Innsbruck (lk) - Seit 2015 hat Tirol eine eigene Strategie mit genau definierten Maßnahmen und Zielen
zum Klimaschutz und zur Anpassung an den Klimawandel. Jährlich werden diese durch die zuständigen Abteilungen
des Landes evaluiert und dokumentiert. Auch die Ausrichtung der Fördersysteme hin zu den definierten Klimaschutzzielen
liefert dabei einen wesentlichen Beitrag zur konsequenten Reduktion von Treibhausgasemissionen. So gibt es im
Gebäudebestand die „Sanierungsoffensive“, im Bereich Verkehr die „Förderung emissionsarmer Lkw“ sowie
das „Förderungsprogramm für Elektromobilität“ und viele mehr. LHStvin Ingrid Felipe legte bei der
Regierungssitzung den Fortschrittsbericht vor.
Besonders präsent ist die 2014 von der Regierung verabschiedete Strategie „Tirol 2050 energieautonom“ mit
dem Ziel, das Land bis zum Jahr 2050 frei von fossilen Energieträgern und damit Treibhausgasen zu machen.
Dabei sind Energie- und Mobilitätsstrukturen derart umzubauen, dass der Energieverbrauch etwa halbiert und
die Erneuerbaren Energien um etwa 30 Prozent ausgebaut werden. Im Tirol 2050-Aktionsteam sind die zuständigen
Landesräte LHStvin Ingrid Felipe sowie LHStv Josef Geisler vertreten.
In thematischen Untergruppen werden hier Visionen und Maßnahmen in den Sektoren Strom, Wärme und Mobilität
erarbeitet. „Nur eine kompetenzübergreifende Zusammenarbeit bringt uns den gesteckten Klimaschutzzielen näher.
Da gehört der Verkehr und der Wohnbau ebenso dazu wie die Energiewirtschaft“, betonen die Verkehrslandesrätin
und der Energieelandesrat. Eine Erfolgsgeschichte, welche vor 25 Jahren begonnen hat, ist beispielsweise der Einsatz
von Biomasse im Tiroler Wärmemarkt. Dieser repräsentiert eine Heizölersparnis von rund 300 Millionen
Litern pro Jahr, was einer CO2-Einsparung von rund 900.000 Tonnen pro Jahr entspricht.
In Kooperation mit dem VVT und der ÖBB wurde im öffentlichen Verkehr mit der Tarifreform ein großer
Schritt zur Verbesserung und Attraktivierung des Angebotes geschaffen. Mit der Einführung der neuen Jahrestickets
konnte die Zahl der Öffi-StammkundInnen um 60 Prozent gesteigert werden. Auch die Vorbereitungen zum Aufbau
einer CO2-neutralen Mobilität beispielsweise durch E-Tankstellen bis hin zum Einsatz von Wasserstoff sind
in Tirol im Gange.
Derzeit werden im nationalen Energie- und-Klimaplan die nationalen Maßnahmen zur Zielerreichung in den Bereichen
Dekarbonisierung, Energieeffizienz, Sicherheit der Energieversorgung, Energiebinnenmarkt sowie Forschung, Innovation
und Wettbewerbsfähigkeit definiert. „In einem Abstimmungsprozess zwischen dem Bund und den Ländern erscheint
es als unumgänglich, dass die Einsparungsziele noch weit größerer Anstrengungen bedürfen und
hier über Ressort- und Körperschaftsgrenzen hinweg politisch abgestimmte Maßnahmen- und Investitionspakete
notwendig sind“, sind sich LHStin Felipe und LHStv Geisler einig.
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