obligatorische
Publikation von Dissertationsergebnissen mit der/dem Studierenden als Erstautorin/Erstautor in einer internationalen
wissenschaftlichen Zeitschrift und die strikte Trennung von Betreuungsteam und Begutachtungs- sowie Prüfungssenat
bei Abschluss des Doktoratsstudiums.
In den vergangenen zehn Jahren haben bislang 163 Studierende das Doktoratsstudium der Medizinischen Wissenschaft
erfolgreich abgeschlossen, während 251 Personen gegenwärtig in diesem Studium inskribiert sind. Der Schwerpunkt
jeder Doktoratsausbildung liegt in der Anfertigung einer Dissertation, mit der die/der Studierende den Nachweis
erbringt, „dass sie/er die Befähigung zur selbständigen Lösung von wesentlichen Fragestellungen
der aktuellen wissenschaftlichen Forschung erworben hat“, wie schon die erste Version des Studienplans ausführt.
Forschung ist daher das wichtigste Element des Doktoratsstudiums, denn die „Dissertation muss eine eigenständige
Originalarbeit darstellen, die von der/dem Studierenden selbständig angefertigt und abgefasst worden ist“.
Durch die obligatorische Publikation von Dissertationsergebnissen in internationalen wissenschaftlichen Zeitschriften
tragen die Doktoratsstudierenden auch zunehmend zum Forschungsprofil und -output der Med Uni Graz bei. In den letzten
10 Jahren sind aus den Dissertationen insgesamt 398 Publikationen hervorgegangen, die zum Teil in hochrangigen
internationalen Zeitschriften erschienen. Wie im PhD-Studium an der Med Uni Graz zu sehen ist, stellt die Einrichtung
von hochqualitativen Doktoratsstudien nach den Prinzipien der strukturierten Doktoratsausbildung eine wichtige
strategische Maßnahme der Forschungsförderung dar.
Die beachtliche Zahl der Absolventinnen und Absolventen, ihre Forschungsleistungen, ihre Publikationstätigkeit
und ihre erfolgreichen postdoktorellen Karrierewege stellen die Erfolgsgeschichte des Doktoratsstudiums der Medizinischen
Wissenschaft eindrucksvoll unter Beweis. Zu den Highlights zählen außerdem viele Forschungspreise, mit
denen die Doktoratsstudierenden ausgezeichnet wurden. Besonders hervorzuheben ist, dass 2015 eine Absolventin des
Doktoratsstudiums der Medizinischen Wissenschaft mit dem Award of Excellence des Bundesministeriums für Wissenschaft,
Forschung und Wirtschaft geehrt wurde und zwei AbsolventInnen unter den Auspizien des Bundespräsidenten promovierten.
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